Yūji Hyakutake

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Yūji Hyakutake (japanisch 百武裕司 Hyakutake Yūji [çakɯ̥take jɯːdʒi]; * 7. Juli 1950 in Shimabara, Nagasaki; † 10. April 2002 in Kokubu, Kagoshima) war ein japanischer Amateurastronom und Entdecker zweier Kometen.

Herkunft, Familie und Beruf

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Familienname von Y. Hyakutake bedeutet „einhundert Samurai“, diesen Namen erhielt einer seiner Vorfahren von einem Fürsten verliehen, und er repräsentierte auch Yujis Arbeitsmoral. Er besuchte die Nagasaki Kita High School und nach seinem Abschluss an der Fakultät der Schönen Künste an der privaten Universität Kyūshū Sangyō Daigaku in Fukuoka wurde er dort bei der Zeitung Fukunichi Shimbun bis zu ihrer Schließung 1992 angestellt, wo er als Fotograf Druckvorlagen erstellte. Im Jahr 1993 zog er als freier Fotograf nach Hayato in der Präfektur Kagoshima, wo seine Frau geboren war.

Er war verheiratet mit Shoko und hatte zwei Söhne. Er starb im Alter von 51 Jahren auf dem Weg ins Krankenhaus, nachdem innere Blutungen durch ein rupturiertes Aneurysma am Herzen bei ihm aufgetreten waren.

Tätigkeit als Amateurastronom

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Interesse an Astronomie wurde in Y. Hyakutake geweckt, als er als Fünfzehnjähriger den Großen Kometen C/1965 S1 (Ikeya-Seki) sah. Im Jahr 1989 baute er sich ein privates Observatorium hinter seinem Haus und begann ernsthaft nach Kometen zu suchen. Wegen der Lichtverschmutzung war er aber in Fukuoka jahrelang erfolglos und verlegte sich auf ein weiteres Hobby, Bergsteigen.

Nach seinem Umzug nach Hayato waren die Umstände günstiger, er intensivierte seine Beobachtungen von einem 15 km entfernten Berggipfel und so entdeckte er Ende Dezember 1995 mit einem 25×150-Kometensucher seinen ersten Kometen. Nur einen Monat später beobachtete er seinen Kometen und fand dabei nahe der Stelle seiner ersten Entdeckung unerwartet auch seinen zweiten Kometen, der sich zu einem der größten Kometen des 20. Jahrhunderts entwickeln sollte. Er entwickelte zuhause erst einige Bilder, die er gemacht hatte und kam daher mit der Meldung seiner Entdeckung an das National Astronomical Observatory of Japan in Tokio nur ganz knapp zwei weiteren Entdeckern zuvor.[1][2][3][4][5]

Kometenentdeckungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. C/1995 Y1 (Hyakutake), entdeckt am 25. Dezember 1995
  2. C/1996 B2 (Hyakutake), entdeckt am 30. Januar 1996

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. A. Nakamura: Yuji Hyakutake (1950–2002). In: International Comet Quarterly. Bd. 24, 2002, S. 236. (PDF; 64,1 MB)
  2. Comet discoverer Hyakutake dies. In: The Japan Times. The Japan Times Ltd., 12. April 2002, abgerufen am 17. August 2020 (englisch).
  3. D. Tytell, E. L. Aguirre: Yuji Hyakutake (1950–2002). In: Sky & Telescope. AAS Sky Publishing LLC., 23. Juli 2003, abgerufen am 17. August 2020 (englisch).
  4. M. Oliver: Yuji Hyakutake, 51; Amateur Discovered Giant Comet. In: Los Angeles Times. Los Angeles Times, 14. April 2004, abgerufen am 17. August 2020 (englisch).
  5. E. L. Aguirre: How Yuji Hyakutake found his comet. In: Sky & Telescope. AAS Sky Publishing LLC., 12. April 2004, abgerufen am 17. August 2020 (englisch).
  6. IAU Minor Planet Center. IAU, abgerufen am 17. August 2020 (englisch).