Rick Genest

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Rick Genest, 2011

Rick Stephan Genest (* 7. August 1985 in LaSalle, Québec; † 1. August 2018 in Mont-Royal) war ein auch als Zombie Boy bekannter kanadischer Performancekünstler und Model. Er war besonders wegen seiner Ganzkörpertätowierung mit dem Motiv einer verwesenden Leiche bekannt.

Genest wuchs in LaSalle auf. Mit 16 Jahren ließ er sich als erste Tätowierung das Motiv eines Jolly Rogers stechen. Nach seinem Abitur bewegte er sich als Punk und Anarchist in der Hausbesetzerszene in Montreal. Den Entschluss, seinen gesamten Körper mit dem Motiv einer Leiche zu tätowieren, fasste Genest mit 19 Jahren. Beeinflusst wurde er dabei von einem Hirntumor, der ihm im Alter von 15 Jahren diagnostiziert worden war. Nach der Operation lebte Genest zunächst als Obdachloser und später in einer Ersatzfamilie.[1]

Der Artdesigner und als Stylist für Lady Gaga tätige Nicola Formichetti wurde im März 2010 über Fotos bei Facebook auf Rick Genest aufmerksam, die dieser dort von sich hochgeladen hatte. Formichetti zahlte eine Kaution von 15.000 Euro, um Genest außerhalb Kanadas erstmals am 19. Januar 2011 für eine Modenschau für Thierry Mugler engagieren zu können. Aufgrund einer Geldstrafe hätte Genest das Land sonst nicht verlassen dürfen.[2]

Am 27. Februar 2011 spielte er beim Videodreh zu Born This Way von Lady Gaga, in dem die Sängerin die Tätowierungen Genests als Körperbemalung nachgezeichnet bekam. Später spielte er zudem in dem Musikvideo der polnischen Popsängerin Honey zu deren Lied Sabotage.[2] In einem Werbeclip für ein Make-up-Produkt ist er mit überschminkten Tätowierungen zu sehen.[3]

Im Jahr 2013 hatte Genest einen Kurzauftritt im Fantasyfilm 47 Ronin.

Am 1. August 2018 wurde er, nach einem Sturz aus dem 4. Stock seines Apartments in Mont-Royal, einer Gemeinde nahe Montreal, tot aufgefunden. Die Polizei geht bei der Todesursache von Suizid aus.[4] Seine Familie und sein Management zweifelt daran und nimmt einen Unfall an.[5] Die These eines Unfalltodes bestätigte der Coroner des kanadischen Bundesstaates Québec im Oktober 2019.[6]

Modifikationen und Rekorde

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2011 wurde Genest als Rekordhalter wegen seiner 176 Insekten- und 139 Knochen-Tattoos zweifach ins Guinness-Buch der Rekorde eingetragen.[7]

Bis 2012 hatte er etwa 15.000 Euro in seine körperliche Veränderung investiert. Über die Finger beider Hände trug er den Schriftzug Evil Dead, nach dem Film The Evil Dead (Tanz der Teufel) von Sam Raimi. Sein Kopf trug das Motiv einer offenen Schädeldecke. Außerdem hatte er sich einer Zungenspaltung unterzogen und trug zwei Septum-Piercings und ein Bridge-Piercing.

Filmografie (Auswahl)

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  • 2009: Carny (Fernsehfilm)
  • 2011: Aquario (Kurzfilm)
  • 2013: 47 Ronin
  • 2013: In Faustian Fashion (Kurzfilm)
  • 2014: Love at Last Sight (Kurzfilm)
  • 2017: Silent Witness (Fernsehserie, 2 Folgen)
Commons: Rick Genest – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Rick Genest – Dead is beautiful! Eine Reportage von France Swimberge. In: arte.tv. 23. Mai 2012, archiviert vom Original am 14. März 2013; abgerufen am 3. August 2018.
  2. a b Daniel Kalt: Rick Genest: Stilblüten. In: DiePresse.com. 17. Mai 2012, abgerufen am 3. August 2018.
  3. Thorsten Rusch: Was man so alles mit einem Abdeckstift machen kann … In: detailverliebt.de. 24. Oktober 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. August 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/www.detailverliebt.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
    Ramona Thommen: Zombie Boy: Er schminkt sich ab: So sieht er ohne Tattoos aus. In: Schweizer Illustrierte. 22. Oktober 2011, abgerufen am 3. August 2018.
  4. Montreal model and artist known as Zombie Boy dead at 32. In: cbc.ca
  5. Rick ‘Zombie Boy’ Genest’s Family Believe the Model Accidentally Fell to His Death. 3. August 2018, abgerufen am 4. August 2018 (englisch).
  6. „Zombie Boy“ (32) aus Lady-Gaga-Video im August gestorben - Völlig neue Hintergründe zum Tod. In: tz, 29. Oktober 2019. Abgerufen am 30. Oktober 2019.
  7. Personalien: Rick Genest. In: Der Spiegel 26/2011. 27. Juni 2011, S. 145, abgerufen am 3. August 2018.