Zieselsmaar
Zieselsmaar Zieselsmaarsee | ||
---|---|---|
Geographische Lage | Rhein-Erft-Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland | |
Abfluss | zum Köttinger See | |
Ufernaher Ort | Kerpen, Erftstadt, Hürth, Köln | |
Daten | ||
Koordinaten | 50° 51′ 3″ N, 6° 48′ 1″ O | |
| ||
Fläche | 5,8 ha[1] | |
Volumen | 280.000 m³ [1] | |
Maximale Tiefe | 10,1 m[1] | |
Karte der Villeseen |
Das Zieselsmaar liegt in der Gemeinde Erftstadt und ist, wie alle Villeseen, ein Restsee des Braunkohleabbaus im Rheinischen Braunkohlerevier in Nordrhein-Westfalen westlich von Köln in der Nähe der Städte Erftstadt, Kerpen und Hürth im Rhein-Erft-Kreis.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der See befindet sich in unmittelbarer Nähe der Bundesautobahn 1 und der Raststätte Ville. Er ist über die Abfahrt Hürth, ehemals Hürth-Knapsack, und über die Landstraße 495 Knapsack – Gymnich zu erreichen.
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der gesamte See und das umliegende Gelände sind vom ortsansässigen FKK-Verein „Familiensportbund Erftland Ville e. V.“ gepachtet. Es gibt einen FKK-Strand, und auch auf dem Gelände einschließlich der Sport- und Kinderspielplätze wird ausschließlich FKK betrieben. Außerhalb der Badesaison wird das Gelände für sportliche Veranstaltungen genutzt. Durch das sehr eisenhaltige Wasser ist der See rot-orange gefärbt, wodurch er zum Tauchen nicht geeignet ist. Die Sichttiefe beträgt nur wenige Zentimeter. Das Gebiet ist eingezäunt und von Bäumen umrandet, die auch als Sichtschutz dienen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zieselsmaar war ein Wohnplatz mit wenigen Häusern an der Straße, die von der Heerstraße bei Kierdorf nach Berrenrath abzweigt. Dem Namen nach muss es sich damals um eine feuchte Niederung, rheinisch Maar genannt, gehandelt haben. In den Jahren 1891 bis 1958 wurden dort mit der Braunkohlengrube Concordia durch den Unternehmer Carl Brendgen eine Brikett-, Verblendstein- und Klinkerfabrik unter der Adresse „Zisselsmaar (mit Doppel-s) Post Kierdorf“ betrieben. Weitere Fabriken besaß er in Liblar und Horrem. Nach der Auskohlung wurde das Gelände rekultiviert.
Wasserqualität
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während des Braunkohleabbaus wurden im Gebiet um den See sulfidhaltige Sedimente, z. B. Pyrit, umgelagert, so dass diese mit dem Grundwasser in den See gelangen.[2] Durch Oxidationsprozesse entstehen dabei Schwefelsäure und Eisenoxid. Letzteres ist für die rote Färbung des Wassers verantwortlich. Durch Kalkzugabe wird der See auf einem pH-Wert > 3 gehalten. Durch den niedrigen pH-Wert ist das Wasser so gut wie keimfrei. Jedoch werden durch die Säure verstärkt Nickel und Kobalt gelöst.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c TU Cottbus: Braunkohlentagebauseen in Deutschland - Gegenwärtiger Kenntnisstand über wasserwirtschaftliche Belange von Braunkohlentagebaurestlöchern ( des vom 2. September 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 5. Oktober 2010; PDF; 14,0 MB)
- ↑ Badegewässerprofil nach Art. 6 der EG-Badegewässerrichtlinie 2006/7/EWG ( des vom 23. Februar 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.