Yale University

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Yale School of Music)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Yale University
Motto אורים ותומים
Lux et veritas

(„Licht und Wahrheit“)[1]
Gründung 1701[2]
Trägerschaft privat
Ort New Haven (Connecticut), Vereinigte Staaten
Präsident Maurie McInnis (seit 2024)[3]
Studierende 12.060 (Herbst 2020)[4][5]
Mitarbeiter 10.442 (Herbst 2020)[5]
davon wissensch. 6.365 (Herbst 2020)[4]
davon Dozenten 3.460 (Herbst 2020)[4]
Stiftungsvermögen 42,28 Mrd. US-Dollar (2021)[6]
Hochschulsport Bulldogs (Ivy League)
Netzwerke Association of American Universities
Website www.yale.edu

Die Yale University in New Haven (Connecticut) ist eine der renommiertesten Universitäten der Welt und die drittälteste Hochschule der Vereinigten Staaten. Sie wurde nach einem ihrer ersten Förderer, dem Kaufmann Elihu Yale, benannt. Die Universität verfügte 2021 mit 42,28 Milliarden US-Dollar (2020: 31,20 Mrd. $[7][8]) nach der Harvard University und dem Verbund University of Texas System über das drittgrößte Stiftungskapital einer Bildungseinrichtung weltweit.[6] Sie ist Mitglied der sogenannten Ivy League, einer Gruppe von acht Spitzenuniversitäten im Nordosten der USA, und Gründungsmitglied der Association of American Universities, einem seit 1900 bestehenden Verbund führender forschungsintensiver nordamerikanischer Universitäten. Darüber hinaus gehört Yale dem Hochschulverbund International Alliance of Research Universities an. Mit Harvard, Columbia, Stanford und Princeton wird Yale in Medien und Gesellschaft weltweit als eine der einflussreichsten, renommiertesten und leistungsstärksten Universitäten der USA wahrgenommen.[9][10]

Die Yale University verfügt über ein Bibliothekssystem, das an mehreren Standorten 2009 über 12,5 Millionen Bücher umfasste.[11] Insgesamt 65 Nobelpreisträger haben an der Yale University studiert, gelehrt oder gearbeitet. Zu den Absolventen der Universität zählen fünf spätere US-Präsidenten, 19 Richter des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten und diverse ausländische Staatsoberhäupter. Die Yale Law School ist die selektivste Law School der Vereinigten Staaten.[12]

Die Yale-Universität ist nach der Harvard University in Cambridge (Massachusetts) und dem College of William and Mary in Williamsburg (Virginia) die drittälteste amerikanische Hochschuleinrichtung. Yales Anfänge liegen im Beschluss An Act for Liberty to Erect a Collegiate School des General Court der Kolonie Connecticut vom 9. Oktober 1701, wonach eine Kollegschule errichtet werden soll. Bald danach stiftete eine Gruppe von zehn Kongregationalisten ihre als Harvard-Schüler erhaltenen Materialien der Einrichtung als Grundstock für die Bibliothek. Die Harvard University war Jahre vorher die einzige Hochschule in Nordamerika. Yale wurde gegründet, um Führungspersonen auszubilden. Die ursprünglich Collegiate School genannte Anstalt eröffnete ihren Lehrbetrieb im Haus ihres ersten Rektors Abraham Pierson (1646–1707) in Killingworth, heute Clinton (Connecticut).

1716 zog die Collegiate School nach New Haven um und wurde 1718 aufgrund einer umfangreichen Spende von Elihu Yale in Yale College umbenannt.

Harkness Tower
Sterling Memorial Library
Yale Old Campus

Im 19. Jahrhundert wurde das College um eine Reihe weiterführender Institutionen erweitert, so die Yale Medical School (1810), die Yale Divinity School (1822), die Yale Law School (1843), die Yale Graduate School of Arts and Sciences (1847), die Sheffield Scientific School (1861), und die Yale School of Fine Arts (1869).

1887 wurde der Gesamtkomplex dieser Institutionen in Yale University umbenannt, wobei Yale College die offizielle Bezeichnung für den sogenannten undergraduate Bereich der Universität wurde.

Weitere Graduate Schools, die seitdem gegründet oder der Universität angegliedert wurden, sind die Yale School of Music (1894), die Yale School of Forestry & Environmental Studies (1901), die Yale School of Public Health (1915), die Yale School of Nursing (1923), und die Yale School of Management (1976). Aufgrund einer Stiftung des 1918 verstorbenen John William Sterling konnten wesentliche Erweiterungen erfolgen.

Während die Graduate Schools schon lange Studenten beider Geschlechter aufnahmen, war Yale College bis 1969 nur männlichen Studenten vorbehalten.

