William Gouw Ferguson
William Gouw Ferguson (* 1632 oder 1633 in Schottland; † nach 1695 in London)[1] war ein Maler von Stillleben, der der holländischen Schule zugerechnet wird.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ferguson stammte aus Schottland, bildete sich aber in Holland und auf Reisen in Frankreich und Italien zu einem Stilllebenmaler aus. Datierte Gemälde von ihm kommen bis 1695 vor. Er war zwischen 1648 und 1651 in Utrecht aktiv und arbeitete vermutlich anschließend zunächst in Amsterdam und war in den Jahren 1660 bis 1668 war er in Den Haag tätig, wo er ein Haus mietete. Teil des Mietvertrags war das Versprechen, in jedem Jahr ein Bild für den Eigentümer des Hauses zu malen. Von dort aus ging er für einige Jahre zurück nach England ging. Im Jahr 1681 wohnte er in der Batavier Graat in Amsterdam. Im Alter von 48 Jahren verlobte[2] (oder verheiratete[3]) er sich am 26. oder 28. Juni 1681 mit Sara van Someren aus Stockholm.
Ferguson malte neben Jagdstillleben auch Bilder mit Ruinen oder Skulpturen im italienischen Stil mit starken Licht- und Schatteneffekten. Eines dieser Bilder kam an die National Gallery of Scotland. Seine Werke ähneln denen von Jan Baptist Weenix oder Willem van Aelst.
Von seinem Aufenthalt in Italien zeugen Landschaftsdarstellungen mit antiken Ruinen, die nach Sankt Petersburg (datiert 1680) und Edinburgh gelangten. Häufig fertigte er Stillleben mit Darstellungen von toten Vögeln, die er oftmals mit Jagdtasche und Gewehr als Jagdbeute arrangierte. Seine Werke weisen ein frischeres, glänzenderes Kolorit auf, als beispielsweise jene des van Aelst. Ein frühes datiertes Bild ist ein Blumenstück aus dem Jahr 1659, das in das das Museum Fléhité nach Amersfoort gelangte. Einige seiner Werke kamen an Museen in Amsterdam, Berlin, Danzig, Düsseldorf, Edinburgh, Emden, Glasgow, Hamburg (Galerie Weber), Kopenhagen (Moltke), Prag, Schwerin und Würzburg oder in die Sammlungen Speck von Sternburg in Lützschena und der Galerie Alfred Thieme in Leipzig.[3]
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In seinen Jagdstillleben sind zumeist ein oder mehrere Vögel an den Füßen oberhalb einer Tischplatte aufgehängt. Auf dem (teilweise mit einem Tuch bedeckten) Tisch liegen kleinere Vögel und manchmal Jagdgerätschaften (Jagdhorn, Tasche).[4]
- 1659: Blumenstillleben
- 1662: Stillleben mit Vögeln, Rijksmuseum Amsterdam
- 1685: Taube und Elster, Aberdeen Art Gallery
- Wildvögel und Jagdgeräte auf einem Steinsims
- Schmetterlinge an einem Rosenzweig
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Blumenstilleben
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Taube und Elster
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Stillleben mit Vögeln
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Wildvögel und Jagdgeräte
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lionel Henry Cust: Ferguson, William Gouw. In: Leslie Stephen (Hrsg.): Dictionary of National Biography. Band 18: Esdaile – Finan. MacMillan & Co, Smith, Elder & Co., New York City / London 1889, S. 357 (englisch, Volltext [Wikisource]).
- William Gouw Ferguson. In: Clan Ferguson Society, James Ferguson, Robert Menzies Fergusson (Hrsg.): Records of the clan and name of Fergusson, Ferguson and Fergus. Edinburgh University Press, Edinburgh 1895, S. 482 (Textarchiv – Internet Archive).
- Ferguson (spr. förgössen), 1) William Gouw. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 6, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 143.
- Alfred von Wurzbach: Ferguson. William Gouw Ferguson, Stillebenmaler. In: Niederländisches Künstler-Lexikon. Band 1: A–K. Halm und Goldmann, Wien / Leipzig 1906, S. 531 (Textarchiv – Internet Archive).
- William Gouw Ferguson. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 38, Saur, München u. a. 2003, ISBN 3-598-22778-7, S. 268.
- Karl Lilienfeld: Ferguson, William Gouw. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 11: Erman–Fiorenzo. E. A. Seemann, Leipzig 1915, S. 403 (Textarchiv – Internet Archive).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Michael Bryan, George Charles Williamson: Ferguson, William Gow. In: Bryan’s dictionary of painters and engravers. Macmillan, New York 1903, S. 153 (englisch, Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ Lionel Henry Cust: Ferguson, William Gouw. In: Leslie Stephen (Hrsg.): Dictionary of National Biography. Band 18: Esdaile – Finan. MacMillan & Co, Smith, Elder & Co., New York City / London 1889, S. 357 (englisch, Volltext [Wikisource]).
- ↑ a b Karl Lilienfeld: Ferguson, William Gouw. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 11: Erman–Fiorenzo. E. A. Seemann, Leipzig 1915, S. 403 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ Von Schönheit und Tod : Tierstillleben von der Renaissance bis zur Moderne. Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Karlsruhe 2011, ISBN 978-3-925212-84-0, S. 64–65 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Personendaten | |
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NAME | Ferguson, William Gouw |
ALTERNATIVNAMEN | Ferguson, William Gowe; Ferguson, Willem Gouw; Ferguson, William Gow; Vargason, Willem Gouwel |
KURZBESCHREIBUNG | Maler der holländischen Schule |
GEBURTSDATUM | 1632 oder 1633 |
GEBURTSORT | Schottland |
STERBEDATUM | nach 1695 |
STERBEORT | London |