Xia-Gibbs-Syndrom

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Das Xia-Gibbs-Syndrom (kurz XGS) ist eine seltene syndromale Form der Intelligenzminderung, die durch Genmutation eines Proteins im Erbgut des Menschen entstehen kann. Das klinische Erscheinungsbild ist in der Regel eine unspezifische Entwicklungsverzögerung bei Kindern. Weitere Symptome sind Hypotonie, fehlende oder stark verzögerte Sprachentwicklung, eine intellektuelle Beeinträchtigung, obstruktive Schlafapnoe, leichte Gesichtsdysmorphien und Verhaltensanomalien. Epilepsie, Ataxie und Nystagmus wurden ebenfalls berichtet.[1] Die Diagnose kann nur nach DNA-Analyse gestellt werden.

Schätzungen zur Folge beträgt die Prävalenz des Xia-Gibbs-Syndroms eine von 80.000 Lebendgeburten.[2] Im Jahr 2021 waren weltweit mehr als 270 Personen betroffen.[2] Da viele Betroffene aufgrund fehlender Gentests nicht diagnostiziert werden (insbesondere in Entwicklungsländern), könnte die Häufigkeit höher sein.[2]

Das Xia-Gibbs-Syndrom wird durch eine heterozygote de-novo Mutation im AHDC1-Gen auf Chromosom 1p36 verursacht.[3]

Klinische Erscheinungen

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Zu den Hauptmerkmalen des Xia-Gibbs-Syndroms, die bei der Mehrheit der Betroffenen auftreten, gehören Entwicklungsverzögerung, Sprachverzögerung mit stark eingeschränkter oder fehlender Sprache, mittelschwere bis schwere kognitive Beeinträchtigung, Hypotonie, strukturelle Hirnanomalien und unspezifische dysmorphe Merkmale. Weitere Merkmale können Schlafapnoe, Bewegungsstörungen (Ataxie, Tremor und Bradykinesien), die häufig in der Kindheit oder Jugend auftreten, Kleinwuchs, Krampfanfälle, Augenanomalien, Verhaltensauffälligkeiten, Autismus-Spektrum-Störung, Skoliose und Laryngomalazie sein.[4]

Erstmals wurde die humangenetische Störung von Xia et al.[5] im Jahr 2014 beschrieben als de novo Mutation im Bereich des Gens AHDC1. Identifiziert wurde der Defekt durch vollständige Genomsequenzierung. Weiterer Erkenntnisgewinn wurden ebenfalls am Baylor College in Texas/USA erzielt[6].

Forschungsarbeiten

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Zur besseren Erforschung des Syndroms werden sogenannte induzierte pluripotente Stammzellen (iPSC) genutzt. Im Jahr 2023 wurde eine Zelllinie mit einem Gendefekt auf dem AHDC1-Gen hergestellt[7]. Diese Zelllinie mit einer spezifischen Mutation kann ein nützliches Instrument für die Untersuchung der Pathogenese und das Screening der Arzneimitteltherapie des Xia-Gibbs-Syndrom sein.

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu Xia-Gibbs-Syndrom. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten), abgerufen am 29. Juni 2024.
  2. a b c Varuna Chander, Michael Wangler, Richard Gibbs, David Murdock: Xia-Gibbs Syndrome. In: Adam, Mirzaa, Pagon, u. a. (Hrsg.): GeneReviews. University of Washington, Seattle 9. Dezember 2021, PMID 34902026 (englisch, nih.gov).
  3. XIA-GIBBS SYNDROME; XIGIS. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)
  4. Chanan Goyal, Waqar M. Naqvi, Arti Sahu, Ashish S. Aujla: Xia-Gibbs Syndrome: A Review of Literature. In: Cureus. Band 12, Nr. 12, 29. Dezember 2020, S. e12352, doi:10.7759/cureus.12352, PMID 33520547, PMC 7839808 (freier Volltext) – (Review).
  5. Fan Xia, Matthew N. Bainbridge, Tiong Yang Tan, Michael F. Wangler, Angela E. Scheuerle, Elaine H. Zackai, Margaret H. Harr, V. Reid Sutton, Roopa L. Nalam, Wenmiao Zhu, Margot Nash, Monique M. Ryan, Joy Yaplito-Lee, Jill V. Hunter, Matthew A. Deardorff, Samantha J. Penney, Arthur L. Beaudet, Sharon E. Plon, Eric A. Boerwinkle, James R. Lupski, Christine M. Eng, Donna M. Muzny, Yaping Yang, Richard A. Gibbs: De Novo Truncating Mutations in AHDC1 in Individuals with Syndromic Expressive Language Delay, Hypotonia, and Sleep Apnea. In: The American Journal of Human Genetics. Band 94, Nr. 5, Mai 2014, S. 784–789, doi:10.1016/j.ajhg.2014.04.006, PMID 24791903, PMC 4067559 (freier Volltext) – (elsevier.com [abgerufen am 21. September 2023]).
  6. New syndrome caused by mutations in AHDC1. Abgerufen am 21. September 2023 (englisch).
  7. Tingting Yin, Bingbing Wu, Ting Peng, Yunfei Liao, Shuangyun Jiao, Huijun Wang: Generation of a human induced pluripotent stem cell line (FDCHi010-A) from a patient with Xia-Gibbs syndrome carrying AHDC1 mutation (c.2062C > T). In: Stem Cell Research. Band 69, 1. Juni 2023, ISSN 1873-5061, S. 103118, doi:10.1016/j.scr.2023.103118 (sciencedirect.com [abgerufen am 20. September 2023]).