X-Klasse (1918)

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X-Klasse p1
Schiffsdaten
Land Italien Königreich Italien
Schiffsart Minenleger-U-Boot
Entwurf Curio Bernardis
Bauwerft Ansaldo, Sestri Ponente
Bauzeitraum 1916 bis 1918
Stapellauf des Typschiffes 25. April 1917
Gebaute Einheiten 2
Dienstzeit 1918 bis 1946
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 47,00 m (Lüa)
Breite 5,00 m
Tiefgang (max.) 3,15 m
Verdrängung über Wasser: 410,14 ts
unter Wasser: 468,14 ts
 
Besatzung 25 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × Sulzer-Dieselmotor
2 × Ansaldo-Elektromotoren
Maschinen­leistung 660 PS / 350 PS
Höchst­geschwindigkeit 8,2 kn (15 km/h)
Propeller 2
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius über Wasser: bei 8 kn 1200 sm
unter Wasser: bei 6,3 kn 6,3 sm oder bei 3 kn 70 sm
Tauchtiefe, max. 53 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
6,3 kn (12 km/h)
Bewaffnung

Die X-Klasse war eine Klasse von zwei Minenleger-U-Booten der Regia Marina. Sie wurde von Marineingenieur Curio Bernardis auf der Vorlage des deutschen U-Boot-Typs UC I entworfen.

Zum Zeitpunkt des italienischen Kriegseintritts in den Ersten Weltkrieg besaß die italienische Marine weder Minenleger-U-Boote noch waren Pläne für den Bau solcher Boote vorhanden. Erst nachdem am 16. März 1916 vor Tarent das Minenleger-U-Boot der Kaiserlichen Marine UC 12 gesunken und von der italienischen Marine geborgen worden war, begann sich die Regia Marina für diesen Bootstyp zu interessieren. Das in zwei Teile zerbrochene deutsche U-Boot wurde unter der Leitung des italienischen Marineingenieurs Curio Bernardis in der Marinebasis Tarent rekonstruiert. Dieser Nachbau lief unter der Bezeichnung X 1 im Dezember 1916 vom Stapel.[1]

Noch während der Instandsetzungsarbeiten arbeitete Bernardis im Auftrag der italienischen Marine ein Projekt für ein größeres Minenleger-U-Boot aus. Bereits im August 1916 konnten nach der als Vorbild dienenden UC 12 zwei Boote mit der Bezeichnung X 2 und X 3 bei Ansaldo in Sestri Ponente auf Kiel gelegt werden. Die kurze Projektphase machte sich jedoch in der Leistungsfähigkeit der Boote bemerkbar.[2] Aber obwohl sie langsam waren und als schwer manövrierfähig galten, wurden die beiden Boote der X-Klasse erst nach dem Zweiten Weltkrieg außer Dienst gestellt.[3]

Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Boote mit jeweils zwei Torpedorohren in Ablaufrahmen nachgerüstet, die an der Bugseite seitlich angebracht waren.[4]

Boote der Klasse

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  Boot   Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung
X 2 Ansaldo, Sestri Ponente 22. August 1916 25. April 1917 1. Februar 1918
X 3 22. August 1916 29. Dezember 1917 27. August 1918

Quelle[5]

Einsatz und Verbleib

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Die X 2 wurde nach ihrer Indienststellung im Februar 1918 nach Brindisi verlegt. Bis zum Kriegsende operierte das Boot in der südlichen Adria und legte insgesamt sechs Minensperren vor der gegnerischen Küste an. Unmittelbar nach dem Krieg wurde das Boot desarmiert, um 1921 wieder armiert zu werden.[6] Anschließend wurde es nach Tarent verlegt. Von 1936 an lag die X 2 als Schulschiff in Pola in Istrien. Nach der Kriegserklärung Italiens an Frankreich und Großbritannien im Juni 1940 wurde das Boot bis Herbst 1940 noch für Transportaufgaben zwischen verschiedenen italienischen Häfen genutzt. Anschließend wurde es desarmiert. Ohne weiteren Einsatz wurde die X 2 schließlich am 18. Oktober 1946 außer Dienst gestellt.[3]

Die X 3 wurde gegen Ende des Krieges in Dienst gestellt und dem 1. U-Boot-Geschwader in La Spezia unterstellt. Bis zur Unterzeichnung des Waffenstillstandes von Villa Giusti Anfang November 1918 kam das Boot zu keinem Einsatz mehr. In der Zwischenkriegszeit diente es unter anderem als Schulschiff für die Seekadetten der Marineakademie in Livorno. Anfang 1936 wurde die X 3 von der Marinebasis La Spezia nach Tarent verlegt, um im Jahr darauf in Pola anzulegen. In der ehemaligen k.u.k. Marinebasis stand das Boot erneut als Schulschiff zur Verfügung.[7] Im Zweiten Weltkrieg kam die X 3 zwischen Juni und September 1940 zu einem einzige Transporteinsatz. Am 16. September 1940 wurde das Boot desarmiert und am 18. Oktober 1946 zusammen mit dem Schwesterboot X 2 außer Dienst gestellt.[8]

  • Ufficio Storico della Marina Militare (Hrsg.): I sommergibili italiani 1895–1968. Bearbeitet von Paolo M. Pollina und Marcello Bertini, Ufficio Storico Marina Militare, Rom 1968, S. 83–87.
  • Alessandro Turrini: Gli squali dell’Adriatico: Monfalcone è i suoi sommergibili nella storia navale italiana. Vittorelli, Gorizia 1999, S. 107.
  • Alessandro Turrini: Almanacco dei sommergibili. Band 2. Rivista Marittima, Rom 2003, S. 149, 154–155.
  • Ufficio Storico della Marina Militare: Sommergibili e mezzi d’assalto subacquei italiani. (=Le Navi d’Italia IV). Bearbeitet von Alessandro Turrini, Ottorino Ottone Miozzi und Manuel Moreno Minuto, Ufficio Storico Marina Militare, Rom 2010, S. 309–322.
  • Alessandro Turrini: Breve storia dei sommergibilisti italiani: Ovvero di coloro che hanno ideato, progettato, costruito e portato per mare i sommergibili italiani. Nane Edizioni, o. O. 2023, ISBN 978-88-96790-25-0, S. 98–100.

Einzelnachweise

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  1. Ufficio Storico della Marina Militare: Sommergibili e mezzi d’assalto subacquei italiani. S. 311–312.
  2. Ufficio Storico della Marina Militare: Sommergibili e mezzi d’assalto subacquei italiani. S. 312–313.
  3. a b Classe X – X 2. In: marina.difesa.it. Abgerufen am 25. Juli 2023 (italienisch).
  4. Ufficio Storico della Marina Militare (Hrsg.): I sommergibili italiani 1895–1968. S. 86.
  5. Alessandro Turrini: Almanacco dei sommergibili. S. 149.
  6. Ufficio Storico della Marina Militare: Sommergibili e mezzi d’assalto subacquei italiani. S. 320.
  7. Classe X – X 3. In: marina.difesa.it. Abgerufen am 26. Juli 2023 (italienisch).
  8. Ufficio Storico della Marina Militare: Sommergibili e mezzi d’assalto subacquei italiani. S. 309, 322.