Zitronengelbes Reisigbecherchen
Zitronengelbes Reisigbecherchen | ||||||||||||
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Zitronengelbes Reisigbecherchen (Bisporella citrina) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Bisporella citrina | ||||||||||||
(Batsch : Fr.) Korf & S.E.Carp. |
Das kleine, ungenießbare Zitronengelbe Holzbecherchen oder Zitronengelbe Reisigbecherchen (Bisporella citrina, syn. Calycella citrina) ist eine Pilzart aus der Familie der Helotiaceae. Die kleinen, tellerförmigen und leuchtend gelben Fruchtkörper wachsen oft rasig auf entrindetem Rotbuchenholz.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Makroskopische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die dickfleischigen und mehr oder weniger stiellosen Fruchtkörper (Apothezien) sind anfangs flach schüsselförmig und 1–3 mm breit. Sie erinnern wegen ihrer konvexen Fruchtscheibe an einen kleinen hervorschauenden Nagelkopf. Die gedrängt stehenden Fruchtkörper sind meist beulig verbogen und neigen dazu zusammenzuwachsen. Die Farbe ist in allen Teilen leuchtend zitronen- oder schwefelgelb. Der stumpfe Rand ist kahl, die glatte Außenseite meist etwas blasser und das Sporenpulver weiß.[1][2]
Mikroskopische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die länglich-elliptischen und schwach gebogenen Sporen messen 8–13 µm × 3–4 µm. Sie sind glatt, hyalin und bei Reife oft eingeschnürt septiert. Sie enthalten meist kleine Öltröpfchen an jedem Ende der Spore. Die zylindrisch-keuligen Schläuche (Asci) messen 80–140 × 5–6 µm. Die fädigen Paraphysen haben eine gelbe Granulierung und sind an der Spitze leicht verdickt.[3][1]
Artabgrenzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Zitronengelbe Holzbecherchen besitzt eine große Zahl an ähnlichen Verwandten, die sich durch leicht abweichende Farben oder Standorte unterscheiden. Eine sichere Unterscheidung ist meist nur mit dem Mikroskop möglich. Wegen seines häufig rasigen Wachstums auf entrindeten Buchenästen ist das Zitronengelbe Holzbecherchen relativ leicht auch ohne Mikroskop zu erkennen. Besonders ähnlich ist das ebenfalls auf Laubholz vorkommende Kelchförmige Stängelbecherchen (Hymenoscyphus calycollus), das aber deutlich gestielte und größere Fruchtkörper besitzt. Seine Sporen werden bis zu 20 µm lang.[1]
Noch ähnlicher ist das Schwefelgelbe Kernpilzbecherchen (Bisporella sulfurina). Es wächst auf morschen Laubholzästen wie Ahorn, Esche oder Linde, die von Kernpilzen besiedelt sind.[2]
Ökologie und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Zitronengelbe Holzbecherchen kommt oft in großen Scharen, auf feuchten, abgestorbenen und am Boden liegenden Ästen von Laubbäumen vor. Es wächst vor allem auf Rotbuchenholz. Die Fruchtkörper erscheinen meist erst im Herbst.[1]
Der Pilz ist nahezu weltweit verbreitet. Er wurde in Nordamerika (Kanada, Mexiko, USA), Zentralamerika (Costa Rica), Südamerika (Chile), Asien (China, Indien, Japan, Südkorea, Türkei), Nordafrika (Algerien, Marokko), Australien, Neuseeland und Europa nachgewiesen.[4] In Europa ist das Holzbecherchen weit verbreitet und wohl überall ziemlich häufig.
Bedeutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da die Fruchtkörper nur wenige Millimeter groß sind, ist das Zitronengelbe Holzbecherchen kein Speisepilz.[1]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Paul Kirk: Bisporella citrina. In: Species Fungorum. Abgerufen am 4. Januar 2014.
- Bisporella citrina. In: MycoBank.org. International Mycological Association, abgerufen am 4. Januar 2014 (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Ewald Gerhardt: Röhrlinge, Porlinge, Bauchpilze, Schlauchpilze und andere. In: Pilze. Spektrum der Natur (= BLV Intensivführer). Band 2. BLV, München / Wien / Zürich 1985, ISBN 3-405-12965-6, S. 252.
- ↑ a b Karin Montag: Zitronengelbes Reisigbecherchen Bisporella citrina Im virtuellen Pilzbuch. In: Tintling.com. Abgerufen am 4. Januar 2014.
- ↑ Marcel Bon: Pareys Buch der Pilze. Kosmos, Stuttgart 2005, ISBN 3-440-09970-9, S. 332 (englisch: The mushrooms and toadstools of Britain and Northwestern Europe. Übersetzt von Till R. Lohmeyer).
- ↑ a b Weltweite Verbreitung von Bisporella citrina. In: GBIF Portal / data.gbif.org. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 8. Januar 2014; abgerufen am 6. Januar 2014.
- ↑ D. M. Dimou, G. I. Zervakis, E. Polemis: Mycodiversity studies in selected ecosystems of Greece: I. Macrofungi from the southernmost Fagus forest in the Balkans (Oxya Mountain, central Greece). In: Mycotaxon. Band 82, 2002, S. 177–205 (englisch, cybertruffle.org.uk).
- ↑ S. Petkovski: National Catalogue (Check List) of Species of the Republic of Macedonia. In: Acta Botanica Croatica. 2009 (englisch, protectedareas.mk ( vom 15. Februar 2010 im Internet Archive) [PDF; 1,6 MB]).
- ↑ Bisporella citrina. Pilzoek-Datenbank, abgerufen am 6. Januar 2014.
- ↑ T. V. Andrianova u. a.: Bisporella citrina. In: Fungi of Ukraine. Abgerufen am 6. Januar 2014 (englisch).
- ↑ NMV Verspreidingsatlas online. Bisporella citrina. In: verspreidingsatlas.nl. Abgerufen am 6. Januar 2014.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bisporella citrina. In: Funghi in Italia / funghiitaliani.it. Abgerufen am 4. Januar 2014 (italienisch, Fotos vom Zitronengelben Holzbecherchen).
- M. Kuo: Bisporella citrina. In: MushroomExpert.Com. Abgerufen am 4. Januar 2014 (englisch).