Zeche is nich – Sieben Blicke auf das Ruhrgebiet 2010

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Film
Titel Zeche is nich – Sieben Blicke auf das Ruhrgebiet 2010
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2010
Länge 78 Minuten
Altersfreigabe
  • FSK keine Angabe
Stab
Regie Stephan Bergmann (On the Road)
Mirko Dreiling (The new Malocher)
Corinna Liedtke (Thomas, Thomas)
Henning Marquaß (Bochumer Jungen)
Undine Siepker (Ali sein Garten)
Johannes Sievert (Sinan G.)
Anna Wahle (Die Anden des Ruhrgebiets)
Drehbuch verschiedene
Produktion Melanie Andernach
Knut Losen
Musik verschiedene
Kamera Steph Ketelhut (Bochumer Jungen)
André Jäger (Ali sein Garten)
Hendrik A. Kley (Sinan G.)
Andreas Köhler (Die Anden des Ruhrgebiets)
Peter Schüttemeyer (Thomas Thomas)
und andere.
Schnitt Nicole Kortlüke (Gesamtfilm)
Episodencutter:
Ulf Bremen (Bochumer Jungen)
Nina von Guttenberg (Ali sein Garten)
Patricia Testor (Sinan G.)
und andere.
Besetzung
Episode The new Malocher
Rolf Berg: Monteur
Özgur Cebe: Monteur
Michael D. Mund: Trinker Jörg
Ralf Richter: Eddi
Episode Thomas, Thomas
Stefan Lampadius: Wolfgang Weber
Episode Bochumer Jungen
Thomas Fey: Tambourmajor
Manfred Möck: Manfred
Mathias Schiemann: Putzmann
Episode Sinan G.
Sinan-G
Episode Die Anden des Ruhrgebiets
Beate Pracht

Zeche is nich – Sieben Blicke auf das Ruhrgebiet 2010 ist ein deutscher Episodenfilm aus dem Jahr 2010. Die insgesamt sieben Kurzfilme von sieben (teilweise) Nachwuchs-Filmemachern thematisieren das Ruhrgebiet und seine Menschen. Dabei sind sowohl Spiel-Episoden als auch dokumentarische Beiträge vertreten sowie solche, die keinem Genre eindeutig zuzuordnen sind.

In sieben Episoden werden verschiedene Lebenswelten im Ruhrgebiet von heute filmisch beleuchtet. Dabei folgen die in sich abgeschlossenen Filme nicht aufeinander, sondern sind ineinander verschachtelt. Inhaltliche Berührungspunkte zwischen den Episoden gibt es nicht. Jede Episode hat einen eigenen Filmtitel.

Der österreichische Filmemacher Stephan Bergmann bereist das Ruhrgebiet von Ost nach West per Anhalter über die A40 und lässt die Menschen, die er dabei zufällig trifft, ausgiebig zu Wort kommen. Dazu gehören Hardcore-Fans von Schalke 04 ebenso wie Anhänger der Tuner-Szene oder ganz normale Berufspendler. Eingeschnitten ist auch eine längere Szene aus der berüchtigten Nordkurve in der Veltins-Arena.

The new Malocher

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In dieser komödienhaft angelegten Science-Fiction-Episode wird der sprechende, zickige und Bier trinkende Kneipen-Roboter IRB#2600 von seinem Chef, dem Inhaber einer Borussia-Dortmund-Sportkneipe, entlassen und sucht neue Arbeit. Dabei erlebt er so manches Abenteuer, unter anderem im Streit mit Trinkern an einem Kiosk, als Arbeiter in einem Werk für Autoteile und als Triangel-Spieler in einem Orchester. Der einsame Arbeiter Eddi, den der Roboter an seinen verstorbenen Hund erinnert, "adoptiert" ihn, streichelt ihn und legt ihm ein Halsband um.

Der etwas weltfremde Mittdreißiger Wolfgang Weber, Sohn und Enkel von Bergleuten, ist ein Bücherwurm und Stadtarchivar in Castrop-Rauxel. Seine beiden Leidenschaften, die Biografie des irischen Bergbau-Pioniers William Thomas Mulvany und indische Kultur, versteht er auf ausgefallene Weise zu verbinden: Er versucht durch intensive Recherchen nachzuweisen, dass ein ihm bekannter, in Castrop-Rauxel wirkender Mediziner der wiedergeborene Mulvany sei. Dafür reist er sogar bis zum Sri-Kamadchi-Ampal-Tempel in Hamm-Uentrop, um sich geistlichen Beistand zu holen. Der Film lässt offen, ob die Geschichte dokumentarisch oder Fiktion ist.

