Willy Illmer
Willy Illmer (* 7. Mai 1899 in Dresden; † 24. August 1968 ebenda) war ein deutscher Maler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Illmer absolvierte von 1912 bis 1915 in Dresden eine Lehre als Tischler. Von 1916 bis 1918 nahm er als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Von 1921 bis 1928 studierte er bei Ferdinand Dorsch und Richard Dreher an der Akademie der Bildenden Künste Dresden. Danach arbeitete er als freiberuflicher Maler in Dresden.
Zusammen mit Erich Fraaß, Curt Großpietsch, Wilhelm Lachnit und Fritz Skade bildete er 1920 die Künstlergruppe Die Schaffenden. 1929 war er Mitbegründer der Dresdner Ortsgruppe der Assoziation revolutionärer bildender Künstler.
In der Zeit des Nationalsozialismus war Illmer Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste. Für diese Zeit ist seine Teilnahme an acht Gruppenausstellungen sicher belegt, darunter 1941 die Große Dresdner Kunstausstellung.[1] Das Adressbuch nannte ihn 1943/1944 als Kunstmaler in der Herkulesstraße 14. Das Haus fiel im Februar 1945 den Luftangriffen auf Dresden zum Opfer, und ein Großteil des künstlerischen Frühwerks Illmers wurde vernichtet.
Von 1940 bis 1945 nahm Illmer als Soldat der Wehrmacht am Zweiten Weltkrieg teil.
Von 1946 bis 1947 war Illmer als Lehrer an der Kunstgewerbeschule in Leipzig tätig. Illmer beteiligte sich an der Künstlergruppe Das Ufer. Im Rahmen der „Wandbildaktion“ schuf er 1949 mit Fritz Tröger und Siegfried Donndorf für die 2. Deutsche Kunstausstellung den Entwurf für das Wandbild Großkraftwerk Hirschfelde.[1] 1952 bis 1956 arbeitete er als Dozent an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Von 1956 bis 1958 war er Mitarbeiter des Dresdner Bezirksvorstand des Verbands Bildender Künstler der DDR.[2]
Museen und öffentliche Sammlungen mit Werken Illmers (unvollständig)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dresden: Galerie Neue Meister[2]
- Dresden: Kupferstichkabinett[3]
- Dresden: Puppentheatersammlung[4]
Weitere Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tafelbilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dresden Altmarkt. Zustand 1957 (Öl)[5]
- Blumenstück (Öl, 82 × 120 cm; auf der Vierten Deutsche Kunstausstellung)[6]
Zeichenkunst und Grafik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Winter in der Vorstadt (Radierung; 1952 auf der Mittelsächsischen Kunstausstellung)
- Drei Kumpels (Radierung; 1952 auf der Mittelsächsischen Kunstausstellung)
- Die Sichtwerbung (Holzschnitt; 1952 auf der Mittelsächsischen Kunstausstellung)
- In der Fabrik (Kohle und Kreide)[7]
- Unter Tage (Kohle und Kreide)[8]
- Schweinehof (Kaltnadelradierung, 26 × 30 cm; auf der Vierten Deutschen Kunstausstellung)
Ausstellungen vor 1933 und nach 1945 (unvollständig)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1926: Dresden, Brühlsche Terrasse, Grosse Aquarellausstellung[9]
- 1930: Dresden, Brühlsche Terrasse, Ausstellung Dresdner Kunst 1930
- 1945: Dresden, Freie Künstler, Ausstellung Nr. 1[10]
- 1946: Dresden, Allgemeine Deutsche Kunstausstellung
- 1949: Dresden, Das Ufer. Gruppe Dresdner Künstler 1947
- 1949 und 1958: Dresden, 2. und Vierte Deutsche Kunstausstellung
- 1952: Dresden, Ausstellung Dresdner Künstler
- 1952: Chemnitz, Schlossbergmuseum, Mittelsächsische Kunstausstellung
Postum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1969: Greifswald, Assoziation revolutionärer bildender Künstler
- 1978/1979: Berlin, Altes Museum, Revolution und Realismus. Revolutionäre Kunst in Deutschland 1917 bis 1933
- 1980/1981: Dresden, Albertinum, Kunst im Aufbruch. Dresden 1918–1933
- 1984: Dresden, Das Ufer
- 1987: Düsseldorf, Galerie Remmert und Barth, Die Dresdner Künstlerszene 1913–1933,
- 1989: Dresden, Kunst – Akademie – Dresden. Malerei, Grafik, Plastik von Lehrern und Schülern im 20. Jahrhundert
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Illmer, Willy. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 546.
- Willy Illmer. In: Künstler am Dresdner Elbhang. Band II. Elbhang-Kurier-Verlag, Dresden 2007, S. 203.
- Illmer, Willy. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 391.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- https://www.bildindex.de/ete?action=queryupdate&desc=%22illmer%2C%20willy%22%20&index=obj-all Werke im Bildindex
- Willy Illmer in Bildatlas Kunst in der DDR, abgerufen am 25. November 2015
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deutsche Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, Weimar, 2000; S. 464, passim
- ↑ SKD | Online Collection. Abgerufen am 9. August 2024.
- ↑ Gartenhäuser | Willy Illmer | Bildindex der Kunst & Architektur - Bildindex der Kunst & Architektur - Startseite Bildindex. Abgerufen am 9. August 2024.
- ↑ SKD | Online Collection. Abgerufen am 9. August 2024.
- ↑ Illmer, Willy: Dresden. Altmarkt, Zustand 1957. 1957, abgerufen am 9. August 2024.
- ↑ Willy Unbekannter Fotograf; Illmer: Blumenstück. 1958, abgerufen am 9. August 2024.
- ↑ Martin; Illmer Würker: In der Fabrik. 1984, abgerufen am 9. August 2024.
- ↑ Martin; Illmer Würker: Unter Tage. 1984, abgerufen am 9. August 2024.
- ↑ Illmer, Willy. In: Sächsischer Kunstverein (Hrsg.): Grosse Aquarell-Ausstellung Dresden 1926. Verlag von Wolfgang Jess, Dresden 1926, S. 20 (Universitätsbibliothek Heidelberg [abgerufen am 10. August 2024]).
- ↑ SLUB Dresden: Freie Künstler. Abgerufen am 9. August 2024 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Illmer, Willy |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 7. Mai 1899 |
GEBURTSORT | Dresden |
STERBEDATUM | 24. August 1968 |
STERBEORT | Dresden |