Zofia Branicka

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zofia Branicka, Miniaturporträt von Carl Hummel, 1824
Zofia Branicka, Porträt von Ferdinand Marohn, zwischen 1820 und 1825, Nationalmuseum Warschau

Zofia Branicka, auch bekannt als Gräfin Zofia Potocka (* 11. Januar 1790 in Warschau; † 6. Januar 1879 in Krzeszowice) war eine polnische Adlige.

Zofia Branicka entstammte der polnischen Adelsfamilie Branicki und war die Tochter des Generaladjutanten und Großhetman der polnischen Krone Franciszek Ksawery Branicki (um 1730–1819) und dessen Ehefrau Alexandra Wassiljewna Branizkaja geb. Baronesse von Engelhardt (1754–1838). Sie war die Großnichte des Fürsten Grigori Alexandrowitsch Potjomkin (1739–1791), Vertrauter und Liebhaber der russischen Zarin Katharina II.[1] 1816 heiratete sie Artur Potocki (1787–1832), einen Sohn des Romanciers Jan Potocki (1761–1815) aus dessen erster Ehe mit Julia Lubomirska (1764–1794).

Ab 1823 lebte sie in Krakau und gründete dort in ihrem Palais ein Theater. Sie wandte sich nach dem Tod ihres Ehemannes der karitativen Arbeit zu, spendete oft an wohltätige Zwecke und stiftete Stipendien. Als Kunstliebhaberin sammelte sie insbesondere italienische Malerei. Daneben betätigte sie sich als Philanthropin, darunter als Gründerin mehrerer Krankenhäuser und Armenhäuses in Krzeszowice (ca. 1843) und Krakau. Ab 1848 war sie Präsidentin des Towarzystwa Dobroczynności, der Warschauer Wohltätigkeitsgesellschaft.

In Krzeszowice finanzierte sie 1844 den Bau eine Kirche nach der Vorlage des Architekten Karl Friedrich Schinkel. Nach dem großen Brand in Krakau (Juli 1850) bekam sie große Anerkennung durch die Gründung und Leitung eines Rettungskomitees. Darüber hinaus war sie die Schirmherrin der Kampagne zur Hilfe der Verwundeten im Januaraufstand 1863/64, außerdem die Gründerin der Potocki-Kapelle, einer der 19 Kapellen, die die Wawel-Kathedrale in Krakau umgeben und finanzierte die Restaurierung der königlichen Grabstätten mit.

  • Maria Kalergi: Listy do Adama Potockiego. Hrsg.: Halina Kenarowa. Warschau 1986.
  • Constantin von Wurzbach: Potocki, Alfred Gf. (1822–1889), Staatsmann. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1950.
  • Ignacy Polkowski: Życiorys Zofii z hr. Branickich hr. Arturowej Potockiej: prezesowej Dam Towarzystwa Dobroczynności w Krakowie. Tow. Dobroczynności, 1879.
  • Żychliński, Teodor: Złota księga szlachty polskiéj. Band 14. Posen 1892, S. 44 (polnisch).
  • Dunin Borkowski, Jerzy Sewer Teofil: Almanach błękitny : genealogia żyjących rodów polskich. Hrsg.: Wende i Ska ; nakł. Księgarni H. Altenberga. Warschau 1908, S. 743 (polnisch, org.pl).
  • Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation. Band 8. Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1950, S. 229.
Commons: Zofia Potocka (née Branicka) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Simon Sebag Montefiore: Katharina die Große und Fürst Potemkin: Eine kaiserliche Affäre. FISCHER E-Books, 2014, ISBN 978-3-10-400799-1.