Wundt-Täuschung
Die Wundt-Täuschung (engl. Wundt illusion) ist eine erstmals im 19. Jahrhundert von dem deutschen Physiologen, Psychologen und Philosophen Wilhelm Maximilian Wundt (1832–1920) beschriebene geometrisch-optische Täuschung, die auf der Fehlinterpretation von Winkeln beruht, die an zwei von einem Parallelenpaar geschnittenen Geradenbündeln entstehen. Hierbei werden die beiden Parallelen als nach innen verbogen (konkav) wahrgenommen.[1][2]
Die Hering-Täuschung erzeugt den umgekehrten Effekt.[3]
Ursachen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Grund dieses Täuschungsphänomens ist noch nicht zweifelsfrei erforscht. Vermutlich wird jedoch die Winkelverzerrung im Wahrnehmungssystem durch orientierungsspezifische Nervenzellen der Area striata im visuellen Cortex verursacht. Diese Nervenzellen reagieren nur auf eine bestimmte Reizorientierung mit voller Aktivität, während sie auf andere Reizorientierungen entsprechend geringer reagieren.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Irvin Rock: Wahrnehmung: Vom visuellen Reiz zum Sehen und Erkennen Spektrum Akademischer Verlag, 1985, ISBN 978-3-922508-71-7
- Thomas Ditzinger: Illusionen des Sehens – Eine Reise in die Welt der visuellen Wahrnehmung. Zweite vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage Springer Spektrum, Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-37711-2, S. 30
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wundt-Täuschung aus klein-singen.de, abgerufen am 7. April 2023
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wundt-Illusion Dorsch Lexikon der Psychologie, abgerufen am 7. April 2023
- ↑ Wundt Illusion Wolfram MathWorld, abgerufen am 7. April 2023
- ↑ Wundt illusion Psychology Wiki, abgerufen am 7. April 2023
- ↑ Lingelbachs Scheune - Optische Phänomene: Wundtsche Täuschung aus die-scheune.info, abgerufen am 7. April 2023