Wolfgang Ortmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Wolfgang Ortmann (geboren 1885; gestorben 1967) war ein deutscher Gebrauchsgrafiker. Er entwarf insbesondere Hüllen für Schallplatten,[1] schuf Titelblätter für Notendrucke,[2] gestaltete Plakate und wirkte als Illustrator für Bücher.[1]

Wolfgang Ortmann war mit der aus jüdischer Familie stammenden selbständigen Zahnärztin Rika Baruch, genannt Riecke (geboren am 20. Februar 1886 in Elmshorn) verheiratet, Tochter von Meyer Baruch und Julie Abel. Der Ehe entsprangen die beiden Kinder Ruth, genannt Muschi, und Erik Jürgen Ortmann. Nach seiner Scheidung von Rika heiratete Wolfgang Ortmann die Eva Löwenfeld; Peter Crane wurde ihr Enkel.[1]

Unter den Gestaltern von Titelblättern für Notendrucke in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zählt Ortmann – nach Willy Herzig – zu den aktivsten im deutschen Sprachraum. Er gestaltete zahlreiche Titelblätter für Einzelausgaben, vor allem aber für die „für ihn lukrativeren Schlageralben.“ Ein Vergleich von Ortmanns Arbeiten offenbart eine wiederkehrende „stereotype Routine“, wobei bisher ungeklärt ist, ob die von wenigen von ihm verwendeten Farben – zumeist lediglich Grün, Rot, Braun und Grau – seinem freien Gestaltungswillen oder einer Einschränkung durch die zur Verfügung stehenden Drucktechniken geschuldet sind.[2]

Ortmanns zeichnerische Qualitäten wirken durch eine teilweise „flotte Linienführung und gekonnte Schraffur“ aus, seine Blätter wirken jedoch oftmals dunkel und schwülstig und überzeugen nur selten durch Originalität.[2]

Bekannte Werke (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Olaf Skolnar (Hrsg.): Brevier des Junggesellen, mit Buchschmuck von Wolfgang Ortmann, Berlin-Charlottenburg: Deutscher Film-Verlag, [1921][3]
  • 750 Jahre Nienhagen. Vom Lehnshof zum Ostseebad. 1264-2014, Ostseebad Nienhagen: Kurverwaltung des Ostseebades Nienhagen, [2019]; Inhaltsverzeichnis
  • DADA. DADAISTISCHER FOXTROT FÜR TROTTEL UND SOLCHE, DIE ES NOCH WERDEN WOLLEN, 1920[4]
  • Hört, hört!, Drei Masken Verlag, 1921[5]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Harald Kirschninck: Was können uns die Gräber erzählen? Biografien und Geschichten hinter den Grabsteinen des jüdischen Friedhofs in Elmshorn, Band 2, Norderstedt: BoD, 2019, ISBN 978-3-7494-2999-8 und ISBN 978-3-7494-1234-1, S. 426; Vorschau über Google-Books
  2. a b c Walther Engel: Gebrauchsgrafik und Notentitelgestaltung, in ders.: Veronika, der Lenz war da. Schlager der zwanziger Jahre, Katalog zu der Wanderausstellung mit Original-Notentitelblättern aus den zwanziger Jahren in der Stadtbibliothek Hannover vom 4. Dezember 1986 bis 31. Januar 1987 und in der Stadtbibliothek Celle im April und Mai 1986, Hannover, [Hermann-Bahlsen-Allee 49]: W. Engel, 1986, S. 91–97; hier: S. 95–97
  3. Angaben der Deutschen Nationalbibliothek
  4. DADA. DADAISTISCHER FOXTROT FÜR TROTTEL UND SOLCHE, DIE ES NOCH WERDEN WOLLEN notkerhomburger.de
  5. [1]
  6. In der Bar zum Krokodil. Die Schlagerwelt der Zwanzigerjahre Museumsberg Flensburg