Bochumer Jungen

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Der exzentrische Paukenschläger Manfred hat in seinem uniformierten Traditions-Orchester Bochumer Jungen – gespielt vom Fanfarenzug Blau-Weiß Bochum-Hamme und vom Bochumer Landsknecht Fanfarenzug[1] – mit konservativem Musikgeschmack einen schweren Stand: Seine Neigungen zu musikalischen Aufmüpfigkeiten werden vom regeltreuen Tambourmajor und den Kollegen mit Mobbing und Rauswurf geahndet. Traurig zieht Manfred samt seinem Instrument mit U-Bahn und Straßenbahn durch Bochum und fühlt sich dabei von einem Putzmann verfolgt. Auf einer U-Bahn-Station, wo er die Kollegen zufällig wieder trifft, gelingt Manfred plötzlich die Wende: Er bringt Musikkapelle, Tambourmajor sowie den Putzmann zum Swingen. Die Episode endet in einer Art ausgelassener, surrealer Musical-Szene. Anders als in den übrigen Episoden, in denen sehr viel geredet wird, bleiben die Figuren in dieser Episode bis auf die Anweisungen des Tambourmajors stumm.

Ali sein Garten

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Irgendwo im Ruhrgebiet besucht die Filmemacherin eine multikulturelle Kleingartenanlage. Deutsche, türkische, koreanische und osteuropäische Parzellenbesitzer pflegen friedlich, wenn auch nicht immer konfliktfrei, nebeneinander ihr Hobby. Im Mittelpunkt stehen Gespräche, Philosophieren über den "richtigen" Gartenbau und Feiern.

Im Mittelpunkt des Dokumentarfilms steht der Essener Rapper und ehemalige Berufsverbrecher Sinan-G. Der iranischstämmige Musiker erzählt ausführlich aus seinem Leben, über Straftaten, Schussverletzungen, Gefängnisaufenthalt und Läuterung durch Sport und Musik. Mit-porträtiert wird sein Bruder und Manager Roozbeh Farhangmehr.

Die Anden des Ruhrgebiets

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Der klassisch angelegte dokumentarische Kurzfilm begleitet die Existenzgründerin Beate Pracht durch ihren Berufsalltag als Lama-Therapeutin, bei der Arbeit mit ihren Tieren, alten Menschen und Behinderten, und ihre Tätigkeit als Unternehmerin. Dazu gehören neben der Lamatherapie auch die Organisation von Freizeit-Veranstaltungen und Seminaren zur Stressbewältigung wie Anti-Burnout-Trainings. Als „Anden des Ruhrgebiets“ bezeichnet Pracht die renaturierten Abraumhalden am ländlichen geprägten Nordrand von Gelsenkirchen, so die Halde Oberscholven.

Produziert wurde der Film von Melanie Andernach und Knut Losen (Made in Germany Filmproduktion) in Kooperation mit ZDF Das kleine Fernsehspiel, Kunsthochschule für Medien Köln sowie Internationale Filmschule Köln (ifs). Gefördert wurde der Film von der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen. Erstmals gezeigt wurde er am 9. Januar 2010 anlässlich der Eröffnungsfeier von RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europas auf Zeche Zollverein in Essen.[2] Anschließend nahm er im Rahmen einer Sondervorstellung am Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken teil,[3] im März 2010 am Kirchlichen Filmfestival Recklinghausen.[4] In der Nacht vom 30. auf den 31. August 2010 wurde der Film im ZDF ausgestrahlt.[5]

Der Kölner Stadtanzeiger nennt in einer Besprechung vom 7. Januar 2010 Zeche is nich:

„...unprätentiös und kumpelhaft.“

Kölner Stadtanzeiger[6]
  • Die Episoden Bochumer Jungen[7] von Henning Marquaß und Thomas, Thomas von Corinna Liedtke wurden auch als eigenständige Filme veröffentlicht.

Einzelnachweise

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  1. Jürgen Boebers-Süßmann: Ruhr.2010: Fanfarenzug peppt das Bochumer Jungenlied auf. In: Der Westen. 7. Dezember 2009, archiviert vom Original am 4. Dezember 2015; (Über die Teilnahme der Bochumer Fanfarenzüge an Zeche is nich).
  2. Das kleine Fernsehspiel über die Uraufführung auf Zeche Zollverein
  3. @1@2Vorlage:Toter Link/www.max-ophuels-preis.de"Zeche is nich" auf dem Filmfestival Max Ophüls Preis (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)
  4. Zeche is nich auf dem Kirchlichen Filmfestival Recklinghausen (Memento des Originals vom 7. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kirchliches-filmfestival.de
  5. Über ""Zeche is nich" im ZDF (Memento vom 31. August 2010 im Internet Archive)
  6. Kölner Stadtanzeiger: Filmkritik zu Zeche is nich (Memento vom 30. April 2010 im Internet Archive)
  7. IMDb-Eintrag zu Kurzfilm Bochumer Jungen von Henning Marquaß