Zehntscheune (Frankfurt-Praunheim)
Zehntscheune Praunheim | ||
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Zehntscheune mit modernem Anbau (links) und Junkerhof (rechts) in Frankfurt-Praunheim im Jahr 2012 | ||
Daten | ||
Ort | Frankfurt-Praunheim | |
Baujahr | 18. Jahrhundert; 14. Jhdt. (vermutet) | |
Höhe | 16 m | |
Grundfläche | 200 m² | |
Koordinaten | 50° 9′ 0,1″ N, 8° 37′ 25″ O | |
Besonderheiten | ||
Gefängnis, Leichenhalle und Feuerwehrgarage |
Die Zehntscheune Praunheim ist ein ehemaliger herrschaftlicher Getreidespeicher in der Stadt Frankfurt am Main. Die aus dem 18. Jahrhundert stammende Zehntscheune ist ein Baudenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Sie steht im historischen Kern des 1910 nach Frankfurt eingemeindeten Dorfes Praunheim, seitdem Frankfurt-Praunheim, an der seit dem 16. Jahrhundert bestehenden Graebestraße.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Scheune, ein eingeschossiger Bau aus Bruchsteinmauerwerk mit Satteldach, ist seit dem 18. Jahrhundert urkundlich belegt. Es wird vermutet, dass das Gebäude auf das 14. Jahrhundert zurückgeht.[1] In der Zeit des Lehnswesens wurde in der Zehntscheune der Zehnt, die Steuer, welche die Bauern des Ortes in Form von Naturalien (Ernteerträge, Vieh) an verschiedene Lehnsherren abgeben mussten (belegt ist der Kirchenzehnt), gesammelt und gelagert.
In unmittelbarer Nachbarschaft der Zehntscheune stehen weitere Kulturdenkmäler, darunter die evangelische Auferstehungskirche Praunheims, ein als Junkerhof bezeichnetes, direkt an die Scheune angrenzendes Herrenhaus sowie die Grundmauern einer ehemaligen Burganlage.
Heutige Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem das Gebäude nicht mehr für die Lagerung von Naturalien-Abgaben genutzt wurde, hatte es wechselnde Funktionen als Gefängnis, Leichenhalle und Feuerwehrgarage.[1] Seit den 1990er-Jahren dient die Zehntscheune als Veranstaltungsort und wird für Sitzungen des Ortsbeirates genutzt. Der örtliche Bürgerverein[2], der seit 1985 das jährliche Zehntscheunenfest anlässlich der Restaurierung der Zehntscheune veranstaltet, hat dort sein Vereinsheim. Auch können Räumlichkeiten für private Veranstaltungen angemietet werden.[3]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helmut Ritzel, Jean H. Rothammel: Bilder zur Praunheimer Geschichte. 3., erweiterte Auflage. Frankfurter Sparkasse von 1822, Frankfurt am Main 1988.
- Alfred Hansmann: 1200 Jahre Praunheim. 804–2004. Eine Reise in Praunheims Vergangenheit. Festschrift. A. Hansmann, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-00-013189-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zehntscheune Praunheim bei par.frankfurt.de, der früheren Website der Stadt Frankfurt am Main (abgerufen am 2. April 2013)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Die Zehntscheune als Bürgertreff ( des vom 7. Dezember 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. – Abschnitt über die Geschichte der Zehntscheune auf der Website des Bürgervereins Praunheim (abgerufen am 2. April 2013)
- ↑ Dieter Wolff: Willkommen. Abgerufen am 15. November 2018.
- ↑ Dieter Wolff: Kontakt. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 15. November 2018; abgerufen am 15. November 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.