Winzer Krems
Die Winzer Krems sind Österreichs größter Weinproduzent mit Sitz in Krems an der Donau in Niederösterreich. Die Erzeugergemeinschaft vereint rund 750 Winzer[1].
Die Gründung der Genossenschaft wurde am 13. April 1938[2] von der Hauerinnung Krems und Stein beschlossen, die Gründung selbst fand am 3. Juli 1938 statt.[3] Seit Oktober 2020 ist Florian Stöger der Vorstandsvorsitzende, Geschäftsführer ist Ludwig Holzer seit 2019[4].
Sorten, Weine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Großteil der angebauten Weinreben gehört zu den Sorten Grüner Veltliner (57 %), Blauer Zweigelt (19 %) und Welschriesling (7 %)[5]. Die Weine werden in den Lagen Sandgrube, Goldberg, Wachtberg, Kremsleiten und Pfaffenberg auf insgesamt 990ha Fläche von den Winzern angebaut und in der Sandgrube 13 weiterverarbeitet, zusätzliche Lagerstätten gibt es in Villach, Eugendorf und Passau, in Inzing gibt es eine Niederlassung[6].
Bekannte Weine sind der „Kremser Goldberg Grüner Veltliner 2016“ und der „Kremser Kremsleiten Riesling 2016“, die beide vom Weinführer Falstaff im Zuge des „Kremstal DAC Cup 2017“ mit je 91 Punkten ausgezeichnet wurden[7][8], sowie der „2016 Riesling Kremstal DAC Kremser Kremsleiten Kellermeister Privat“, der ebenfalls 91 Punkte erreichen konnte[9]. Das Weingut produziert außerdem Rotwein, Rosé, Sekt und Traubensäfte und hält auch ein Sortiment von Jahrgangsweinen vorrätig.
Traubenverarbeitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Weißweintrauben werden als ganze Trauben ohne Maischung und Entrappung direkt in pneumatischen Pressen entsaftet. Der Most vergärt bei ständiger Temperaturkontrolle in Edelstahlfässern, der weitere Ausbau erfolgt reduktiv mit kaltsteriler Abfüllung unter Sauerstoffausschluss.
Die Rotweine werden durch klassische Maischegärung gewonnen, ausgewählte Weine reifen nach der Gärung in kleinen Eichenholzfässern.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Keller der Winzer Krems in der Sandgrube befanden sich im Eigentum des jüdischen Weinhändlers Paul Robitschek und seiner Mutter Johanna.[10] Die Arisierung der ursprünglich Paul Robitschek gehörenden Weingüter thematisierte 2018 der historische Roman Wein des Vergessens.[11] Als Reaktion auf die Veröffentlichung des Romans haben die Winzer Krems eine umfassende wissenschaftliche Aufarbeitung dieser Aspekte ihrer Geschichte angekündigt. Als Beraterin für diesen Zweck wurde die ehemalige Leiterin des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands, Brigitte Bailer-Galanda, beigezogen.[12] Im Juli 2019 wurde an der Hiata-Hütte der Sandgrube 13 eine Gedenktafel für Paul und Johanna Robitschek enthüllt.[13]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Unternehmensinformation für Presse
- ↑ Gründungsurkunde
- ↑ „Schlussstrich unter das Verdrängen“, science.ORF.at, 3. Juli 2019
- ↑ Menschen bei Winzer Krems
- ↑ Verteilung der geernteten Sorten im Jahr 2016
- ↑ Standorte der Winzer Krems
- ↑ Falstaff-Bewertung des "Kremser Goldberg Grüner Veltliner 2016"
- ↑ Falstaff-Bewertung des "Kremser Kremsleiten Riesling 2016"
- ↑ Falstaff-Bewertung des "2016 Riesling Kremstal DAC Kremser Kremsleiten Kellermeister Privat"
- ↑ NÖN: Winzer Krems bei neuem Buch im Visier der Kritik, abgefragt 7. September 2018
- ↑ Bernhard Hermann, Robert Streibel: Wein des Vergessens. Residenz Verlag, Salzburg 2018, ISBN 9783701716968.
- ↑ Winzer Krems werden Vergangenheit aufarbeiten. In: OTS.at. (ots.at [abgerufen am 6. September 2018]).
- ↑ „Schlussstrich unter das Verdrängen“, science.ORF.at, 3. Juli 2019
Koordinaten: 48° 25′ 14,2″ N, 15° 36′ 56,6″ O