Winfried Stelzer
Winfried Stelzer (* 7. September 1942 in Graz) ist ein österreichischer Historiker und Diplomatiker.
Winfried Stelzer studierte Geschichte, Anglistik, Anthropologie, Kunstgeschichte und Volkskunde an der Universität Graz. Im Jahr 1967 wurde er in Graz bei Hermann Wiesflecker promoviert mit einer Arbeit über die Beziehungen König Maximilians I. zur römischen Kurie. Anschließend absolvierte er den 51. Ausbildungskurs am Institut für Österreichische Geschichtsforschung in Wien (1965–1968). Seine Lehrer waren vor allem Alfons Lhotsky und Heinrich Fichtenau. Seit 1969 war er Hochschul-Assistent an der Universität Wien. Seine Habilitation erfolgte 1980 in Wien mit der Arbeit Studien zur Frührezeption des gelehrten Rechts in Österreich.[1] Im Wintersemester 1981/82 war er Gastprofessor in Innsbruck. 1983 trat er die Nachfolge von Fichtenau an und lehrte bis zu seiner Emeritierung 2009 als ordentlicher Professor mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Wien. Stelzer ist Mitglied des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung.
Seine Forschungsschwerpunkte sind die Bildungsgeschichte, die spätmittelalterliche Geschichtsschreibung und Quellenkunde, die Paläographie und Handschriftenkunde, die Frühzeit des gelehrten Rechts im Raum des heutigen Österreich vom 12. bis 15. Jahrhundert, das Schrift- und Buchwesen des Mittelalters, die Mentalitätsgeschichte (Landesbewusstsein) und die Jurisprudenz an der Universität Wien bis 1500.
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gelehrtes Recht in Österreich. Von den Anfängen bis zum frühen 14. Jahrhundert (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsband 26). Böhlau, Wien u. a. 1982, ISBN 3-205-08413-6 (Zugleich: Wien, Universität, Habilitations-Schrift, 1980).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karel Hruza, Roman Zehetmayer (Hrsg.): De interpretandorum fontium arte. Über die Kunst der Quelleninterpretation. Festschrift für Winfried Stelzer zum 80. Geburtstag. Niederösterreichisches Institut für Landeskunde (= Mitteilungen aus dem Niederösterreichischen Landesarchiv. Band 20, 2022). St. Pölten 2022, ISBN 978-3-903127-40-1.
- Gustav Pfeifer (Hrsg.): Handschriften, Historiographie und Recht. Winfried Stelzer zum 60. Geburtstag (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsband 42). Oldenbourg, München u. a. 2002, ISBN 3-7029-0460-3.
- Ernst Zehetbauer: Geschichtsforschung und Archivwissenschaft. Das Institut für Österreichische Geschichtsforschung und die wissenschaftliche Ausbildung der Archivare in Österreich. tredition, Hamburg 2014, ISBN 978-3-8495-7660-8.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Winfried Stelzer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Seite von Stelzer an der Universität Wien
- Veröffentlichungen von Winfried Stelzer im Opac der Regesta Imperii
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Vgl. dazu die Besprechungen von Othmar Hageneder in: Archivum Historiae Pontificiae 22, 1984, S. 411–415; Johannes Fried in: Historische Zeitschrift 239, 1984, S. 408–409; Folker Reichert in: Archiv für Kulturgeschichte 69, 1987, S. 239–241.
Personendaten | |
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NAME | Stelzer, Winfried |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Historiker |
GEBURTSDATUM | 7. September 1942 |
GEBURTSORT | Graz |