Wolfgang Andreas Reuter

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Wolfgang Andreas Reuter (* 24. Juni 1866 in Helsinki; † 5. Februar 1947 in Bodenwerder) war ein deutscher Ingenieur und Unternehmer.

Als Sohn des Hofrats und Geometers Conrad Reuter aus Apenrade, der das Polytechnikum Helsinki mitbegründete und dort Professor war, verbrachte er seine Kindheit in Helsinki, wo er das Normalgymnasium besuchte und dann am Polytechnikum sein Diplom in den Ingenieurwissenschaften machte. 1880 ging er nach Wetter, um sich auf Empfehlung seines Onkels, des Maschinenbauingenieurs Theodor Reuter, in den Mechanischen Werkstätten Harkort & Co. von Ludwig Stuckenholz weiterzubilden. 1896 wurde er Teilhaber von Rudolf Bredt und übernahm schließlich die Firma 1899.[1] Unter Reuters Leitung spezialisierte sich das Unternehmen auf den Hebezeugbau und orientierte sich dabei am damals expandierenden Hüttenwesen. Durch seine Heirat mit Martha, der Tochter Julius Blanks, erwarb er Anteile der Märkischen Maschinenbauanstalt, die er 1906 mit seinem bestehenden Unternehmen zur Märkische Maschinenbauanstalt Ludwig Stuckenholz AG fusionierte. Der Zusammenschluss mit seinem Hauptkonkurrenten, der Duisburger Maschinenbau AG und der Benrather Maschinenfabrik, erfolgte 1909 zunächst als Interessengemeinschaft und 1910 in der von ihm geleiteten Deutschen Maschinenfabrik A.G. Als Generaldirektor der später als Deutsche Maschinenbau-Aktiengesellschaft (DEMAG) firmierenden Gesellschaft erweiterte er das Unternehmen zu einem der wichtigsten Ausrüster von Industrie, Handel und Verkehr, bis er 1940 die Unternehmensleitung seinem Sohn Hans übergab.

Von 1923 bis 1934 war Reuter Präsident des Vereins deutscher Maschinenbau-Anstalten. Bis 1945 war er auch Mitglied in zahlreichen Fachverbänden und mehreren Aufsichtsräten, unter anderem der Salzdetfurth AG und der Deutsche Bank AG. Von seinem Mandat als Aufsichtsratsmitglied der Deutsche Bank AG wurde er wegen seiner NS-Vergangenheit nach Ende des Krieges suspendiert.[2] Er hatte unter anderem am Geheimtreffen vom 20. Februar 1933 zur Wahlkampffinanzierung der NSDAP teilgenommen.

Von der Technischen Hochschule Aachen erhielt er 1919 die Ehrendoktorwürde als Dr.-Ing. E.h. Im selben Jahr wurde er finnischer Vizekonsul und 1938 Ehrenbürger der Stadt Wetter.[3] Er war Träger des finnischen Ordens der weißen Rose und des türkischen Mecidiye-Ordens. 1954 wurde der werkseigene Platz vor dem Verwaltungsgebäude der DEMAG in Duisburg nach Genehmigung des Stadtrates in Wolfgang-Reuter-Platz umbenannt.[4] In Wetter gibt es eine Wolfgang-Reuter-Straße.

  • Conrad Matschoss: Ein Jahrhundert deutscher Maschinenbau. Von der mechanischen Werkstätte bis zur deutschen Maschinenfabrik (1819-1919). Springer, Berlin 1922.
  • Lutz Schwerin von Krosigk: Die große Zeit des Feuers. Der Weg der deutschen Industrie. Wunderlich, 1959.
  • Fritz Toussaint: Wolfgang Reuter (1866–1947). In: Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsbiographien, Band 7. Aschendorff, Münster 1960, S. 105–124.
  • Horst A. Wessel: Kontinuität im Wandel: 100 Jahre Mannesmann 1890–1990. Mannesmann-AG, Düsseldorf 1990
  • ders.: Reuter, Wolfgang Andreas. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 464 f. (Digitalisat).

Einzelnachweise

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  1. Karl-Eugen Kurrer: The History of the Theory of Structures. Searching for Equilibrium. Berlin: Ernst & Sohn 2018, S. 571, ISBN 978-3-433-03229-9.
  2. Lothar Gall: Die Deutsche Bank, 1870–1995. C. H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-38945-7, S. 433 f.
  3. Wetter tut sich weiter schwer mit städtischen Ehrungen, Artikel vom 30. November 2013 von Steffen Gerber auf DerWesten.de
  4. Duisburger Straßennamen alphabet. Verzeichnis