Zacharias von Herrmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Zacharias Herrmann)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lithographie Zacharias Herrmann

Zacharias von Herrmann, auch Zacharias Herrmann von Milbes, in tschechischen Quellen auch Zachariaš Herrmann oder Zacharias Hermann (* 22. April 1834 Milovany[1][2]; † 6. März 1896 in Wien[3]), war ein österreichischer und tschechischer Baumeister und Politiker deutscher Nationalität aus Mähren und Mitglied des Reichsrates. Der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu großem Einfluss und Ansehen in der k.u.k. Monarchie gelangte.

Geboren in Milovany in Mähren stammte er aus einer sehr verarmten, alten deutschen Familie. Es wird eine stammesgleichheit seiner Familie mit dem schlesischen Geschlecht der Hermann von Kattern angenommen, welche Ende des 17. Jh. mit Zacharias Hermann von Kattern in den Adelsstand erhoben wurden, eine solche konnte jedoch nicht mit Sicherheit festgestellt werden.[4]

Von Beruf war er Ingenieur in Hranice. Er absolvierte ein technisches Studium in Wien. 1856 trat er dann in den Staatsdienst ein. 1865 schied er aus dem Staatsdienst aus. Als Bauingenieur beteiligte er sich am Bau von Eisenbahnen in seiner Heimatregion.[5] Er beteiligte sich beispielsweise auch am Bau der Zeměbranec-Kaserne in Hranice, die Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde, oder der Jánský-Anstalt in der heutigen Svatopluková-Straße.[6] Aus eigenen mitteln erbaute er in Mährisch Weißkirchen und Umgebung einige Wohnkomplexe, welche sehr gelobt wurden und als „Herrmannstadt“ bekannt wurden.

Reichsratsgebäude Wien, Wirkungsort von Zacharias Herrmann

Ebenfalls war er maßgeblich für die Renovierung und den Umbau des historischen Rathauses in Mährisch Weißkirchen zuständig, die Arbeiten wurden 1869 vollendet.[7]

Villa Kunzova, von Herrmann erbaut
Rathaus von Mährisch Weißkirch, maßgeblich von Herrmann renoviert und umgebaut

Er engagierte sich auch in der hohen Politik. Er diente als Mitglied des Reichsrates (Nationalparlament von Vorlitauen), wo er bei den Wahlen von 1879 für die Stadtkurie in Mähren, Bezirk Hranice, Lipník usw. antrat.[8] In der Wahlperiode 1879–1885, er wird als Zacharias Herrmann, Bauingenieur, von Hranice geführt.[9]

Er zog als verfassungstreuer Abgeordneter ins Parlament ein.[10] Er war ein unabhängiger Kandidat.[11] Beim Reichsrat im Oktober 1879 wird er als Mitglied des Altdeutschen Liberalen Clubs (Club der Liberalen) geführt.[12]

Im März 1896 soll er in Wien schwer erkrankt sein.[13] Er starb am 6. März 1896 in Wien an Erschöpfung nach der Reise von Hranice.

Zacharias von Herrmann
Mitglied des Reichsrates
Im Amt:1879 – 1885
Parteizugehörigkeit
Mitgliedschaft Verfassungspartei

(Liberale Klub – Altdeutsche)

Geburt 22. April 1834

Kaiserreich Österreich

Tod 6. März 1896 (61 Jahre)

Wien, Österreich-Ungarn

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Digitales Archiv des Landesarchivs in Opava. Abgerufen am 3. Januar 2023.
  2. Knauer, Oswald: Das österreichische Parlament von 1848–1966. S. S. 103, abgerufen am 3. Januar 2023.
  3. ANNO, Wiener Zeitung, 1896-03-14, Seite 19. Abgerufen am 3. Januar 2023.
  4. Neues Allgemeines Deutsches Adels-Lexicon: Graffen - Kalau v. Kalheim. Voigt, 1863 (google.at [abgerufen am 19. November 2024]).
  5. "Herrmann Zacharias" 1834 1865 "Eisenbahn-angelegenheiten und Personalien in lexikalischer" - Google Suche. Abgerufen am 3. Januar 2023.
  6. POPSPĚCH, Tomáš: Grenzarchitektur 1815 - 1948. Abgerufen am 15. Juli 2015.
  7. HISTORIE HRANICKÝCH DOMů. Abgerufen am 24. November 2024.
  8. ALEX - Historische Rechts- und Gesetzestexte. Abgerufen am 3. Januar 2023.
  9. ÖNB-ALEX - Stenographische Protokolle - Abgeordnetenhaus. Abgerufen am 3. Januar 2023.
  10. Kramerius - Page document. Abgerufen am 3. Januar 2023.
  11. Das Ergebnis der Wahlen zum Reichsrat. Nationale Zeitungen. Juli 1879. Band 19, Nr. 159, Juli 1879.
  12. ANNO, Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg, 1879-10-21, Seite 1. Abgerufen am 3. Januar 2023.
  13. ANNO, Mährisches Tagblatt, 1896-03-06, Seite 4. Abgerufen am 3. Januar 2023.