Yo vi tres luces negras

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Film
Titel Yo vi tres luces negras
Produktionsland
Originalsprache Spanisch
Erscheinungsjahr 2024
Länge 90 Minuten
Produktions­unternehmen
  • Contravia Films
  • Dublin Films
  • Autentika Films
  • Malacosa Cine
Stab
Regie Santiago Lozano Álvarez
Drehbuch Santiago Lozano Álvarez
Fernando del Razo
Produktion
Musik Nidia Góngora
Kamera Juan David Velásquez
Schnitt Ana García
Santiago Lozano Álvarez
Besetzung

Yo vi tres luces negras (englischer Festivaltitel I Saw Three Black Lights) ist ein kolumbianisch-mexikanisch-französisch-deutscher Filmdrama unter der Regie von Santiago Lozano Álvarez aus dem Jahr 2024. Der Film wurde am 18. Februar 2024 auf der Berlinale in der Sektion Berlinale Panorama uraufgeführt.

Hauptfigur ist der siebzigjährige José de Los Santos. Der Weise ist für die Begräbniszeremonien und -rituale in seinem Heimatdorf in der Nähe des Flusses San Juan an der kolombianischen Pazifikküste zuständig, die er von klein auf gelernt hat. Diese gehen auf die Vorfahren, afrikanische Sklaven, zurück. Eines Nachts kündigt ihm die Seele seines ermordeten Sohnes Pium Pium seinen Tod an. Sie sagt ihm, dass er nicht in der Nähe seines Hauses sterben dürfe und unbedingt in Frieden sterben müsse, um nicht ins Fegefeuer zu kommen.[1] Deshalb macht José sich in den Regenwald auf, um einen passenden Ort dafür zu finden. Mitten in einem ewigen Kampf muss er sich am Leben erhalten, um an seiner letzten Ruhestätte anzukommen.[2] Denn die illegalen bewaffneten Gruppen, die das Gebiet militärisch kontrollieren, haben eine Ausgangssperre verhängt und bringen seinen friedlichen Übergang ins Reich der Toten in Gefahr.[3]

Der Regisseur äußerte, der Film drücke auf poetische Weise die Verbundenheit der afro-kolumbianischen Kultur mit Wesen aus, die sich zwischen Leben und Tod bewegten. Das schwarze Licht leuchte auf dem Weg zur letzten Ruhestätte und erhalte die Erinnerung an die Verstorbenen aufrecht.[1]

Yo ví tres luces negras ist der zweite Spielfilm des Regisseurs Santiago Lozano Álvarez nach Siembra (2016) mit Angela Osorio als Co-Regisseurin. Siembra wurde auf zahlreichen Festivals gezeigt.[2][1]

Das Drehbuch stammt von Santiago Lozano Álvarez und Fernando del Razo.[4] Die Kameraführung lag in den Händen von Juan David Velásquez, die Musik komponierte Nidia Góngora und für den Filmschnitt waren Ana García und Santiago Lozano Álvarez verantwortlich.[5][3]

In wichtigen Rollen sind Jesús María Mina, Julián Ramirez, Carol Hurtado und John Alex Castillo zu sehen.

Produktion und Förderungen

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Produzenten dieser kolumbianisch-mexikanisch-französisch-deutschen Koproduktion waren Óscar und Ana María Ruíz Navia von Contravía Films (Kolumbien).[6] Als Koproduzenten fungierten Ruben Imáz und Yulene Olaizola von Malacosa Cine (Mexiko), David Hurst von Dublin Films (Frankreich), Paulo de Carvalho und Gudula Meinzolt von Autentika Films (Deutschland) und Santiago Lozano Álvarez von Bárbara Films (Kolumbien) in Zusammenarbeit mit der Universidad Autónoma De Occidente.[1]

Der Film kam 2021 in den Genuss der Förderung Estímulo de Procucción de largometrajes des FDC (Fondo para el Desarrollo Cinematográfico). Der Regisseur entwickelte den Film während des vom Filmfestival von Cannes initiierten Artist-in-Residence-Programms Cinéfondation. Dort erhielt er 2018 den Premio de Desarrollo del Centro Nacional del Cine y la Imagen Animada (CNC).[2] Bei der Berlinale 2022 bekam der Film 36 000 Euro aus den Mitteln des WCF Production Funding.[6][7] Yo vi tres luces negras ist einer von zwölf Filmen, die über den World Cinema Fund gefördert und zur Berlinale 2024 eingeladen wurden.[8]

Produziert wurde der Film von Bárbara Films, Dublin Films, Autentika Films und Malacosa Cine.[3] Executive Producer war Ana María Ruiz Navia.[4]

Dreharbeiten und Veröffentlichung

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Gedreht wurde ab dem 24. Oktober 2022 fünf Wochen lang in der Umgebung von Aguaclara, Buenaventura, Valle del Cauca.[5]

Der Film feierte am 18. Februar 2024 auf der Berlinale seine Weltpremiere in der Sektion Panorama.

Auf moviebreak.de vergab Lida Bach sechs von zehn möglichen Punkten.[9] Das Erzähltempo verlangsame sich „zu einem fast meditativen Zustand“, die Hauptfigur verliere sich schließlich „in ihrer Mythenwelt, irgendwo zwischen Eskapismus und Esoterik“.[9] Sergiu Inizian schrieb auf eyeforfilm.co.uk, Yo vi tres luces negras sei sich seiner sozialen Verantwortung in einer Zeit des gesellschaftlichen Übergangs bewusst. Er tauche in den „magischen Realismus“ ein, um zu trösten.[10]

Auszeichnungen und Nominierungen

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Einzelnachweise

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  1. a b c d El Espectador: ELESPECTADOR.COM. 19. Dezember 2023, abgerufen am 21. Dezember 2023 (spanisch).
  2. a b c Colombiana ‘Yo vi tres luces negras’ y brasileña ‘Betânia’, en el Panorama de la Berlinale. Abgerufen am 19. Dezember 2023.
  3. a b c Yo vi tres luces negras | I Saw Three Black Lights. In: Berlinale.de. Abgerufen am 21. Februar 2024.
  4. a b I Saw Three Black Lights. Abgerufen am 19. Dezember 2023 (englisch).
  5. a b Ver Cine Colombiano: Noticias | Proimágenes Colombia. 11. November 2022, abgerufen am 21. Dezember 2023 (spanisch).
  6. a b Berlinale World Cinema Fund: Sieben neue Förderempfehlungen / Glückwunsch an vier WCF-geförderte Produktionen zur Einladung ins Programm der Filmfestspiele Venedig. Abgerufen am 19. Dezember 2023.
  7. Berlinale World Cinema Fund: Sieben neue Förderempfehlungen | filmportal.de. Abgerufen am 21. Dezember 2023.
  8. World Cinema Fund mit zwölf Filmen im Berlinale Programm / WCF Day 2024 / Kulturstiftung des Bundes verlängert und erhöht Förderung. Abgerufen am 29. Januar 2024.
  9. a b I Saw Three Black Lights - Kritik | Film 2024. Abgerufen am 31. März 2024.
  10. I Saw Three Black Lights (2024) Movie Review from Eye for Film. Abgerufen am 31. März 2024.
  11. GWFF Preis Bester Erstlingsfilm. Abgerufen am 1. Februar 2024.