Zeche Gabe Gottes (Sprockhövel)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeche Gabe Gottes
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Beschäftigte max. 22
Betriebsbeginn 1681
Betriebsende 1841
Nachfolgenutzung Stock & Scherenberger Hauptgrube
Geförderte Rohstoffe
Abbau von Steinkohle
Geographische Lage
Koordinaten 51° 20′ 15,5″ N, 7° 16′ 20,2″ OKoordinaten: 51° 20′ 15,5″ N, 7° 16′ 20,2″ O
Zeche Gabe Gottes (Regionalverband Ruhr)
Zeche Gabe Gottes (Regionalverband Ruhr)
Lage Zeche Gabe Gottes
Standort Haßlinghausen
Gemeinde Sprockhövel
Kreis (NUTS3) Ennepe-Ruhr-Kreis
Land Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

Die Zeche Gabe Gottes in Sprockhövel im Stadtteil Haßlinghausen ist ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk. In den Jahren 1737, 1754 und 1755 sowie im Jahr 1808 war die Zeche Gabe Gottes die größte Zeche im Märkischen Bergbaurevier.[1] In der Mitte des 18. Jahrhunderts war die Zeche Gabe Gottes das größte Bergwerk im Revier Sprockhövel.[2]

Am 14. Juli des Jahres 1670 wurde ein Längenfeld verliehen. Im Jahr 1681 war die Zeche nachweislich in Betrieb. Im Jahr 1737 waren 22 Bergleute auf der Zeche Gabe Gottes beschäftigt.[1] Als Gewerken waren die Erben Stock und Scherenberg eingetragen, Schichtmeister auf dem Bergwerk war Peter Scherenberg.[2] Im Jahr 1754 war Schacht Rudolph in Betrieb, der Schacht befand sich im Bereich der heutigen Straßen Am Bunne und Zum England.[1] Beim Schacht Rudolph handelte es sich um einen gebrochenen Schacht. Der Schacht war im oberen Teil 26 Meter seiger und in der weiteren Teufe 27 Meter tonnlägig dem Flöz folgend im Flöz Hauptflöz ausgeführt worden. Durch diese Bauweise des Schachtes umgingen die Bergleute die verbrochenen Grubenbaue im oberen Teil des Grubenfeldes, in denen bereits früher abgebaut worden war.[3] Gemäß den Aufzeichnungen des Amtes Wetter waren im Jahr 1755 Henrich Peter Scherenfeld und Jörgen Nölle als Schichtmeister auf dem Bergwerk tätig. Gewerke waren die Erben Stock und Scherenberg.[4] In den Jahren 1761 und 1762 war die Zeche nachweislich in Betrieb. Im Jahr 1823 wurde das Grubenfeld der Zeche Gabe Gottes durch den Stock & Scherenberger Erbstollen gelöst.[1] Auf dem Bergwerk wurden Fettkohlen abgebaut, die zu reinsten und fettesten der gesamten Lagerstätte zählten. Diese Kohlen hatten eine eisen graue Farbe mit halb metallischem Glanz und ein besonders geringes spezifisches Gewicht.[5] Im Jahr 1841 lag das Bergwerk schon längere Zeit still. Etwa um das Jahr 1846 gehörte die Zeche Gabe Gottes bereits zur Stock & Scherenberger Hauptgrube.[1]

Heutiger Zustand

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Zeche Gabe Gottes ist heute nur noch wenig erhalten. Noch gut sichtbar ist die Pinge des Schachtes Rudolph. Die Pinge ist in Sprockhövel-Hasslinghausen etwa 50 Meter südlich der Straße Am Bunne. Neben der Pinge befindet sich die Halde der Zeche Gabe Gottes.[6]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005. (= Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum 144) 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9.
  2. a b Kurt Pfläging: Die Wiege des Ruhrkohlenbergbaus. Verlag Glückauf GmbH, 4. Auflage, Essen 1987, ISBN 3-7739-0490-8.
  3. Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier e.V., Arbeitskreis Sprockhövel (Hrsg.): Die Spur der Kohle – Route 1. Der Deutschland-Weg – Wanderweg durch die Geschichte des frühen Bergbaus mit Wegbeschreibung und Wanderkarte. Sprockhövel 1997.
  4. Gustav Adolf Wüstenfeld: Schlebuscher Revier Bergbau in Wetter. Gustav Adolf Wüstenfeld-Verlag, Wetter-Wengern 1983, ISBN 3-922014-05-4.
  5. Jakob Nöggerath (Hrsg.): Das Gebirge in Rheinland - Westphalen nach mineralogischem und chemischem Bezuge. Zweiter Band, bei Eduard Weber, Bonn 1823, S. 113.
  6. Der frühe Bergbau an der Ruhr: Pinge von Schacht Rudolf (abgerufen am 4. April 2011)