Wittelsbacher Landesstiftung für Kunst und Wissenschaft
Die Wittelsbacher Landesstiftung für Kunst und Wissenschaft ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in München. Sie ist Eigentümerin der vor 1800 erworbenen Kunstschätze der Wittelsbacher.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stiftung entstand aufgrund von Verhandlungen zwischen dem Freistaat Bayern und der 1918 abgesetzten Dynastie der Wittelsbacher im Jahr 1923. Durch einen Vergleich wurde der Wittelsbacher Ausgleichsfonds zur Versorgung der Mitglieder des Hauses Wittelsbach geschaffen. Im Gegenzug errichtete der Chef des Hauses Wittelsbach, ex-Kronprinz Rupprecht von Bayern, die Wittelsbacher Landesstiftung für Kunst und Wissenschaft. Die Stiftung erhielt die vor dem Haus- und Staatsfideikommiss von 1804 erworbenen Kunstschätze der Wittelsbacher, während jüngere Kunstsammlungen in den Besitz des Wittelsbacher Ausgleichsfonds kamen. Die Wittelsbacher Landesstiftung ist seither Eigentümerin, wenn auch nicht Verwalterin eines großen Teils der Bestände der Münchner Museen.[1] Die Stiftung ist auch die entscheidende Instanz, wenn es wie in jüngster Zeit um die Verlagerung oder Ausleihe von prominenten Sammlungsgegenständen wie z. B. des Fränkischen Herzogsschwerts oder der Apostel von Albrecht Dürer geht.
Zielsetzung und Verwaltung der Stiftung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ziel der Stiftung ist es, den Kunstbesitz der Wittelsbacher in seiner Geschlossenheit zu bewahren.
Die Verwaltung übernimmt gemäß der Verwaltungsordnung vom 14. Juli 1923 ein Stiftungsvorstand, bestehend aus:
- einem Vertreter des Bayerischen Kultusministeriums (in der Regel der Minister selbst)
- einem von diesem ernannten Museumsfachmann (in der Regel der Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen)
- einem Vertreter des Hauses Wittelsbach (in der Regel das Familienoberhaupt)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerhard Immler: Wittelsbacher Landesstiftung für Kunst und Wissenschaft, in: Historisches Lexikon Bayerns.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nikolaus Bernau: Eigentumskonflikte: Vom sittenwidrigen Vertrag zwischen Preußen und den Hohenzollern. 21. Oktober 2019, ehemals im ; abgerufen am 7. Februar 2020. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)