Wobeck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wobeck
Gemeinde Söllingen
Koordinaten: 52° 8′ N, 10° 53′ OKoordinaten: 52° 8′ 2″ N, 10° 53′ 28″ O
Eingemeindung: 1. März 1974
Eingemeindet nach: Twieflingen
Postleitzahl: 38387
Vorwahl: 05352
Wobeck (Niedersachsen)
Wobeck (Niedersachsen)
Lage von Wobeck in Niedersachsen
Wobeck mit Blick zum Elm
Wobeck mit Blick zum Elm

Wobeck ist ein Ortsteil der Gemeinde Söllingen im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen.

Wobeck liegt im Osten von Niedersachsen, am Südrand des Elms im Naturpark Elm-Lappwald. Rund fünf Kilometer südöstlich von Wobeck verläuft die Landesgrenze nach Sachsen-Anhalt.

Gedenkstein

Wobeck ist ein Fundort von Bandkeramik. Im Jahre 1118 erfolgte die erste bekannte Erwähnung von Wobeck. Wobeck wurde 1137 Wobike und um 1160 Wobeke genannt. Wobeck entstand als Haufendorf. Die Ortschaft Klein Wobeck fiel wüst.

Wobeck war ein Besitz des Klosters Riddagshausen und unterstand dem Klostergericht Riddagshausen im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel.

Um 1800 wurde Wobeck von einem großen Brand heimgesucht. In der Franzosenzeit gehörte Wobeck zum Departement der Oker des Königreiches Westphalen. Am 1. Januar 1833 wurde der (Land)kreis Helmstedt gegründet, dem Wobeck bis heute angehört.

Infolge der Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa von 1945–1950 hatte sich die Einwohnerzahl von Wobeck von 331 (1939) auf 590 (1950) vergrößert, davon waren 1950 252 Heimatvertriebene. 1949 folgte die Gründung einer Volksbücherei.

Am 1. März 1974 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Wobeck in die Gemeinde Twieflingen eingegliedert.[1]

Am 1. November 2016 wurden auf Beschluss des Niedersächsischen Landtages die bisherigen Gemeinden Söllingen, Ingeleben und Twieflingen zu einer neuen Gemeinde Söllingen zusammengefasst, zu der Wobeck seitdem gehört.[2]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 1821 1849 1871 1905 1925 1933 1939 1950 1956
Einwohner 301 292 331 326 407 346 331 590 515

Wobeck wurde durch die Reformation im 16. Jahrhundert protestantisch geprägt.

Wobeck mit seiner St.-Goergs-Kirche gehört zur Kirchengemeinde St. Angelus am Elm, die ihr Kirchenbüro und ihren Pfarrsitz in Schöningen hat. Sie gehört zur Propstei Helmstedt der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig. In früherer Zeit war Wobeck nach Twieflingen eingepfarrt.

Katholische Einwohner gehören zur Pfarrei Maria Hilfe der Christen mit Sitz im rund fünf Kilometer entfernten Schöningen, die über eine Filialkirche in Jerxheim verfügt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kirche

Die Kirche ist nach dem heiligen Georg benannt, dem Drachentöter, Nothelfer und Schutzheiligen zahlreicher Berufe. Sie besitzt einen romanischen Turm und noch einige romanische Bauteile im Langhaus. Bemerkenswert ist das barocke Kreuzigungsbild im Altar, ein Werk des Malers Christoph Gärtner aus dem Jahre 1613.

Ein Gedenkstein erinnert an das 900-jährige Ortsjubiläum Wobecks, das im Jahre 2018 gefeiert wurde. Das Kriegerdenkmal für die Opfer der beiden Weltkriege befindet sich auf dem Friedhof.

Unter Denkmalschutz stehen neben der Kirche und mehreren Wohnhäusern auch die Hofanlage Berliner Straße 18 sowie der Gutspark und das Pächterwohnhaus des Gutes Wobeck.

Rund drei Kilometer entfernt im Elm befinden sich die Reste der Elmsburg.

Grünflächen und Naherholung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gelegenheit zur Naherholung bietet der nahegelegene Elm mit seinen Wanderwegen.

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wobeck ist landwirtschaftlich geprägt. Das Klostergut Wobeck gehört heute dem Braunschweigischen Vereinigten Kloster- und Studienfonds der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und ist verpachtet.[3] Die Klostermühle befindet sich südlich der Ortslage von Wobeck und wird bereits in einer Publikation von 1957 als stillgelegt bezeichnet.

Das EDEKA-Lebensmittelgeschäft Dunkhorst sowie die Gaststätte Garbe wurden geschlossen, so dass heute keine Einkaufsmöglichkeiten des täglichen Bedarfs und keine Gastronomie mehr in Wobeck zu finden sind.

Öffentliche Einrichtungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ehemalige Schule

Die Schule wurde geschlossen, das Gebäude wird heute als Dorfgemeinschaftshaus genutzt. Daneben befindet sich ein Spielplatz.

In Wobeck besteht eine Freiwillige Feuerwehr, die über ein kleines Feuerwehrhaus verfügt. Der Friedhof mit einer Kapelle und dem Kriegerdenkmal befindet sich außerhalb der Ortslage von Wobeck an der Straße nach Schöningen, er wird von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde getragen.

Die Poststelle II, die dem Hauptpostamt Schöningen untergeordnet war, wurde geschlossen. Nach der Eingemeindung von Wobeck nach Twieflingen bekam die Poststelle Wobeck die Bezeichnung „Twieflingen 3“. Heute steht in Wobeck noch ein Postbriefkasten zur Verfügung.

Straßenverkehr

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ortseingang mit Bundesstraße 82

Durch Wobeck verläuft die Bundesstraße 82, die im Westen über Groß Dahlum nach Schöppenstedt führt und im Osten in Schöningen an der Bundesstraße 244 endet.

Die Kreisstraße 27 beginnt in Wobeck an der Bundesstraße 82 und führt in südlicher Richtung am ehemaligen Bahnhof Wobeck vorbei über Ingeleben bis zur Kreisstraße 31, wo sie kurz vor dem Heeseberg endet.

Linienbusse fahren von Wobeck bis nach Helmstedt, Schöningen und Schöppenstedt.

Die Braunschweig-Schöninger Eisenbahn betrieb von 1902 bis 1971 eine Eisenbahnstrecke von Braunschweig nach Schöningen, die südlich von Wobeck vorbeiführte. Der Personenverkehr auf dieser Strecke wurde bereits 1954 eingestellt. Wobeck verfügte über einen eigenen Bahnhof, der außerhalb der Ortslage an der Straße nach Ingeleben lag.

  • Heinz Pohlendt: Der Landkreis Helmstedt. Walter Dorn Verlag, Bremen-Horn 1957.
Commons: Wobeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 272 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  2. Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Söllingen, Landkreis Helmstedt. Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 2/2016. Hannover 25. Februar 2016, S. 35 (Digitalisat [PDF; 524 kB; abgerufen am 18. August 2019] S. 5).
  3. Teilvermögen des Braunschweigischen Vereinigten Kloster- und Studienfonds. Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz, abgerufen am 29. September 2021.