Agudath Israel Weltorganisation

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Agudath Israel Weltorganisation (engl. Agudath Israel World Organization; kurz AIWO) (hebräisch הסתדרות אגודת ישראל העולמית auch הסתדרות החרדים העולמית אגדת ישראל: Histadrut Agudat Yiśraʼel ha-ʻolamit;[1] auch Histadrut ha-cḥaredim ha-ʻolamit Agudat Yiśraʼel [2]) ist eine internationale ultraorthodoxe jüdische Organisation und hat in 17 Ländern und auf vier Kontinenten Mitglieder.[3][4] Sie verfügt in Jerusalem über einen eigenen Verlag.[5] Die Agudath Israel World Organization hat ihren Sitz am Broadway 42 in New York.[6]

Die Organisation wurde 1912 als politischer Arm der aschkenasischen Torah-Bewegung in Nachfolge der Agudas Shlumei Emunei Yisroel („Union des glaubenstreuen Israel“) gegründet.[7] Zu den Grundlagen gehört das Judentum Osteuropas vor dem Holocaust und die Wiederbelebung des Chassidismus, der das orthodoxe Judentum Europas umfasste.[8]

Die Vereinigung wurde von einem Geschäftsführenden Ausschuss mit Sitz in Wien geleitet.[9] Ein Rabbinischer Rat (Mo'etzet chachmeji haTora, hebräisch מועצת חכמי התורה) prüfte und ratifizierte alle wichtigen Beschlüsse; die Delegierten der Landesorganisation trafen sich alle fünf Jahre zur Kenessio Gedaulo (כנסיה גדולה, dt. „große Versammlung“).[10]

Für die Erziehungsarbeit wurde der Hilfsfonds Keren haTora (קרן התורה) mit Sitz in Wien gebildet. Der Aguda nahe standen das in Warschau erscheinende Jidisches Togblatt (in jiddischer Sprache) und Der Israelit (Frankfurt am Main) sowie die Jüdische Korrespondenz (Wien) und die Jüdische Presse (Bratislava und Wien).

Polen (1916–1939)

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Während des Ersten Weltkriegs wurden Pinchas Kohn und Rabbiner Emanuel Carlebach aus Deutschland[17] angewiesen, als rabbinische Berater für die deutsche Besatzungsmacht in Polen tätig zu werden.[18] In dieser Position arbeiteten sie eng mit Abraham Mordechai Alter zusammen. Als Ergebnis dieser Zusammenarbeit wurde im Jahre 1916 die Agudath Israel in Polen gegründet, deren Ziel es war, das ost- und westeuropäische orthodoxe Judentum zu vereinigen. Die Agudath Israel erhielt reichen Zulauf, so von chassidischen Juden, und nahm an den Wahlen zur zweiten polnischen Republik teil, wobei sie Sitze im Sejm gewann. Zu den gewählten Repräsentanten zählten Alexander Soscha Friedman, Rabbiner Jehuda Mair Schapira, Rabbiner Josef Nechemjia Kornitzer aus Krakau und Rabbiner Aharon Lewin aus Reischa (Rzeszów) (jiddisch ר' אהרן לעווין מרישא) (hebräisch ר' אהרן לווין מרישא).

Bekannte Mitglieder der Agudath Yisroel waren Abraham Mordechai Alter, Mordechai Yosef Elazar Leiner und Yisrael Meir Kagan.[19] 1939 endete die Existenz der אגודת ישראל בפולין.[20]

In Lettland war die Agudath Israel unter dem Vorsitz von Mordechai Dubin von 1922 bis 1934 im dortigen Parlament, der Saeima, vertreten.

Ein anderer Vertreter der Agudath Israel war Chaim Michael Dov Weissmandl. Selbst als er an der Oxford University war, zog Weissmandl es am 1. September 1939, dem ersten Tag des Zweiten Weltkriegs, vor, als Vertreter der World Agudath Israel in die Slowakei zurückzukehren.[21]

Großbritannien

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In Großbritannien wurde die Agudath Israel, vertreten durch die Adath Israel Synagogue, im Jahr 1909 gegründet, gefolgt von der Union of Orthodox Hebrew Congregations, welche im Jahr 1926 gegründet wurde. Im Jahr 1943 repräsentierte sie 5000 Familien unter dem Vorsitz des Rabbiners Solomon Schonfeld. Der britische Sekretär der Agudath Israel World Organization, des politischen Arms der religiösen Bewegung, war Harry Goodman, Herausgeber des Jewish Weekly. Er spielte eine Schlüsselrolle in der Agudath Israel Organization im Zweiten Weltkrieg.[22]

Einzelnachweise

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  1. searchworks.stanford.edu
  2. worldcat.org
  3. uia.be
  4. Agudath Israel World Organization (1912). 84 William St., NYC 10038. (212)- 797-9000. Chmn. Rabbi Moshe Sherer, Rabbi Yehudah Meir Abramowitz. Represents the interests of Orthodox Jewry on the national and international scenes. Sponsors projects to strengthen Torah life worldwide.American Jewish Year Book, 1996, Band 96, S. 493.
  5. worldcat.org
  6. religious-organizations.cmac.ws
  7. Haredi Judaism, abgerufen am 12. Januar 2018.
  8. wjro.org.il (Memento vom 29. September 2013 im Internet Archive)
  9. worldcat.org
  10. worldcat.org
  11. david.juden.at
  12. online
  13. Jakob Wiener: Time of Terror-Road to Revival: One Person’s Story: Growing Up in Germany … , S. 174
  14. „may 20, 1998 Today Agudath Israel, with headquarters at 84 William St., Manhattan, has branches throughout the country and a Washington office that lobbies the government on religionus issues. It belongs to the Agudath Israel World Organization, of which Rabbi Sherer was appointed chairman in 1980.“

    Congressional Record Vol. 144-Part 7: Proceedings and Debates of the 105th ..., S. 9888
  15. jta.org
  16. jfr.org
  17. worldcat.org
  18. stevens-tech.edu (PDF)
  19. Gershon C.Bacon, The Politics of Tradition: Agudat Israel in Poland, 1916-1939, The Magnes Press, Jerusalem, 1996, ISBN 965-223-962-3
  20. Shazar Books (Memento vom 20. Oktober 2016 im Internet Archive)
  21. Brenner, Lenni (1983). "Zionism in the Age of the Dictators, Chapter 24: The Wartime Failure to Rescue
  22. Pamela Shatzkes: Holocaust and Rescue: Impotent or Indifferent? Anglo-Jewry 1938–1945. Palgrave, Basingstoke 2002, S. 13–14.