An der Yale University befindet sich die Beinecke Rare Book and Manuscript Library, die eine Papyrussammlung und eine große Anzahl von Inkunabeln besitzt. Zur Universität gehört auch die Yale University Art Gallery, das älteste Kunstmuseum einer Universität der westlichen Hemisphäre.[13]

Die Yale School of Architecture wird seit 1972 als separate Yale-Architekturschule geführt. Ihr Direktor ist seit 1998 der renommierte Architekt Robert A. M. Stern.[14]

Im August 2020 schloss eine Untersuchung des Department of Justice (DOJ), dass Yale illegale diskriminatorische Praktiken im Applikationsverfahren für Studenten basierend auf Hautfarbe und Herkunft einsetze. Die Praktiken verstoßen laut DOJ gegen Title VI des Civil Rights Act von 1964.[15] Die Biden-Regierung zog im Februar 2021 eine im Oktober 2020 in der Zeit des Kabinetts Trump I eingereichte Klage zurück, wonach weiße und asiatisch-amerikanische Bewerber gegenüber schwarzen benachteiligt würden.[16]

Leiter der Collegiate School, des Yale College und der Yale University

Rektoren des Yale College Geboren–Gestorben Jahre als Rektor
1 The Rev. Abraham Pierson 1646–1707 1701–1707
2 The Rev. Samuel Andrew 1656–1738 1707–1719 pro tempore
3 The Rev. Timothy Cutler 1684–1765 1719–1726
4 The Rev. Elisha Williams 1694–1755 1726–1739
5 The Rev. Thomas Clap 1703–1767 1740–1745
Präsidenten des Yale College Geboren–Gestorben Jahre als Präsident
1 The Rev. Thomas Clap 1703–1767 1745–1766
2 The Rev. Naphtali Daggett 1727–1780 1766–1777 pro tempore
3 The Rev. Ezra Stiles 1727–1795 1778–1795
4 Timothy Dwight IV. 1752–1817 1795–1817
5 Jeremiah Day 1773–1867 1817–1846
6 Theodore Dwight Woolsey 1801–1899 1846–1871
7 Noah Porter III 1811–1892 1871–1886
8 Timothy Dwight V 1828–1916 1886–1899
9 Arthur Twining Hadley 1856–1930 1899–1921
10 James Rowland Angell 1869–1949 1921–1937
11 Charles Seymour 1885–1963 1937–1951
12 Alfred Whitney Griswold 1906–1963 1951–1963
13 Kingman Brewster 1919–1988 1963–1977
14 Hanna Holborn Gray 1930– 1977–1977
15 A. Bartlett Giamatti 1938–1989 1977–1986
16 Benno C. Schmidt, Jr. 1942– 1986–1992
17 Howard R. Lamar 1923– 1992–1993
18 Richard C. Levin 1947– 1993–2013
19 Peter Salovey 1958– 2013[17]–2024
20 Maurie McInnis 2024[3]

Studentenvereinigungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Yale-Universität haben einige bekannte Studentenvereinigungen ihren Sitz. Dazu gehören Skull & Bones, Scroll and Key, Wolf’s Head, Book and Snake und Berzelius.

Das Footballstadion fasst rund 66.000 Zuschauer

Die Sportmannschaften des Yale College werden als die Yale Bulldogs bezeichnet. Sie spielen meist in der Ivy League, deren acht Mitglieder im Gegensatz zu der Mehrzahl US-amerikanischer Hochschulen keine Sportstipendien vergeben. Das Duell im American Football gegen die Harvard Crimson zählt zu den berühmtesten College-Rivalitäten des US-Sports und wird kurz The Game genannt.

In verschiedenen Bewertungen für akademische Institutionen erreicht die Universität regelmäßig Spitzenpositionen. Die genaue Platzierung variiert wie bei den anderen Top-Universitäten von Jahr zu Jahr leicht, wobei sich die internationalen Spitzen-Universitäten immer die obersten 10 bis 15 Plätze teilen. So rangiert Yale zum Beispiel im Hochschulranking U.S. News & World Report[18] 2016 auf Platz drei und gemäß Forbes[19] 2015 auf Platz fünf der besten US-Universitäten – wie jedes Jahr in den vergangenen 16 Jahren. Die Universität gilt gemäß dem renommierten Philosophical Gourmet Report (2014–2015) im Fach Philosophie als eine der fünf besten in den USA[20] und speziell in den Fachbereichen Ethik und Philosophie der Neuzeit (17. und 18. Jahrhundert) als eine der weltbesten.[21]

Nobelpreisträger

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedeutende Alumni

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund der internationalen Bedeutung der Yale University zählt die Institution Alumni von Rang aus aller Welt:

