Willi Bucher
Willi Bucher (* 18. Dezember 1948 in Bühl bei Günzburg) ist ein deutscher Künstler in den Bereichen Malerei, Zeichnung, Skulptur, Video und Installationen sowie Ausstellungsmacher.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Willi Bucher wuchs in dem Dorf Bühl bei Günzburg an der Donau auf. Die Familie zeigte wenig Verständnis für seine künstlerischen Ambitionen und wurde von der Strenge des Vaters dominiert.[1]
1970 begann er sein Studium für Grafikdesign an der Werkkunstschule Augsburg und schloss es als diplomierter Designer 1974 an der Hochschule Darmstadt ab. Im Anschluss daran studierte er bis 1977 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Kunst und Sozialkunde auf Lehramt und legte sein Referendariat an der Melibokusschule in Alsbach ab. Die Zweite Staatsprüfung legte er 1978 ab.
Im Jahr 1980 wurde er freier Mitarbeiter beim Deutschen Werkbund und machte zusammen mit Michael Andritzky Ausstellungen. Bucher arrangierte mit ihm und vielen anderen Mitarbeitern Zeitthemen und verknüpfte ästhetische Erscheinungsformen in Ausstellungen und Katalogen „z. B. Stühle. Ein Streifzug durch die Kulturgeschichte des Sitzens“[2] oder „Schock und Schöpfung-Jugendästhetik im 20. Jahrhundert“.[3]
Bucher malte nebenbei, sammelte Erfahrungen und trug ein Œuvre zusammen, das er 1987 erstmals im Kunsthaus Aab & Schelm in Darmstadt ausstellte. Als Quereinsteiger im Kunstbetrieb arbeitete Bucher 1999 und 2007 u. a. mit Ralf Kopp im Bereich Videokunst zusammen[4] und entwickelte mit ihm die sog. „beboxx“. Hierbei verwendete Bucher Glasbausteine als Bildträger, einzeln, als Skulptur oder kombiniert zu ganzen Wänden.[5] Alp Galleries[6] aus New York präsentierte auf verschiedenen art fairs und in eigenen Ausstellungen Buchers Malerei und Video-Installationen.[7] Bucher kreierte auch mobile Kunstobjekte, wie beispielsweise die Container-Installationen „Mea culpa“ und „Zivilisationsrest“, die (von Dezember 2009 bis Oktober 2011) in der Stiftung der Zeche Zollverein zu sehen waren.[8][9][10][11]
Zum ersten Mal wurde die 3D-Installation der „Farb|Raum“ in einer schwarzen Box auf der art Karlsruhe 2011 von der Sara Asperger Gallery Berlin gezeigt.[12][13] Das Malerische zieht sich jedoch durch die unterschiedlichen Medien bis hin zum 3D-Videoraum. Buchers Themen reichen von existentiellen und gesellschaftlichen Fragestellungen bis hin zu kunstimmanenten Diskursen. Bucher lebt und arbeitet zurzeit in Darmstadt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Deutscher Werkbund: "Anabas-Verlag", z. B. Stühle-Ein Streifzug durch die Kulturgeschichte des Sitzens, 1982, ISBN 3-87038-089-6
- Deutscher Werkbund: "Luchterhand-Verlag", Schock und Schöpfung, Jugendästhetik im 20. Jahrhundert, 1986, ISBN 3-472-88024-4
- Willi Bucher: "Verlag Jürgen Häusser", Ölstudien & Skizzen, 1990, ISBN 3-927902-46-2
- Frankfurter Allgemeine Buch, EURO World, 2000, ISBN 3-89843-000-6
- Willi Bucher: "Verlag Jürgen Häusser", Nadeldisziplin.New Babylon, 2001, ISBN 3-89552-079-9
- Klaus Beyrer, Michael Abdritzky: "Edition Braus", das netz, 2002, ISBN 3-89904-011-2
- Shanghai Bookstore Publishing House: Shanghai Spring Art Salon, 2003
- Willi Bucher, Ralf Kopp: "Häusser media Verlag": Werkübersicht. Videoprojekte und Malerei, 2004, ISBN 3-89552-095-0
- Willi Bucher, Ralf Kopp: beboxx Dokumentation eines künstlerischen Geniestreichs. Justus Liebig Verlag, Darmstadt 2007, ISBN 978-3-87390-241-1.
- Christian Grau, André Risto, Willi Bucher: "Minerva KG Verlag", Darmstadt: Der andere Blick, 2008, ISBN 3-937948-08-2
- HEAG Südhessische Energie: art meets energy, Darmstadt, 2009
- Alexander U. Martens, Dieter Ronte, Elmar Zorn und Willi Bucher: "Wissenschaftliche Buchgesellschaft", Farbthesen, Sprachlandschaften, beboxx und Videocontainer, 2010, ISBN 978-3-534-23361-8
- Christian Grau, André Risto, Willi Bucher: "Konrad Theiss Verlag GmbH", Frankfurt.Der andere Blick, 2010, ISBN 978-3-8062-2388-0
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hein-Benz, Jürgen (Hrsg.) (2009): art meets energy. HEAG. 95.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 19. September 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Bucher, Willi/ Pohl, Klaus/ Württembergischer Kunstverein Stuttgart/ Deutscher Werkbund (Hrsg.) (1986): Schock und Schöpfung, Jugendästhetik im 20. Jahrhundert, Luchterhand-Verlag.
- ↑ Böhme, Helmut (1990): Beunruhigende Harmonie. In Buckwitz, Sybille/Galerie Satira (Hrsg.): Bucher. Jürge Häusser Verlag. 5–9.
- ↑ Bucher,Willi/ Kopp, Ralf (2007): beboxx. Dokumentation eines künstlerischen Geniestreichs. Justus Liebig Verlag.
- ↑ https://www.alpgalleries.com
- ↑ DiVA. Digital & Video Art Fair New York (2005–2008), FRéRE Publishing.
- ↑ Ronte, Dieter (2010): Ein Gesamtkunstwerk für unser Migrations-Jahrhundert. In: Bucher, Willi (2010): Farbthesen, Sprachlandschaften, Videocontainer und beboxx. Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
- ↑ Zorn, Elmar (2010): Malerei. In: Bucher, Willi (2010): Farbthesen, Sprachlandschaften, Videocontainer und beboxx. Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
- ↑ Alexander U. Martens (2010): Panta rhei. In: Bucher, Willi (2010): Farbthesen, Sprachlandschaften, Videocontainer und beboxx. Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
- ↑ Krömer, Rupert/ Theis-Krömert, Sabine (Hrsg.) (2012): Seele eines Ortes. Vitruv Verlag. 124, 144–149.
- ↑ art meets energy (2009), 95.
- ↑ Zorn, Elmar (2010): Malerei. Wissenschaftliche Buchgesellschaft. 6–7.
Personendaten | |
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NAME | Bucher, Willi |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Videokünstler und Ausstellungsmacher |
GEBURTSDATUM | 18. Dezember 1948 |
GEBURTSORT | Bühl bei Günzburg |