Wohnhaus Stavenstraße 7
Das Wohnhaus Stavenstraße 7 befindet sich in Bremen, Stadtteil Mitte im Schnoorviertel. Es entstand 1863.
Das Gebäude steht seit 1973/1995 als Einzeldenkmal im Ensemble Schnoor unter Bremer Denkmalschutz.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ursprüngliche Bevölkerung des Schnoors bestand überwiegend aus Flussfischern und Schiffern. In der Epoche des Klassizismus und des Historismus entstanden von um 1800 bis 1890 die meisten oft kleinen Gebäude. Im weiteren Verlauf wurde es zum Arme-Leute-Viertel, das in weiten Bereichen verfiel, vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg. 1959 wurde von der Stadt ein Ortsstatut zum Schutz der erhaltenswerten Bausubstanz beschlossen. Die Häuser wurden dokumentiert und viele seit den 1970er Jahren unter Denkmalschutz gestellt. Ab den 1960er Jahren fanden mit Unterstützung der Stadt Sanierungen, Lückenschließungen und Umbauten im Schnoor statt.
Die Stavenstraße wurde bereits 1453 als „sunde Mertens stove“ und „de rugge stoven“ erwähnt. Stave bedeutete Stube und sie waren beheizbare Räume, in denen die Fischer und Seeleute baden konnten.[2]
Das dreigeschossige, dreiachsige, verputzte Eckhaus mit Satteldach, einem ausgeprägten Traufgesims und dem seitlichen Giebel wurden 1863 in der Epoche des Historismus gebaut. 1871 fand ein Umbau statt.
Hier wirkten ab 1971 die mehrfach ausgezeichneten Brüder Max und Heinrich Thein als Instrumentenbaumeister für Blechblas- und Schlagzeuginstrumente. Sie entwickelten eine komplette Blechblaskollektion mit Piccolotrompete, Tuba, Posaune bis zum Waldhorn. Die 1974 gegründete Firma beschäftigte bis zu zehn Mitarbeiter und zog deshalb 1993 zum St. Remberti, Pastorenhaus um.
Heute (2018) wird das sanierte Gebäude für Wohnungen und Büros genutzt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Dillschneider: Der Schnoor, Bremen 1978.
- Dieter Brand-Kruth: Der Schnoor – ein märchenhaftes Viertel. Bremer Drucksachen Service Klaus Stute, 3. Auflage Bremen, 2003.
- Karl Dillschneider, Wolfgang Loose: Der Schnoor Alt + Neu Eine Gegenüberstellung in Bildern. Schnoor-Verein Heini Holtenbeen, Bremen 1981.
- Karl Dillschneider: Der Schnoor. Pulsierendes Leben in Bremens ältestem Stadtteil. Bremen 1992
- Lutz Liffers / Ulrich Perry: Der Schnoor in Bremen. Ein Porträt. Edition Temmen, Bremen 2004.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Denkmaldatenbank des LfD
- ↑ Monika Porsch: Bremer Straßenlexikon, Gesamtausgabe. Schünemann, Bremen 2003, ISBN 3-7961-1850-X.
Koordinaten: 53° 4′ 23″ N, 8° 48′ 29,2″ O