Wolfgang Raufelder
Wolfgang Raufelder (* 16. Juli 1957 in Mannheim-Friedrichsfeld; † 28. November 2016 bei Brühl) war ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen). Er war von 2011 bis zu seinem Tod Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Raufelder studierte nach dem Fachabitur in Mannheim Architektur und Biologie in Darmstadt und Frankfurt. Beruflich war er tätig beim Staatlichen Hochbauamt Mannheim/Heidelberg, beim Regierungspräsidium Darmstadt und bei der Stadt Viernheim. Bekannt wurde er seit den 1980er Jahren insbesondere durch sein Engagement für Umweltschutz und Naturschutz in der Rhein-Neckar-Region. Raufelder war beim Bund für Naturschutz (BUND) aktiv.
1999 wurde Raufelder für die Grünen in den Gemeinderat der Stadt Mannheim gewählt. 2001 wurde er Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in der Verbandsversammlung vom Verband Region Rhein-Neckar. 2004 wurde er auch zum Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Mannheimer Gemeinderat gewählt.
Bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg 2006 kandidierte er, wurde aber mit 14,6 Prozent nicht gewählt. Bei der Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Mannheim im Jahr 2007 erzielte er 13,4 Prozent. Bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg 2011 kandidierte er erneut und gewann mit 29,6 Prozent das Direktmandat im Wahlkreis Mannheim II, das er 2016 verteidigte. Er war zuletzt Mitglied des Verkehrs- und des Finanzausschusses und Vorsitzender des Arbeitskreises Verkehr der Fraktion.
Raufelder lebte in Mannheim-Seckenheim. Er war evangelisch, verheiratet mit Gabriele Herrwerth und hatte zwei Kinder, einen Sohn und eine Tochter.[1] In den Jahren vor seinem Tod hatte er mit gesundheitlichen Problemen als Folge einer Knieoperation zu kämpfen.[2][3] Seine brennende[4] Leiche war am Morgen des 28. November 2016 am Rheinufer der Brühler Kollerinsel aufgefunden worden;[5] die Polizei ging von einem Suizid durch Selbstverbrennung aus.[6][7] Für ihn rückte Elke Zimmer in den Landtag nach.
Nachwirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gedenken an Wolfgang Raufelder wird vom 2018 gegründeten Verein „Wolfgang-Raufelder-Umweltschutz“ der mit 5000 Euro dotierte Wolfgang-Raufelder-Preis für Naturschutz, Mobilität, alternative Energien sowie ökologische Stadtplanung und Stadtentwicklung vergeben.[8]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2015 wurde Raufelder vom Bewohnerverein Jungbusch mit der Verleihung des Sackträgerpreises für sein Engagement als „Brückenretter und Brückenbauer“ ausgezeichnet. Als Stadtrat und Landtagsabgeordneter hatte er sich stark dafür eingesetzt, dass die Teufelsbrücke – die älteste noch erhaltene Brücke Mannheims und ein einzigartiges Zeugnis der Ingenieurskunst aus dem Jahr 1878 – erhalten bleibt.[9]
Im Mai 2022 benannte die Stadt Mannheim einen Abschnitt des südlichen Neckarufers zwischen Fernmeldeturm und Riedbahnbrücke-Ost in „Wolfgang-Raufelder-Ufer“.[10]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mannheimer Morgen 12. März 2011, S. 20
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Abgeordnetenprofil beim Landtag Baden-Württemberg in der 16. Wahlperiode
- Profilseite bei der Bündnis 90/Die Grünen-Fraktion
- Wolfgang Raufelder - Umweltschutz e.V.
- Wolfgang Raufelder bei der Abgeordnetenbibel
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Mannheim: Große Trauer um Grünen-Politiker Wolfgang Raufelder. Rhein-Neckar Fernsehen, 28. November 2016, abgerufen am 30. November 2016.
- ↑ Der Tod des Grünen Abgeordneten Raufelder wirft viele Fragen auf. Abgerufen am 8. März 2021.
- ↑ Wie am Altneckar-Ufer ein „wunderbarer Erinnerungsort“ an Wolfgang Raufelder entstand. 24. April 2023, abgerufen am 30. Juli 2023.
- ↑ https://www.stern.de/politik/deutschland/wolfgang-raufelder--gruenen-politiker-tot-am-rheinufer-aufgefunden-7215322.html
- ↑ Passant findet toten Mannheimer Grünen-Politiker. In: Focus, 28. November 2016. Abgerufen am 29. November 2016.
- ↑ ntv.de, hul: Berichte: Leiche hat gebrannt: Abgeordneter wird tot am Rhein gefunden. In: n-tv.de. 28. November 2016, abgerufen am 10. Februar 2024.
- ↑ Trauerportal Archiv - Mannheimer Morgen. Abgerufen am 8. März 2021.
- ↑ Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (
- ↑ Engagierter Brückenretter und BrückenbauerStadtrat und Landtagsabgeordneter der Grünen Wolfgang Raufelder erhält Sackträgerpreis 2015 | Gemeinschaftszentrum Jungbusch. 27. April 2015, abgerufen am 2. Juni 2022 (deutsch).
- ↑ https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-mannheimer-neckarufer-nach-wolfgang-raufelder-benannt-_arid,1957064.html Mannheimer Neckarufer nach Wolfgang Raufelder benannt
Personendaten | |
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NAME | Raufelder, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen), MdL |
GEBURTSDATUM | 16. Juli 1957 |
GEBURTSORT | Mannheim-Friedrichsfeld |
STERBEDATUM | 28. November 2016 |
STERBEORT | Brühl (Baden) |