Wolfgang Haug

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Wolfgang Haug (* 1955) ist ein deutscher anarchistischer Verleger und Publizist. Er leitete den Trotzdem Verlag und war Herausgeber der anarchistischen Zeitschrift Schwarzer Faden.

Nach Staatsexamen in Germanistik, Anglistik und Geschichte an der Universität Tübingen arbeitete Haug als Journalist und Herausgeber von Büchern unter anderem für die taz, Literatur konkret in Hamburg, die Sammlung Luchterhand in Darmstadt, den Metzler Verlag in Stuttgart, das Emma Goldman Papers Project der University of Berkeley, die Zeitung Freedom in London, die StadtRevue in Köln, die historische Fachzeitschrift IWK in Berlin, die Zeitschrift EXIL in Frankfurt, die Schriften der Erich-Mühsam-Gesellschaft in Lübeck, die US-Zeitschrift Green Perspectives um Murray Bookchin oder die Londoner Zeitschrift Democracy & Nature um Takis Fotopoulos. 1978 gründete er den Trotzdem Verlag und 1980 wurde er Mitbegründer und Herausgeber des Schwarzen Fadens.

2001 wandelte er mit 120 weiteren Genossenschaftsmitgliedern den Trotzdem Verlag in eine Genossenschaft um. Für inhaltlich als wichtig eingeschätzte Kleinstauflagen, die in der Genossenschaft keinen Platz finden konnten, gründete er die edition wahler. 2003 trat er als Vorstandsmitglied im Trotzdem Verlag zurück; der Verlagssitz ist seitdem Frankfurt am Main. Parallel zur Verlagsarbeit arbeitete er in diversen Firmen und als Lehrkraft für Englisch und Deutsch in verschiedenen Institutionen der Erwachsenenbildung, u. a. an der Ruhr-Universität Bochum.

Seit 2012 veröffentlicht er die Werke Augustin Souchys in der Edition AV, Lich. 2016 gab er bei Edition AV eine Gesamtausgabe zum Werk Oskar Kanehls heraus, 2020 veröffentlichte eine Biografie Theodor Plieviers.

Seit 2002 arbeitet er als Schulleiter für die Altenpflegeausbildung bei der Stadt Stuttgart und seit 2019 in Freudenstadt. 2009 konzipierte er für Menschen mit Migrationshintergrund die Pflegeausbildung mit Deutsch bis B2 als Modellversuch, 2014 wurde sie für ganz Baden-Württemberg zu einer neuen Ausbildung, in die auch Flüchtlinge einsteigen konnten.

