Witold Krassowski
Witold Krassowski (* 10. April 1956 in Warschau) ist ein polnischer Fotograf und Hochschullehrer. Er ist zweimaliger Preisträger von World Press Photo.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Krassowski wuchs in Warschau auf. Nach dem Abitur studierte er von 1975 bis 1979 an der Universität Warschau die Fächer Französische Literatur und Angewandte Linguistik. 1979/80 schloss sich ein Studienjahr am Institut für allgemeine Sprachwissenschaften an der Sorbonne Nouvelle in Paris an. Nach seiner Rückkehr schloss er das Studium mit dem Diplom in Warschau ab.[1]
Nach dem Studium wandte sich Krassowski der Fotografie zu, die Kenntnisse hatte er autodidaktisch erworben.[2] 1988 verbrachte er sechs Monate in England, wo er als Fotoreporter für die Tageszeitung The Independent tätig war.[3] Nach seiner Rückkehr arbeitete er als Fotoreporter für polnische wie ausländische Redaktionen.
2009 erlangte er den Doktorgrad mit einer am Institut für Film und Fernsehen der Schlesischen Universität in Kattowitz eingereichten Dissertation. Er nahm an der Akademie der Schönen Künste in Warschau Lehraufträge an. 2012 habilitierte er sich an der Akademie. Er übte dort das Amt des Prodekans aus. 2017 wurde er Professor an der Warschauer Akademie der Schönen Künste.[4]
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Krassowski hat sich auf Schwarzweißfotografie spezialisiert.[5] Seine Fotoreportagen in Schwarzweiß aus Polen, Russland, aus Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas druckten viele internationale Zeitungen und Journale, darunter Der Spiegel, Stern, Focus, The New Yorker, Forbes, The Observer, Libération.[6]
1992 errang er in der Kategorie „Daily Life – Stories“ beim Wettbewerb World Press Photo den dritten Preis mit einer Schwarzweißreportage über den Alltag in Afghanistan.[7] 1999 wurde er in die Jury dieses Wettbewerbs berufen.[8] 2003 war er zum zweiten Mal Preisträger bei World Press Photo: Er errang den dritten Preis in der Kategorie „Wissenschaft und Technik“ für eine Schwarzweißreportage über den Betrieb der historischen Dampflokomotiven von Wolsztyn bei Posen.[9] In den Jahren 1994, 1995, 1996, 1997, 2000 und 2003 gehörte er zu den Preisträgern des Wettbewerbs Polska Fotografia Prasowa (Polnische Pressefotografie).
Zu seinen Porträtserien gehört ein Album mit Fotos von polnischen Schauspielern, die einst landesweit sehr bekannt waren, sich aber im Alter aus der Öffentlichkeit zurückgezogen haben und teilweise vom Publikum vergessen worden sind. Diese Fotoserie wurde Grundlage seiner Habilitationsschrift.[10]
Das Werk Krassowskis wurde viele Male in polnischen Städten gezeigt. Ebenso waren ihm Einzelausstellungen in den USA, mehreren europäischen Metropolen und in der afghanischen Hauptstadt Kabul gewidmet.
Einzelausstellungen im Ausland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Freightdoors Gallery, Santa Clara/California, USA 1988
- The Photographers Gallery, London 1989
- Days of Polish Culture, Kabul 1991
- Köln, 2001
- München, Haus des deutschen Ostens, 2001
- Kgaleria, Lissabon 2006
- Instytut Polski, Budapest 2007
- Berlaymont Hall, European Commission, Brüssel 2009
- KievFotoCom, Kiew 2011
- Gallery of the Society for Arts, Chicago 2016
- Vo vse glaza / All Eyes, Multimedia Art Museum, Moskau 2019
Preise (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- World Press Photo (3. Preis, Kategorie: Daily Life — Stories), 1992
- Yellow Pencil. British Design & Art Direction (Silbermedaille), 2001
- World Press Photo (3. Preis, Kategorie: Science & Technology Stories), 2003
- Art & Worship Award, Niavaran Foundation, Teheran/Iran (1. Preis), 2005
Fotobücher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Visages de l'Est. Nathan Images, Paris 1991, ISBN 2-09-24008-2-7.
- Afganistan. EKpictures, Warschau 2006 ISBN 978-83-88814-66-2
- Powidoki z Polski / Afterimages of Poland / Ansichten, Nachsichten. Text: S. Mizerski, T. Urban. EKpictures, Warschau 2009 ISBN 978-83-910577-1-1
- Pieśń na wyjście. Ostatni mistrzowie sceny. EKpictures, Warschau 2010 ISBN 978-83-910577-2-8
- Sackcloth And Ashes. GOST Books, London 2020 ISBN 978-19-10401-40-8
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage Witold Krassowskis
- Autorenprofil bei World Press Photo
- Polens first Topmodels Fotoreportage auf sueddeutsche.de, 17. Januar 2011.
- The British by Witold Krassowski
- Ausstellungskritiken der Gazeta Wyborcza (polnisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Angaben zum Lebenslauf lt. Witold Krassowski #photography culture.pl, abgerufen am 26. Januar 2022.
- ↑ dr hab. prof. ASP Witold Krassowski ( des vom 27. Januar 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. ASP (Akademie der Schönen Künste Warschau), abgerufen am 26. Januar 2022.
- ↑ Witold Krassowski, "Sackloth nad Ashes". Ludzkie historie z klisz fotograficznych kultura.onet.pl, 10. März 2020.
- ↑ Witold Krassowski, "Sackloth nad Ashes". Ludzkie historie z klisz fotograficznych kultura.onet.pl, 10. März 2020.
- ↑ Witold Krassowski - spojrzenie na dzisiejszą fotografię digitalcamerapolska.pl, 30. Juli 2013, abgerufen am 26. Januar 2022.
- ↑ Witold Krassowski culturalforum.ru, abgerufen am 28. Januar 2022.
- ↑ 1992 Photo Contest www.worldpressphoto.org, abgerufen am 26. Januar 2022.
- ↑ Meeting with a photographer, Witold Krassowski Nadbałtyskie Centrum Gdańsk (Ostseezentrum Danzig), 5. Februar 2011, abgerufen am 28. Januar 2022.
- ↑ Nagrody World Press Photo 2003 fototapeta.art.pl, abgerufen am 26. Januar 2022.
- ↑ Starsi Panowie i Starsze Panie teatr-pismo.pl, Czytelnia 5/2012.
Personendaten | |
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NAME | Krassowski, Witold |
ALTERNATIVNAMEN | Krassowski, Witek |
KURZBESCHREIBUNG | polnischer Fotograf |
GEBURTSDATUM | 10. April 1956 |
GEBURTSORT | Warschau |