Sofia Jagiellonka

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Zofia Jagiellonka (Markgräfin))
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sofia Jagiellonka
Friedrich der Ältere von Brandenburg-Ansbach und Sofia Jagiellonka, Doppelporträt von Hans Kamberger
Darstellung Sofia Jagiellonka im Markgrafenfenster von St. Sebald in Nürnberg, Arbeit von Hans Süß 1515

Sofia Jagiellonka, polnisch Zofia Jagiellonka (* 6. Mai 1464 in Krakau, Polen; † 5. Oktober 1512)[1] war eine polnische und litauische Prinzessin aus dem Hause der Jagiellonen sowie Habsburgs und durch Heirat Markgräfin von Brandenburg-Kulmbach und Brandenburg-Ansbach.

Sofia war eine Tochter des Großfürsten von Litauen und polnischen Königs Kasimir IV. Jagiełło und dessen Ehefrau Elisabeth von Habsburg. Wie schon ihre Schwester Hedwig Jagiellonica, die 1475 in der sogenannten Landshuter Fürstenhochzeit Herzog Georg dem Reichen aus Geschlecht der Wittelsbacher geheiratet hatte, wurde durch ihre Eheschließung mit Friedrich V. von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach eine nachhaltige Verbindung der Jagiellonen und Hohenzollern hergestellt, die das Verhältnis zwischen den Häusern befriedete. Zudem konnten die Ansbacher Hohenzollern durch den Kinderreichtum dieser Ehe und durch eine geschickte Heiratspolitik einen weitreichenden Einfluss gewinnen. Bereits am 15. Oktober 1475 war der Heiratskontrakt zwischen dem Kurfürsten Albrecht Achilles von Brandenburg und dem polnischen König geschlossen worden.[2] Ihre Schwester Barbara wurde 1496 in Leipzig mit Georg dem Bärtigen von Sachsen vermählt, so dass die Jagiellonen einen weitreichenden Einflussbereich gewannen, zu dem das böhmische Gebiet der Ober- und Niederlausitz gehörte.[3] Ihr Ehemann Friedrich der Ältere von Brandenburg-Ansbach stiftete im Jahr 1515 in der Kirche Sankt Sebald in Nürnberg ein Glasfenster, auf dem er mit seiner Frau und ihren acht, zu diesem Zeitpunkt noch lebenden, Söhnen (Kasimir, Georg, Albrecht, Johann, Friedrich, Wilhelm, Johann Albrecht und Gumprecht) abgebildet sind. Die Inschrift mit dem Datum der Stiftung lautet:

Friderich von gottes gnaden Marggraff zu bradebg zu Stetin Pomern der Cassuben vn. wenden herezog burggraff zu Nürberg vnd furst zu Rügen 1515

Sofia wurde im Kloster Heilsbronn ursprünglich in einem Hochgrab beigesetzt.[1]

Familie und Nachkommen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Markgrafenfenster St. Sebald, Nürnberg

Sofia heiratete am 14. Februar 1479[1] in Frankfurt an der Oder Friedrich V. von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach (8. Mai 1460–4. April 1536). Mit ihm hatte sie in den 33 Jahren ihrer Ehe 17 Kinder, von denen 13 das Erwachsenenalter erreichten:[3] Lebensdaten nach der Genealogie des Gesamthauses Hohenzollern.[4]

  • Friedrich Hermann Hofmann: Das Markgrafenfenster in Sankt Sebald zu Nürnberg. In: Paul Seidel (Hrsg.): Hohenzollern-Jahrbuch. 1905, S. 67–77 (zlb.de).
  • Johannes Schinnerer: Monumentale Glasmalerei Zur Zeit der Frührenaissance in Nürnberg. In: Die Christliche Kunst; Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst und Kunstwissenschaft. 2. Jahrgang, Heft 8. Gesellschaft für christliche Kunst Kunstverlag, München Mai 1910, Das Markgrafenfenster, S. 324–338, hier S. 328–330 (Textarchiv – Internet Archive).
Commons: Sofia Jagiellonka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c d e f g h i j k Friedrich Hermann Hofmann: Das Markgrafenfenster in Sankt Sebald zu Nürnberg. In: Paul Seidel (Hrsg.): Hohenzollern-Jahrbuch. 1905, S. 69 (zlb.de).
  2. Adolph Friedrich Riedel: Heiratscontract zwischen dem Könige Kasimir von Polen und dem Kurfürsten Albrecht über die Vermählung des Markgrafen Friedrich mit der Prinzessin Sophia von Polen, vom 15. October 1475. In: Codex diplomaticus Brandenburgensis – Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellenschriften für die Geschichte der Mark Brandenburg und ihrer Regenten. Band 5. F. H. Morin, Berlin 1848, S. 244–248 (Latein, Textarchiv – Internet Archive).
  3. a b Helga Schnehagen: Fürsten mit Kunstverstand – Jagiellonen-Schau in Potsdam: Als im Osten die Kultur aufblühte. In: Preußische Allgemeine Zeitung. Nr. 14, 6. April 2013, S. 9 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  4. Julius Grossmann, Ernst Berner, Georg Schuster: Friedrich (der Altere), Markgraf von Ansbach und Bayreuth. In: Genealogie des Gesamthauses Hohenzollern – nach den Quellen. W. Moeser Buchhandlung, Berlin 1905, S. 111–115 (Textarchiv – Internet Archive).