Herausgeberschaft

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  • Erich Mühsam: Ich bin verdammt zu warten in einem Bürgergarten. Band 1. Gedichte, Stücke, Prosa. Hrsg.: Wolfgang Haug (= Sammlung Luchterhand. Band 467). Luchterhand Literaturverlag, Darmstadt, Neuwied 1983, ISBN 3-472-61467-6.
  • Erich Mühsam: Ich bin verdammt zu warten in einem Bürgergarten. Band 2. Literarische und politische Aufsätze. Hrsg.: Wolfgang Haug (= Sammlung Luchterhand. Band 468). Luchterhand Literaturverlag, Darmstadt, Neuwied 1983, ISBN 3-472-61468-4.
  • Augustin Souchy: Erich Mühsam. Ritter der Freiheit, ermordet im Dritten Reich am 9./10. Juli 1934. Hrsg.: Wolfgang Haug. 1. Auflage. Trotzdem Verlag, Reutlingen 1984, ISBN 3-922209-53-X.
  • Franz Pfemfert: Ich setze diese Zeitschrift wider diese Zeit. Sozialpolitische und literaturkritische Aufsätze. Hrsg.: Wolfgang Haug (= Sammlung Luchterhand. Band 559). Luchterhand Literaturverlag, Darmstadt 1985, ISBN 3-472-61559-1. Erweiterte Neuauflage, Edition AV 2022, ISBN 978-3-86841-276-5
  • Ludwig Rubiner: Künstler bauen Barrikaden. Texte und Manifeste. 1908–1919. Hrsg.: Wolfgang Haug (= Sammlung Luchterhand. Band 630). Luchterhand Literaturverlag, Darmstadt 1988, ISBN 3-630-61630-5.
  • Wolfgang Haug, Herby Sachs (Hrsg.): Die Ausblendung der Wirklichkeit. Texte zur Medien- und Kulturkritik. 1. Auflage. Trotzdem Verlag, Grafenau 1989, ISBN 3-922209-31-9.
  • Peter Kropotkin: Die Eroberung des Brotes. Hrsg.: Wolfgang Haug (= Die gesammelten Werke. Band 1). 1. Auflage. Trotzdem Verlag, Edition Anares, Grafenau, Bern 1989, ISBN 3-922209-08-4 (französisch: La Conquête du Pain.).
  • Erich Mühsam: Staatsräson. Ein Denkmal für Sacco und Vanzetti. Drama in 15 Bildern. Hrsg.: Wolfgang Haug (= Literarische Reihe im Trotzdem-Verlag. Band 1). 1. Auflage. Trotzdem Verlag, Grafenau 1992, ISBN 3-922209-38-6.
  • Augustin Souchy: Nacht über Spanien. Bürgerkrieg und Revolution in Spanien 1936–1939. Hrsg.: Wolfgang Haug. Trotzdem-Verlagsgenossenschaft, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-922209-51-5 (Informationen bei Alibri).
  • Augustin Souchy: Bei den Landarbeitern von Aragon. Der freiheitliche Kommunismus in den befreiten Gebieten. Hrsg.: Wolfgang Haug. 1. Auflage. Edition AV, Lich 2012, ISBN 978-3-86841-067-9 (Informationen beim Verlag).
  • Oskar Kanehl: „Kein Mensch hat das Recht, für Ruhe und Ordnung zu sorgen“. Hrsg.: Wolfgang Haug. 1. Auflage. Edition AV, Lich 2016, ISBN 978-3-86841-146-1 (Informationen beim Verlag).
  • Augustin Souchy: Die tragische Woche im Mai 1937. Hrsg.: Wolfgang Haug. 1. Auflage. Edition AV, Lich 2017, ISBN 978-3-86841-164-5 (Informationen beim Verlag – spanisch: La semana trágica de mayo en Barcelona.).
  • Augustin Souchy: Anarchosyndikalistische Kritik an den Bolschewiki. Hrsg.: Wolfgang Haug. 1. Auflage. Edition AV, Lich 2018, ISBN 978-3-86841-196-6 (Informationen beim Verlag).
  • Augustin Souchy: „Vorsicht Anarchist!“ Ein Leben für die Freiheit. Autobiografie, ergänzt um eine Bibliografie. Hrsg.: Wolfgang Haug. 1. Auflage. Edition AV, Bodenburg 2022, ISBN 978-3-86841-255-0 (Informationen beim Verlag).
  • „Den Schwarzen Faden weiterspinnen“. Ein Interview mit dem SF-Mitbegründer Wolfgang Haug. In: Bernd Drücke (Hrsg.): ja! Anarchismus. Gelebte Utopie im 21. Jahrhundert. Karin Kramer Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-87956-307-1, S. 103–113 (online in der Graswurzelrevolution Nr. 282, Oktober 2003).
  • Helge Döhring: Publizistik und Forschung für den Anarchismus. Im Gespräch mit Wolfgang Haug. In: Syfo. Forschung & Bewegung. Nr. 5. Edition AV, 2015, ISBN 978-3-86841-138-6, ISSN 2192-6980, S. 73–101.
  • Helge Döhring: Meine Biographie soll ein anderes Plievier Bild vermitteln. Interview mit Wolfgang Haug. In: Forschung & Bewegung. Nr. 10. Edition AV, 2020, S. 20–25.