Wolfgang Haase (Physikochemiker)
Otto Wolfgang Haase (geb. 25. Oktober 1936 in Reinholdshain; gest. 11. Dezember 2018)[1] war ein deutscher Physikochemiker und Professor an der Technischen Universität Darmstadt.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Chemiewerkerlehre in Glauchau/Sachsen und Industrietätigkeit daselbst studierte Haase organisch-chemische Technologie in Magdeburg. Daran schloss sich ein Industriepraktikum an. Das Studium der Chemie mit Gasthörerschaft in Mineralogie erfolgte an der Universität Jena (Diplom 1960), Promotion (1964) daselbst (H. Dunken). 1966 und 1968 Postdoc an der KTH Stockholm (L.-G. Sillen; G. Jonhansson) und anderen Universitäten Schwedens. 10/1968 Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Mineralogischen Institut der Universität Marburg (E.Hellner). In Marburg 11/1970 Habilitation für Strukturchemie und Physikalische Chemie (H. Kuhn und K. Dehnicke), Umhabilitation für Physikalische Chemie nach Darmstadt, seit 1971 Professor für Physikalische Chemie an der Technischen Universität Darmstadt, damals Technische Hochschule. U.a. daselbst Dekan des Fachbereichs.
Haase nahm Gastprofessuren in Jena und verschiedenen ausländischen Universitäten wahr, u. a. in Florianopolis/Brasilien, Santiago de Chile, Osaka und Yokusuka/Japan, Alexandria/Ägypten. Es bestanden und bestehen wissenschaftliche Kooperationen mit vielen Universitäten des In- und Auslandes (u. a. Krakau, Moskau, St. Petersburg, Kasan, Tscheljabinsk, Krasnojarsk, Florianopolis/Brasilien; Santiago/Chile; Patiala, New Delhi, Mumbai, Siliguri/Indien; Alexandria/Ägypten; Minsk/Weißrussland); COST-Projekte.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Haase verfasste ca. 680 wissenschaftliche Arbeiten in Fachzeitschriften, Buchbeiträge und besitzt 18 Patente. Zusammen mit Stanislaw Wrobel edierte er das Buch Relaxation Phenomena[2]. Er ist Gasteditor und Editorial Board Member mehrerer Fachzeitschriften.
Haase initiierte und stimulierte grundlegende Arbeiten zum Molekularen Magnetismus und zu Flüssigen Kristallen, besonders zu Metallomesogenen und zu Ferroelektrischen Flüssigen Kristallen. Zudem erschienen Beiträge zur Funktion von Metallionen in biologischen Systemen und zu elektroaktiven Eigenschaften von Polymeren, dies neben einem breiten Spektrum an strukturanalytischen Arbeiten.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- JU (Jagiellonen-Universität Krakau) Person of Merit Award (2002)
- Distinguished Scientist Lecture Award, NPL New Delhi (2011)
- Frederiks Medaille der Russischen Flüssigkristallgesellschaft (2014)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eduardo Soto: Obituary: Otto Wolfgang Haase (1936–2018). In: Ferroelectrics. Band 540, 2019, S. 1–3, doi:10.1080/00150193.2019.1611095.
- ↑ Relaxation Phenomena, Liquid Crystals, Magnetic Systems, Polymers, High-Tc Superconductors, Metallic Glasses; Eds: Haase, Wolfgang, Wróbel, Stanislaw, Springer Verlag, 2003.
Personendaten | |
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NAME | Haase, Wolfgang |
ALTERNATIVNAMEN | Haase, Otto Wolfgang (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physikochemiker und Professor an der Technischen Universität Darmstadt |
GEBURTSDATUM | 25. Oktober 1936 |
GEBURTSORT | Reinholdshain |
STERBEDATUM | 11. Dezember 2018 |