Zahnhäute
Zahnhäute | ||||||||||||
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Die Typusart der Gattung Dentipellis fragilis. | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dentipellis | ||||||||||||
Donk 1962 |
Die Zahnhäute (Dentipellis) bilden eine Pilzgattung innerhalb der Familie der Stachelbartverwandten (Hericiaceae). Die resupinaten, häutig dünnen Fruchtkörper sind mit langen Stacheln oder Zähnen bedeckt. Das Subiculum ist dünn, aber deutlich ausgebildet. Die Pilze haben gloeoplere Hyphen und amyloide, warzige bis stachelige Sporen. Weltweit gibt es etwa 10 Arten. Die Typusart der Gattung ist Dentipellis fragilis (Pers. : Fr.) Donk.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die einjährigen, resupinat-membranösen, weißlichen Fruchtkörper überziehen das Substrat häutig dünn. Das Hymenophor besteht aus langen, abgerundeten Stacheln oder abgeflachten Zähnen. Das Fleisch ist weich, trocken und ziemlich zerbrechlich. Das Sporenpulver ist weißlich. Die fast kugeligen bis ellipsoiden, dünnwandigen, 4,5–6 µm langen und 4–5 µm breiten, amyloiden Sporen sind warzig oder stachelig ornamentiert. Die schmalkeuligen, 2- bis 4-sporigen Basidien sind 20–35 µm lang. Daneben findet man Gloeozystiden. Das Hyphensystem ist monomitisch, an den Septen tragen die Hyphen Schnallen.[1][2]
Ökologie und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Pilze leben saprobiontisch auf Laubholz (meist Rotbuchen) und rufen auf dem befallenen Holz eine Weißfäule hervor. In Europa gibt es nur eine Art, den Zarten Stachelrindenpilz (Dentipellis fragilis), der auf der Unterseite von morschen, liegenden Stämmen, aber auch an Baumstümpfen wächst.[3][2]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gattung Dentipellis wurde 1982 von M.A. Donk vorgeschlagen, um Hericium fragile und weitere Arten von der Gattung Hericium abzutrennen.[4]
Die Gattung Dentipellis ist nahe mit den beiden Gattungen Laxitextum und Hericium verwandt. Verbindende Merkmale sind das stachelige Hymenophor, das Vorkommen von Gloeozystiden und ornamentierte, amyloide Sporen. Die Verwandtschaft wird auch durch molekulare Daten (Sequenzvergleich der rDNA-Gene) unterstützt.
Der Name leitet sich von den lateinischen Nomen "dens" (Zahn) und "pellis" (Haut) ab.[5][6]
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Gattung gehören keine Speisepilze.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- H. Neubert: Dentipellis fragilis (Pers. ex Fr.) Donk, ein resupinater Stachelbart. In: Hermann Jahn (Hrsg.): Westfälische Pilzbriefe. Band 7, 1969, S. 105–107 (wwwuser.gwdg.de [PDF; 118 kB]).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ A. Bernicchia und S.P. Gorjón: Fungi Europaei – Corticiaceae s. l. Band 12, 2010, S. 160 (mycobank.org).
- ↑ a b Jens H. Petersen & Thomas Læssøe: about the genus Dentipellis. In: MycoKey. Abgerufen am 22. Februar 2013 (englisch).
- ↑ German Josef Krieglsteiner (Hrsg.), Andreas Gminder, Wulfard Winterhoff: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3531-0, S. 96.
- ↑ M.A. Donk: Notes on resupinate hymenomycetes - VI. In: Persoonia. Band 2, Nr. 2, 1962, S. 232 f. (cybertruffle.org.uk).
- ↑ Dentipellis. In: MycoBank.org. International Mycological Association, abgerufen am 19. Februar 2013 (englisch).
- ↑ Dentipellis. Donk, Persoonia 2(2): 232 (1962). In: CABI databases: speciesfungorum.org. Abgerufen am 20. Februar 2013.