Wilhelm von Haw

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Wilhelm Georg Nikolaus von Haw

Wilhelm Georg Nikolaus von Haw (* 7. Oktober 1783 in Daun; † 4. August 1862 in Trier) war von 1818 bis 1839 Oberbürgermeister von Trier.

Haw war der Sohn eines kurtrierischen Hofrates. Er studierte Jura in Trier und Paris und schlug eine Karriere als Jurist in Trier, Holland, Bremen und Herzogenbusch ein, ehe er 1818 Oberbürgermeister von Trier und Landrat des Stadtkreises Trier wurde. Napoleon hatte ihn 1814 zum Präfekten des Départements de l’Aube ernannt. Haw galt für die preußische Regierung als unbequemster Trierer Oberbürgermeister und wurde mehrfach mit Disziplinarmaßnahmen und Ordnungsstrafen belegt. 1834 wurde ihm die Leitung der städtischen Polizei entzogen; die Stadtverordnetenversammlungen unterlagen zeitweise einer Überwachung und auch Haws Rückzug in den Ruhestand im Jahr 1839 geschah nicht ganz freiwillig. Dennoch wurde er 1842 vom preußischen König geadelt. Haw war mit Elisabeth Franziska, geb. Nell verheiratet. 1847 gehörte er dem Vereinigten Landtag an und 1850 der Ersten Kammer des preußischen Landtags. Von 1852 bis 1853 war er für den Wahlkreis Daun-Prüm-Bitburg Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.

Von Haw war 1845 Präfekt der Marianischen Bürgersodalität und gehörte als Meister vom Stuhl der Freimaurerloge Zum Verein der Menschenfreunde an.[1] Trotz seines Freimaurertums erhielt er eine kirchliche Beerdigung.[2]

Architektonische Spuren

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1813 ließ Haw die drei Ländereien Weißhaus, Ottoscheuer und Mergener Grünhaus zusammen- und 1828/29 dort einen Rosengarten anlegen, der Trier bald den Namen einer wichtigen Rosenstadt einbrachte. Die Ländereien stellte Haw der Trierer Bevölkerung zur Erholung und Nutzung zur Verfügung.

Auf dem Gelände wurde der Weißhausbrunnen errichtet, der als Bauzeugnis des Klassizismus erhalten geblieben ist, aber schon lange nicht mehr funktionstüchtig ist. Sein Wasser erhielt er ursprünglich vom Kockelsberg.[3]

Haw war auch Bauherr der klassizistischen Villa Weißhaus (um 1823), ferner wurde in seiner Amtszeit die Trierer Innenstadt gepflastert und der Weberbach überbaut.

Er erhielt den preußischen Roten Adler-Orden und den des Zähringer Löwen. 1826 wurde ihm der Stadtplan von Trier gewidmet.[4] Nach Wilhelm von Haw ist eine Straße in Trier benannt. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Trierer Hauptfriedhof.

  • Heinz Monz: Karl Marx. Grundlagen der Entwicklung zu Leben und Werk. NCO, Trier 1973, S. 188–201.
  • Heinz Monz (Hrsg.): Trierer biographisches Lexikon. Landesarchivverwaltung, Koblenz 2000, ISBN 3-931014-49-5, S. 164–165. (dort falsches Geburtsjahr).
  • Schiel, Hubert: Die Trierer Oberbürgermeister des 19. Jahrhunderts nach ihren Personalakten, in: Kurtrierisches Jahrbuch 6 (1967), S. 80–134, hier S. 82–90.
  • Lena Haase: Der Trierer Oberbürgermeister Wilhelm von Haw (1783–1862): eine politische Biographie zwischen Liberalismus, Katholizismus und preußischem Staat, Trier: Verlag für Geschichte und Kultur 2018 (Publikationen aus dem Stadtarchiv Trier; 5), ISBN 978-3-945768-06-8.

Einzelnachweise

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  1. Die Loge „Zum Verein der Menschenfreunde“. auf: freimaurerloge-trier.de
  2. Stefan-Ludwig Hoffmann: Die Politik der Geselligkeit. Vandenhoeck & Ruprecht, 2000, ISBN 3-525-35911-X, S. 71.
  3. Eintrag zu Weißhaus-Brunnen (Pallien, Gemeinde Trier) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 3. Februar 2016.
  4. Situations-Plan Der Stadt Trier. (gewidmet:) Wilhelm Haw=Carte Topographique De Treves. Lithog. bei Chr. Hawich. Auf Stein gez. von H. Heuss. Trier, 1826. (Mit Gebäudekennzeichnung u. Bergstrichen. - Bildrahmen mit 29 Ansichten. H. Heuß, Zeichner & Lithograph).