Zitronengrasöl
Zitronengrasöl (auch: Citronengrasöl und Lemongrasöl, lat. Cymbopogonis citrati aetheroleum, engl. lemongrass oil) ist ein hellgelbes bis orangegelbes ätherisches Öl. Das Öl verströmt einen frischen und starken zitronenartigen Geruch mit einer scharf-bitteren, krautig, blätterartigen Duftkomponente. Frisches Zitronengrasöl ist außerordentlich lichtempfindlich[1] und löslich in Ethanol, wobei die Löslichkeit mit der Lagerzeit abnehmen kann.[2]
Herstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zitronengrasöl wird durch Wasserdampfdestillation aus den tropischen Gräsern Cymbopogon flexuosus (ostindisches Lemongrasöl) oder aus Cymbopogon citratus (westindisches Lemongrasöl) hergestellt. Hauptanbaugebiet für die ostindische Art ist Indien, für die westindische Art Mittel- und Südamerika.
Chemische Inhaltsstoffe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sicherheitshinweise | |||||||||
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Name |
Zitronengrasöl | ||||||||
CAS-Nummer | |||||||||
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Hauptbestandteil ist Citral (70–75 %), (Geranial, Neral, Dipenten, Farnesol u. a.).
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Citral A (Geranial)
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Citral B (Neral)
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(R)-(+)-Limonen
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(S)-(−)-Limonen
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Farnesol
Wirkung und Verwendung in der Medizin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zitronengrasöl wirkt antibakteriell und sedativ. Zitronengrasöl wird innerlich bei entzündlichen Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt sowie im Bereich der Gallenwege eingesetzt. Äußerlich wird das Öl als hyperämisierendes Mittel bei Hexenschuss, Verstauchungen und bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises verwendet.
Verwendung in der Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zitronengrasöl dient heute hauptsächlich zur Parfümierung von Haushaltsartikeln (z. B. Seife). Früher wurde Zitronengrasöl auch für die Gewinnung von Citral verwendet. Wegen der Konkurrenz durch das synthetisch hergestellte Citral, das Litsea-cubeba-Öl sowie anderer natürlicher Citral-Quellen ist die Bedeutung des Zitronengrasöls in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Die Weltjahresproduktion beträgt ca. 1.000 Tonnen.[4]
Gefährdungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Allergisierungspotential besteht, es ist allerdings wesentlich geringer als bei anderen Terpenen. Aufgrund von Photodermatitis und möglichen Hautsensibilisierungseffekten sollte Zitronengrasöl nicht (oder nur stark verdünnt) auf der Haut angewendet werden.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann P. T. Ammon et al.: Hunnius Pharmazeutisches Wörterbuch. 9. Auflage, Walter de Gruyter Verlag, Berlin – New York, 2004, ISBN 3-11-017475-8 geb. und ISBN 3-11-017487-1 brosch.
- Römpp Lexikon Naturstoffe. Georg Thieme Verlag, Stuttgart – New York, 1997, ISBN 3-13-749901-1, S. 359.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Baby P. Skaria: Aromatic Plants. New India Publishing, Neu-Delhi 2007, ISBN 978-81-89422-45-5, S. 103 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Horst Surburg, Johannes Panten: Common Fragrance and Flavor Materials: Preparation, Properties and Uses. John Wiley & Sons, S. l. 2016, ISBN 978-3-527-69318-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ a b Datenblatt Lemon Grass Oil Organic bei aromantic.co.uk, abgerufen am 11. Juni 2016 (PDF; 429 kB).
- ↑ Baby P. Skaria: Aromatic Plants. New India Publishing, Neu-Delhi 2007, ISBN 978-81-89422-45-5, S. 95 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).