Zündapp KS 80
Zündapp | |
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Zündapp KS 80 in Farbe goldorange-lasur | |
KS 80 | |
Hersteller | Zündapp |
Verkaufsbezeichnung | KS 80 |
Produktionszeitraum | 1981 bis 1983 |
Klasse | Leichtkraftrad |
Motordaten | |
Einzylinder, 2-Takt, wassergekühlt | |
Hubraum (cm³) | 77 |
Leistung (kW/PS) | 6/8,7 |
Drehmoment (N m) | 10,8 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 80 |
Getriebe | 5 Gänge |
Antrieb | Kette |
Bremsen | Scheibenbremse vorne Trommelbremse hinten |
Radstand (mm) | 1235 |
Maße (L × B × H, mm): | 1870 × 650 × 1150 |
Leergewicht (kg) | 105 |
Vorgängermodell | KS 50 |
Die KS 80 ist ein Leichtkraftrad von Zündapp und wurde von 1981 bis 1983 in den Ausführungen 530-05 und 530-07 gebaut.
Entstehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1980 untersuchte Zündapp im Auftrag des Umweltbundesamtes Möglichkeiten, die Geräuschemission von Kleinkrafträdern zu reduzieren. Vorangegangen waren Beschwerden der Bevölkerung über zu laute und nicht drehzahlbegrenzte Kleinkrafträder. Ergebnis der Untersuchung war die Definition einer neuen Fahrzeugklasse „Leichtkraftrad“ mit maximal 80 cm3 Hubraum, einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h und einer maximalen Leistungsabgabe bei einer Drehzahl von höchstens 6000/min.[1]
Zündapp nutzte die Erkenntnisse aus der Untersuchung zur Entwicklung eines ersten Leichtkraftrads mit dem Namen „KS 80“. Sowohl Leistung als auch Preis dieses Fahrzeugs waren im oberen Bereich der neuen Klasse angesiedelt.[2]
Neben der Grundausführung, die in den Farben strato-silber oder goldorange-lasur angeboten wurde, gab es eine Ausführung KS 80 Touring (Typ 530-07) ohne Cockpit-Verkleidung, mit hochgezogenem Lenker und gelber Sitzbank in metallic-braun.
Später wurde die Modellpalette um eine preisgünstigere Version K 80 sowie die hochwertigeren Ausführungen KS 80 Super und KS 80 Sport ergänzt.
Motor und Getriebe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die KS 80 hat einen wassergekühlten Einzylinder-Zweitaktmotor, der mit dem Getriebe verblockt ist. In dem durch Druckguss-Verfahren hergestellten Doppelwandzylinder zirkuliert die Kühlflüssigkeit zwischen der Innenwand und der kreisrunden Zwischenwand. Der Hubraum von 77 cm³ ergibt sich bei 47 mm Hub aus einer Bohrung von 46 mm. Der Motor leistet bei einer Verdichtung von 11,2 : 1 bei 6000 Umdrehungen in der Minute 6,4 kW (8,7 PS). Das maximale Drehmoment von 10,8 Nm wird bei 5500/min erreicht. Die Mischungsschmierung arbeitet mit 2 % Öl (Verhältnis 50:1). Die Kühlung ist als Thermosiphonkühlung ausgelegt, kommt also ohne Pumpe aus.[3]
Der Vergaser ist ein Bing Typ 21/20/105. Die Ansaugluft wird durch einen Papier-Luftfilter unter dem rechten Seitendeckel gereinigt.
Erstmals setzte Zündapp bei diesem Modell kein Ziehkeilgetriebe mehr ein, sondern entwickelte dafür ein neues 5-Gang-Klauengetriebe und erreichte damit deutlich kürzere Schaltwege. Eine Kette mit Kettenteilung 1/2″ × 5/16″ und 114 Gliedern überträgt die Kraft zum Hinterrad. Gestartet wird der Motor mit Kickstarter.
Rahmen, Fahrwerk und Bremsen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die KS 80 hat einen Leichtmetall-Druckguss-Rahmen mit Zentralrohr. Das Vorderrad wird an einer hydraulisch gedämpften Teleskopgabel von Marzocchi geführt, abgefedert durch Schraubenfedern. Das Hinterrad ist an einer Rohr-Langschwinge montiert und wird über dreifach verstellbare, hydraulisch gedämpfte Feder-Dämpfer-Einheiten abgestützt. Die stabile Grundkonstruktion ermöglicht ein hohes zulässiges Gesamtgewicht von 300 kg.
Auf den 1,60×17-Zoll-Aluminium-Druckguss-Laufrädern der KS 80 sind 2,75″-Reifen in verstärkter Ausführung montiert. Vorn hat das Leichtkraftrad eine hydraulisch betätigte Scheibenbremse mit 220 mm Scheibendurchmesser, hinten eine Trommelbremse mit 150 mm Durchmesser, die durch Zugstange betätigt wird.[3]
Elektrische Anlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Stromversorgung hat die KS 80 eine kontaktlose, 6-Volt-35/30/13-Watt-Magnet-Hochspannungs-Kondensatorzündung von Motoplat. Der 35-Watt-Ankerkreis versorgt direkt den Hauptscheinwerfer, der mit einer 35-Watt-Zweifaden-Glühlampe ausgestattet ist. Von einem zweiten Stromkreis des Generators mit 30 Watt Leistung wird über einen elektronischen 6-Volt-Laderegler der Nickel-Cadmium-Akkumulator mit 1 Amperestunde Kapazität geladen. Er versorgt Rücklicht, Bremslicht und die Instrumentenbeleuchtung mit elektrischer Energie. Laderegler und Akkumulator sind in der „ULO-Box“ EBL 801, einem Modul des Fahrzeugteileherstellers Moritz Ullmann, eingebaut, das in zahlreichen Mopeds und kleinen Motorrädern verwendet wird. Der dritte Stromkreis mit 13 Watt Leistung dient zur Versorgung der Blinkanlage, bei der als Besonderheit der vordere und hintere Blinker abwechselnd betrieben wird. Durch die damit halbierte maximale Stromstärke gelingt es, die Leitungs- und Kontaktverluste gering zu halten, so dass das Blinklicht trotz der geringen 6-Volt-Bordspannung gut erkennbar ist.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frank O. Hrachowy: Leichtkrafträder in Deutschland. Die 80-Kubik-Klasse seit 1980. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-613-03406-8, Seiten 14–15
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zündapp KS 80, Typ 530-05 auf Moped-Museum.de.
- Zündapp KS 80 Touring, Typ 530-07 auf Moped-Museum.de.
- Datenblatt Zündapp KS 80, Typ 530-05 auf zuendapp-club.de.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Siegfried Rauch, Günter Sengfelder, Reiner Scharfenberg: Zündapp [1922 - 1984]. Stuttgart 2006, ISBN 978-3-613-02684-1.
- ↑ Gerhard Eirich: Im Studio: Zündapp KS 80: Klassenprimus bei den Leichtkrafträdern. 13. Juli 2012, abgerufen am 13. Februar 2021.
- ↑ a b Helmut Hütten: Motorrad Technik. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-87943-900-1.