Zeutern
Zeutern Gemeinde Ubstadt-Weiher
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Koordinaten: | 49° 11′ N, 8° 41′ O |
Höhe: | 126 m |
Fläche: | 11,75 km² |
Einwohner: | 3168 (30. Apr. 2023) |
Bevölkerungsdichte: | 270 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 76698 |
Vorwahl: | 07253 |
Zeutern ist einer von vier Ortsteilen der Gemeinde Ubstadt-Weiher in Baden-Württemberg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zeutern liegt am Katzbach, einem Nebenfluss des Kraichbachs.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zeutern (einst: Ziuterna, danach Ciudrincheim)[1] wurde erstmals als Villa Ziuterna im Lorscher Codex erwähnt, der Eintrag lässt sich auf 769/770 datieren. Zunächst im Besitz des Klosters Odenheim, kam der Ort 1225 an die Herren von Kislau und 1241 an das Fürstbistum Speyer. Das örtliche Adelsgeschlecht von Zeutern lässt sich ebenfalls bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen, möglicherweise ist ihm auch Rainmar von Zweter zuzurechnen.
Der Ort wurde im Lauf seiner Geschichte immer wieder von Kriegen und Epidemien heimgesucht. 1734 fand am Ortsrand ein Gefecht zwischen Franzosen und Kaiserlichen statt.
Der Weinanbau ist im Ort seit 1150 belegt. Die Siedlung Waldmühle diente dagegen früh dem lokalen Gewerbe. Zeutern erhielt Ende des 19. Jahrhunderts einen Bahnanschluss. Der Ort schloss sich am 1. Januar 1972 der Gemeinde Ubstadt-Weiher an. Ein Jahr später, am 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Bruchsal aufgelöst, dem Zeutern bis zuletzt auch als Ortsteil Ubstadt-Weihers angehörte.[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- An Sakralbauwerken befinden sich in Zeutern die katholische alte Martinskirche (spätmittelalterlicher, barockisierter Bau, heute profaniert), die 1962 erbaute neue Martinskirche und eine Marienkapelle, die 2004 umfassend restauriert wurde.[3]
- Das von 2003 bis 2007 sanierte Bürgerhaus ist ein Firstständerhaus aus dem 15. Jahrhundert (Baujahr 1457/1458) und mit über 560 Jahre damit eines der ältesten Gebäude dieses Typs in Baden-Württemberg.
- Das über 400 Jahre alte Fachwerkhaus Unterdorfstraße 53 wurde in den 1980er Jahren saniert, heute befindet sich darin die Musik- und Kunstschule Ubstadt-Weiher.
Naturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nordöstlich von Zeutern liegt die Rennweghohle, ein Lösshohlweg, der als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist.[4] Südlich des Ortsteils verläuft ein Lehr- und Erlebnispfad, der weitere Hohlwege sowie Streuobstwiesen erschließt.[5]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort verfügt über einen Bahnhof und zwei weitere Stadtbahn-Stationen an der Strecke Bruchsal–Odenheim (S 31 KVV). Die durch den Ort führende Hauptstraße (L 552) verbindet Ubstadt-Weiher mit Eppingen.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt eine adventistische Privatschule (Adventistische Bekenntnisschule Zeutern, ABSZ, staatl. anerkannte Grund- und Realschule) sowie eine öffentliche Grundschule (Gemeinschaftsschule).
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Reinmar von Zweter (13. Jahrhundert), Minnesänger und Schüler von Walther von der Vogelweide.
- Bernhard Stier (* 1958), Historiker
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Keßler: Ortssippenbuch (Familienbuch) Zeutern 1682 - 1900. Ubstadt-Weiher: Verlag Regionalkultur 2001 (= Badische Ortssippenbücher 95)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zeutern leo.bw - Historische Namensformen
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 473 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Ute Fahrbach-Dreher, Hans Hangleiter, Dörthe Jakobs, Leonie Saltzmann: Das Deckenbild in der Marienkapelle in Zeutern - Vom Routinefall zur spektakulären Rettung. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg, 33. Jg. 2004, Heft 4, S. 246–253 (PDF ( vom 15. Dezember 2015 im Internet Archive))
- ↑ Rennweghohle (Themenpark Umwelt), abgerufen am 16. November 2010
- ↑ Natur erleben – Streuobstinitiative. In: streuobstinitiative.de. 24. November 2020, abgerufen am 24. November 2020.