Zisterzienserinnenabtei La Bourdillière
Die Zisterzienserinnenabtei La Bourdillière war von 1662 bis 1778 ein Kloster der Zisterzienserinnen in Genillé, Département Indre-et-Loire, Erzbistum Tours in Frankreich.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein vermögender Vertreter der Familie de Menou, der zahlreiche Schwestern, Töchter und Nichten hatte, gründete 1662 unter Erzbischof Victor Le Bouthillier von Tours für seine Familie nordöstlich Loches in Genillé am Fluss Indrois durch Kauf eines alten Herrenhauses das Nonnenkloster La Bourdillière (so der Name des Herrenhauses, die Kapelle war Notre-Dame de Pitié gewidmet). Die erste Äbtissin, Claude de Menou, ältere Schwester des Stifters, war Nonne der Zisterzienserinnenabtei La Virginité. Das ursprüngliche Priorat wurde 1688 zur königlichen Zisterzienserinnenabtei erhoben. Das Kloster (mit zeitweise 50 Nonnen) hatte die Besonderheit, fast ausschließlich durch ein und dieselbe Familie besiedelt zu sein. Finanzielle Schwierigkeiten führten zur offiziellen Auflösung 1770, die 1778 wirksam wurde. Verbliebene Gebäude (die Kirche ist zerstört) stehen seit 1951 unter Denkmalschutz. In der Kirche Sainte-Eulalie in Genillé erinnert eine Tafel an das einstige Kloster.
Priorinnen und Äbtissinnen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1662–1691: Claude de Menou
- 1691–1695: Catherine de Menou
- 1695–1734: Catherine de Menou (Nichte der vorhergehenden Äbtissin)
- 1734–1752: Catherine-Françoise de Menou
- 1752–1764: Marie-Éléonore de la Roche-Menou
- 1764–1778: Agathe de la Pagerie
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Guy Oury: Un monastère familial au XVIIe siècle. Le prieuré cistercien de La Bourdillière (1662–1769). In: Revue Mabillon 58, 252, 1973, S. 181–187.
- Christophe Meunier: Genillé au fil des temps. H. de Chivré, Chemillé-sur-Indrois 2006.
- Gereon Christoph Maria Becking: Zisterzienserklöster in Europa, Kartensammlung. Lukas Verlag Berlin 2000, ISBN 3-931836-44-4, Blatt 63 C.
- Laurent Henri Cottineau: Répertoire topo-bibliographique des abbayes et prieurés. Bd. 1. Protat, Mâcon 1939–1970. Nachdruck: Brepols, Turnhout 1995. Spalte 459.
- Bernard Peugniez: Le Guide Routier de l’Europe Cistercienne. Editions du Signe, Straßburg 2012, S. 109.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag im Zisterzienserprojekt des Fotografen Carsten Gier
- Kurze Klostergeschichte, französisch, bebildert, mit Äbtissinnenliste
- Längere Klostergeschichte, französisch, bebildert, mit Lokalisierung
- Eintrag des Klosters in der Datenbank des Französischen Kulturministeriums
- Eintrag des Äbtissinnenstandes des Klosters in der Datenbank des Französischen Kulturministeriums
- Denkmalseite des Klosters
Koordinaten: 47° 11′ 10,6″ N, 1° 5′ 11,8″ O