Wohnanlage Orpheus und Eurydike
Die Wohnanlage Orpheus und Eurydike befindet sich in München und wurde 1973 nach Plänen von Jürgen Freiherr von Gagern, Udo von der Mühlen und Peter Ludwig im Stil des Brutalismus errichtet.[1]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die beiden Wohnhochhäuser befinden sich im Stadtteil Schwabing in der Soxhletstraße 4, 6 und in der Ungererstraße 65.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wohnhäuser wurden in Plattenbauweise mit teils starkem Sichtbetonrelief zwischen 1971 und 1973 errichtet. Die Wohnanlage umfasst neben den privaten Wohnungen eine Tankstelle und eine Gaststätte.
Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Orpheus
Das Orpheus-Haus ist ein 13-geschossiges Hochhaus und besitzt einen schiefwinkligen Grundriss mit geknickten Balkonen. Die Wohnungen sind in 10 verschiedenen Typen unterteilt. Dem Haus ist eine Tankstellenüberdachung vorgelagert.[2]
Eurydike
Der neungeschossige Bau ist in zwei schiefwinklig zueinander angeordneten Flügeln mit einem dazwischen gesetzten Treppen- und Aufzugsturm aufgeteilt. Vor- und Rücksprünge, tiefe Balkons mit unterschiedlichen Größen gliedern die Fassade. Wohnungen sind als Maisonettes angelegt. Die Erschließungsflächen sind farblich betont.[2]
Gartenanlage
Die Wege sind gekurvt und gerundet geführt mit teils dicht, teils in Rabatten angeordneten Bepflanzungen.[2]
Projektbeteiligte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Architekten:[3] Jürgen Freiherr von Gagern, Udo von der Mühlen, Peter Ludwig
- Gartenarchitekt:[3] Gottfried Hansjakob
- Farbkünstler:[3] Eva von Gagern-Hübsch
Denkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wohnanlage wurde 2019 unter Denkmalschutz gestellt und ist im Denkmalatlas des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege und in der Liste der Baudenkmäler in Schwabing eingetragen.[4][5]
Zitat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mathias Pfeil, Leiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege:
„Die Wohnanlage hat große geschichtliche Bedeutung. Sie ist das erste große Wohnbauprojekt in Schwabing nach dem Zweiten Weltkrieg und steht in enger Verbindung mit dem Wachstum der Stadt, das durch die Olympischen Spiele 1972 ausgelöst wurde.“[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oliver Elser, Philip Kurz, Peter Cachola Schmal (Hrsg.): SOS Brutalismus: Eine internationale Bestandsaufnahme. Zürich 2017.
- Nicola Borgmann, Marco Goetz (Hrsg.): Perlen. Katalog zur Ausstellung 25 Jahre Architekturgalerie München. Franz Schiermeier Verlag, München 2020, ISBN 978-3-9813190-5-7.
- Wiepke van Aaken: Expressives Bauen in Beton. „Orpheus und Eurydike“ in München-Schwabing. In: Denkmalpflege Informationen, 2019, 170, S. 37–40.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Autor Karin Berkemann: Die Liebe in Zeiten des Brutalismus. In: moderneREGIONAL. 25. August 2014, abgerufen am 27. Mai 2021.
- ↑ a b c Süddeutsche Zeitung: Der Brutalismus der 1970er-Jahre. Abgerufen am 27. Mai 2021.
- ↑ a b c Orpheus and Eurydice Apartment Buildings. Abgerufen am 27. Mai 2021.
- ↑ Bayerische Staatszeitung. Abgerufen am 27. Mai 2021.
- ↑ DenkmalAtlas 2.0. Abgerufen am 27. Mai 2021.
- ↑ Warum ein Bauwerk des 70er-Jahre-Brutalismus nun ein Denkmal ist. 18. Juli 2018, abgerufen am 27. Mai 2021.
Koordinaten: 48° 10′ 18,5″ N, 11° 35′ 38,8″ O