Wissenschaft und Technik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur und Publizistik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kunst und Medien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politik, Wirtschaft und Verwaltung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partneruniversitäten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Yale University unterhält im Rahmen des Connecticut-Baden-Württemberg-Landesprogramms Partnerschaften mit den folgenden deutschen Universitäten: Eberhard Karls Universität Tübingen, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Universität Hohenheim, Karlsruher Institut für Technologie, Universität Konstanz, Universität Mannheim, Universität Stuttgart und Universität Ulm.[23] Besondere Austauschprogramme pflegt die theologische Fakultät der Yale University (Yale Divinity School) mit den ältesten dreien der genannten Universitäten Baden-Württembergs: Tübingen (einschließlich des Tübinger Stifts), Heidelberg und Freiburg.[24] Zudem bestehen Austauschabkommen zwischen Yale und der Freien Universität Berlin.[25]

Commons: Yale University – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Stamp of Approval (Yale Alumni Magazin, 3/2001)
  2. Traditions & History. Yale University, abgerufen am 13. Februar 2022 (englisch).
  3. a b Maurie McInnis, B.A., ’90 M.A., ’96 Ph.D. In: Yale University www.yale.edu > About Yale > Leadership & Organization. Yale University, New Haven, 25. Juni 2024, abgerufen am 20. Juli 2024 (englisch).
  4. a b c College Navigator – Yale University. In: Integrated Postsecondary Education Data System > College Navigator > Yale University. National Center for Education Statistics (NCES), U.S. Department of Education, Institute of Education Sciences IES, 2020, abgerufen am 5. Dezember 2021 (englisch).
  5. a b Yale Facts. In: Yale University > About Yale > Yale Facts. Yale University, 2021, abgerufen am 5. Dezember 2021 (englisch).
  6. a b 2021 NACUBO-TIAA Study of Endowments. U.S. and Canadian Institutions Listed by Fiscal Year (FY) 2021 Endowment Market Value, and Change in Endowment Market Value from FY20 to FY21. In: www.nacubo.org > Resources > Research > NACUBO-TIAA Study of Endowments > Public NTSE Tables > 2021 NACUBO-TIAA Study of Endowments (NTSE) Results > Table. National Association of College and University Business Officers NACUBO® and Teachers Insurance and Annuity Association TIAA, 2022, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Februar 2022; abgerufen am 20. Juli 2024 (englisch).
  7. Yale endowment chief David Swensen dies aged 67;. ft.com, 6. Mai 2021, abgerufen am 6. Mai 2021 (englisch).
  8. Historic Endowment Study Data. In: NACUBO-TIAA Study of Endowments. National Association of College and University Business Officers NACUBO®, 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Dezember 2021; abgerufen am 20. Juli 2024 (englisch).
  9. Le Monde diplomatique – Die Kandidatenmacher; vgl. Times Higher Education: World Reputation Rankings 2012
  10. Stanford University. 9. Juni 2022, abgerufen am 25. Februar 2023 (englisch).
  11. Yale University Library: Libraries & Collections A-Z. Library.yale.edu, 10. Juli 2006, abgerufen am 16. September 2009 (englisch).
  12. 2020 Raw Data Law School Rankings: Acceptance Rate (Ascending). Internet Legal Research Group, abgerufen am 20. Juli 2024 (englisch).
  13. Property Overview. (Memento vom 30. August 2013 im Internet Archive)
  14. Yale School of Architecture: Building history (Memento vom 4. April 2007 im Internet Archive), auf architecture.yale.edu, aufgerufen am 20. Juli 2024 (englisch).
  15. The United States Department of Justice: [1]. 13. August 2020, abgerufen am 14. August 2020
  16. Biden-Regierung stoppt Klage gegen Eliteuni Yale. In: Der Spiegel. 3. Februar 2021, abgerufen am 4. Februar 2021.
  17. Peter Salovey, A.B., A.M., ’86 Ph.D. In: Yale University > About Yale > Leadership & Organization. Yale University, 11. September 2015, abgerufen am 5. Dezember 2021 (englisch).
  18. US News National Universities Rankings. (Memento vom 21. Mai 2011 im Internet Archive)
  19. Forbes America's Top Colleges
  20. The Philosophical Gourmet Report – Ranking Of Top 50 Faculties In The English-Speaking World / Ranking Of Faculties In The United States (Memento vom 13. August 2010 im Internet Archive)
  21. The Philosophical Gourmet Report – Summary Of Rankings By Department (Memento vom 29. November 2011 im Internet Archive)
  22. Robert Shiller. Abgerufen am 22. Mai 2023 (englisch).
  23. Study Abroad: Connecticut Baden-Württemberg Exchange Program. (Memento vom 16. Januar 2013 im Internet Archive), Participating BW Universities. (Memento vom 16. Januar 2013 im Internet Archive)
  24. Student Exchange Opportunities – Baden-Württemberg Exchange (Heidelberg, Freiburg, Tübingen in Germany.) (Memento vom 25. Oktober 2012 im Internet Archive)
  25. The Fox International Fellowships – Freie University of Berlin

Koordinaten: 41° 18′ 38″ N, 72° 57′ 37″ W