ZSSK-Baureihe 361
ZSSK Baureihe 361 Škoda-Typ 71E | |
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361 109 in Praha h.l.n.
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Nummerierung: | 001–005 101–110 120–130 |
Anzahl: | 26 |
Hersteller: | Škoda Plzeň ŽOS Vrútky (Umbau) |
Baujahr(e): | 2011–2017 |
Achsformel: | Bo’Bo’ |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) |
Länge über Puffer: | 16.800 mm |
Höhe: | 4650 mm |
Breite: | 2940 mm |
Drehzapfenabstand: | 8.300 mm |
Drehgestellachsstand: | 3.200 mm |
Kleinster bef. Halbmesser: | 120 m |
Dienstmasse: | 86 t |
Radsatzfahrmasse: | 21,5 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 160 km/h |
Dauerleistung: | 3.600 kW (Gleichspannung) 3.200 kW (Wechselspannung) |
Raddurchmesser: | 1.250 mm |
Stromsystem: | 3 kV Gleichspannung 25 kV 50 Hz |
Anzahl der Fahrmotoren: | 4 |
Antrieb: | Kardanantrieb in Hohlwelle |
Bremse: | Klotzbremse DAKO elektrische Widerstandsbremse, Dauerleistung 3000 kW |
Die Baureihe 361 der slowakischen Eisenbahngesellschaft ZSSK sind Elektrolokomotiven, die durch Umbau aus der einstigen ZSSK-Baureihe 163 als Mehrsystemlokomotive für 3-kV-Gleichspannung sowie Wechselspannung von 25 kV 50 Hz entstanden sind und als Ergänzung zur Baureihe 350 gedacht waren.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Analog der ČD-Baureihe 363.5 entstand bei den slowakischen Eisenbahnen ZSSK um 2009 eine Umbauvariante der ČSD-Baureihe E 499.3 zu einer Mehrsystemlokomotive für 3 kV Gleichspannung und 25 kV 50 Hz Wechselspannung. Der Umbau wurde im Hinblick auf eine geplante noch nicht terminisierten Vereinheitlichung des Spannungssystemes durchgeführt.[1] Die Fahrzeuge sollten im hochwertigen Schnellzugdienst eingesetzt werden. 2012 wurden fünf Lokomotiven mit den Nummern 361.001–005 gebaut, die eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h besaßen.[2]
Da die Lokomotiven auch für Einsätze zusammen mit der Baureihe 350 auf der Strecke Bratislava–Prag eingesetzt werden sollten, wurden zehn Maschinen auf eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h umgebaut.[2] In Betrachtung der möglichen Ausrüstung der Lokomotiven mit ETCS erhielten die nächsten elf umzubauenden Exemplare die Betriebsnummern 363.120–130,[2] um diese im Betrieb unterscheiden zu können.
In der Zwischenzeit sind alle Lokomotiven auf eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h umgerüstet worden.
Technische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von den Spenderlokomotiven wurde der Lokkasten verwendet, das Fahrwerk wurde für die höhere Geschwindigkeit umgebaut und die Drehgestelle erhielten Schlingerdämpfer.
Die elektrische Ausrüstung ist durch einen zusätzlichen Haupttransformator, einen Hauptschalter für den Wechselstrombereich und die elektrische Ausrüstung für den Betrieb unter Wechselstrom ergänzt worden. Außerdem wurden verschiedene Elemente modernisiert, wie die Umrichter, neue Einholm-Dachstromabnehmer und eine neue Batterie. Die Führerstände erhielten eine Klimaanlage und eine verbesserte Heizung. Für den Einsatz im Langstreckeneinsatz wurden sie mit einer Hygieneecke, bestehend aus Systemen für heißes und kaltes Wasser, Wasserkocher, Mikrowelle und Kühlschrank ausgerüstet. Die Steuerung der Lokomotiven ist mit dem Mikroprozessorsystem MIREL RS 361 ausgeführt und bei allen Lokomotiven für ETCS nachrüstbar. Die Scheinwerfer wurden auf Leuchtdioden umgestellt, das Bremssystem erhielt eine Notbremsüberbrückung.
Einsatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Lokomotiven werden im Nah- und Fernverkehr eingesetzt. Beheimatet sind sie in Bratislava und Košice.[2] Wegen der Finanzierung der ETCS-Nachrüstung mit Fördermitteln der Europäischen Union[3] mussten die Loks in erster Linie befristet im öffentlichen Schienennahverkehr eingesetzt werden. Nach Ablauf dieser Befristung ist ein uneinschränkter Fernverkehrseinsatz möglich. Das Einsatzgebiet der Lokomotiven von Bratislava erfolgt nach Prag, nach Košice und Žilina. Von Košice erstreckt sich das Einsatzgebiet auf den Strecken nach Poprad, Čierna nad Tisou und Budapest. Die Loks ergänzen im Fernverkehr die beschleunigungsstarken Baureihe 350 und Siemens Vectron. Im Vergleich zu diesen Baureihen ist die 361 leistungsschwächer, beschleunigt dadurch langsamer und kann Verspätungen damit nicht so gut aufholen.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jaromir Bittner, Jaroslav Křenek, Bohumil Skála, Milan Šrámek: Tschechische und slowakische Triebfahrzeuge. 1. Auflage. Gradis Bohemia, s.r.o., Praha 2010, ISBN 978-80-86925-09-7.
- Robert Pritchard Czech and Slovak Railways, Lokomotives, Multiple units, Metros and Trams, Platform 5 Publishing Ltd, Sheffield, England, ISBN 978-1-902336-71-8
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetseite über die ZSSK-Baureihe 361 (slowakisch)