Wilhelm Reuter (Heimatdichter)
Wilhelm Reuter (* 10. Juli 1896 in Oberkleen; † 17. April 1957 in Dornholzhausen) war ein hessischer Heimatdichter, Lyriker und Landwirt.
Reuter wurde auf einem Bauernhof im Dorf Ober-Kleen in der preußischen Provinz Hessen-Nassau geboren. Schon als Schüler der Oberkleener Volksschule half er in seiner freien Zeit auf dem Bauernhof mit. Als 16-Jähriger veröffentlichte er seine ersten Gedichte im Wetzlarer Anzeiger, es folgten Gedichtbändchen wie Muttererde – Vaterland und Scholle und Geist. Mit 20 Jahren ging er als Soldat in den Ersten Weltkrieg. Er erlitt zwei schwere Verwundungen im Krieg und verarbeitete seine Erlebnisse später im Roman Maasschrecken. Reuter heiratete die Bauerntochter Luise Müller aus dem nahen Dornholzhausen, erbte den Bauernhof und betrieb ihn bis zu seinem Tod. Nach dem Zweiten Weltkrieg veröffentlichte er fast jedes Jahr einen Roman, abgedruckt in der Wetzlarer Zeitung oder im Kassler Sonntagsblatt und anderen Heimatzeitungen. Viele seiner kürzeren Werke wurden zudem in Zeitschriften und Kalendern veröffentlicht. Der Roman Die Hexe vom grauen Stein machte ihn so bekannt, dass er die Geschichte auch als Volksschauspiel herausbrachte, das neben anderen seiner Werke jährlich im nahen Hochelheim auf einer Waldbühne aufgeführt wurde. Steins Romane, Erzählungen und Gedichte – die er nur im späten Herbst und Winter schrieb, im Frühjahr und Sommer war er als Bauer auf Acker, Wiese und Hof – spielen im Wetzlarer Land und im Hüttenberger Land. Besonders seine Kurzgeschichten vermitteln ein anschauliches Bild des Menschenschlags im Hüttenberger Land mit seinen Eigenarten und seinem Humor.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Muttererde – Vaterland, Gedichte eines Bauern, Schnitzlersche Buchdr. u. Buchh., Wetzlar 1925
- Der Maasschrecken. Frontroman aus 1914–1918, Albin Klein, Gießen (Südanlage 21), 1929
- Die Hexe vom grauen Stein, 1950
- Das gemarterte Haus, Brühl, Gießen 1951
- Hauch der Erde, Gedichte, Schauenburg, Lahr/Schwarzwald 1955
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dr. Hz.: Wilhelm Reuter. Der Kalendermann aus dem Wetzlarer Land, Heimatkalender Kreis Wetzlar, Wetzlarer Heimatverlag, Wetzlar 1954, S. 105–6.
- Philip Hofmann: Ein Kapitel „Wilhelm Reuter“, In: Lang-Göns, ein Dorfbuch aus dem Hüttenberg. Verlag der Gemeinde, Lang-Göns, 1955, S. 350
- hz: Wilhelm Reuter wird heute 60, Wetzlarer Neue Zeitung, 10. Juli 1956, S. 4
- hz: Wilhelm Reuter ist tot, Wetzlarer Neue Zeitung, 18. April 1957, S. 4
- Hugo Freund (Hrsg.): Biographien Wetzlarer Persönlichkeiten, Wetzlarer Heimathefte, Band 12, Scharfes Druckereien Verlag, Wetzlar 1963, S. 117f.
- Wilhelm Kosch: Reuter, Wilhelm, In: Deutsches Literatur-Lexikon, 3. Aufl., Band 12, 1990, S. 1078
- Bernd Bauer: Sagenhaftes Hessen : die Hexe vom Grauen Stein ; eine sonderbare Geschichte aus dem Kleebachtal, Butzbacher Geschichtsblätter, Bd. 204, 2006, S. 1–4.
- Friedhelm Müller: Wilhelm Reuter dichtet im Winter, Wetzlarer Neue Zeitung, Heimat an Lahn und Dill, 23. Dezember 207, S. 19
- Heinz-Lothar Worm: Das tragische Unglück an Hannsjosts Brunnen, Heimat im Bild, Beilage des Gießener Anzeiger, H. 21/22, 23. Mai 2008
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Reuter, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dichter |
GEBURTSDATUM | 10. Juli 1896 |
GEBURTSORT | Oberkleen |
STERBEDATUM | 17. April 1957 |
STERBEORT | Dornholzhausen |