Zospeum alpestre
Zospeum alpestre | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Zospeum alpestre | ||||||||||||
(Freyer, 1855) |
Zospeum alpestre ist eine sehr kleine Schneckenart aus der Familie der Zwerghornschnecken (Carychiidae) in der Ordnung der Lungenschnecken (Pulmonata).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das niedrige, ei- bis kegelförmige Gehäuse ist etwa 1,2 bis 1,8 mm hoch und 1,0 bis 1,2 mm breit. Es hat fünf stark gewölbte Windungen mit einer tiefen Naht. Der Apex ist ziemlich spitz, die Endwindung nimmt etwa die Hälfte der Gesamtgehäusehöhe ein. Die Mündung ist rundlich bis birnenförmig und an der Peripherie etwas eingedrückt. Der leicht umgeschlagene Mundsaum ist etwas verdickt. Die Ränder sind durch einen ringförmigen Kallus verbunden. In die Mündung ragt ein parietaler Zahn hinein, der nahe der Spindel sitzt. Auf der dorsalen Seite der Spindel ist eine Spiralis (Zahn) entwickelt. Die Nabelspalte ist gerade. Das Gehäuse ist weißlich und durchscheinend, die Oberfläche ist glatt.
Die Tiere sind blind. Die Radula ist vergleichsweise kurz mit nur etwa 36 Querreihen, pro Querreihe sind etwa 40 plattenartige Elemente vorhanden.
Geographische Verbreitung, Lebensraum und Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich über Südösterreich, Slowenien, Kroatien und Norditalien.
Die Art ist ein obligatorischer Höhlenbewohner. Die blinden Tiere leben an den feuchten Höhlenwänden und unter dort liegenden Steinen. Sie fressen Detritus und organische Krusten, die sie vom Höhlenlehm oder der Höhlenwänden abweiden, oder weiden auch auf verrottendem Holz, das in die Höhlen eingeschwemmt wurde.
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Taxon wurde 1855 vom damaligen Konservator am Museum Triest Heinrich Freyer als Carychium alpestre aufgestellt[1]. Typlokalität ist die Dioja griča-Höhle, Velika planina in den Steiner Alpen, Slowenien. Das Taxon wird heute übereinstimmend zur Gattung Zospeum gestellt[2]. Derzeit werden vier Unterarten unterschieden:
- Zospeum alpestre alpestre (Freyer, 1855)
- Zospeum alpestre bolei Slapnik, 1991
- Zospeum alpestre kupitzense Stummer, 1984
- Zospeum alpestre likanum Bole, 1960
Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art ist in Kärnten stark gefährdet (Kategorie 2)[3].
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stephan Clessin: Die Molluskenfauna Österreich-Ungarns und der Schweiz. S. 1–858. Bauer & Raspe, Nürnberg 1887 [Online bei www.biodiversitylibrary.org].
- Michael P. Kerney, Robert A. D. Cameron, Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. Paul Parey, Hamburg/Berlin 1983, ISBN 3-490-17918-8, 384 Seiten (hier S. 76).
- Heinz Christian Maier: Wiederentdeckung einer Kärntner Höhlenschnecke Zospeum alpestre (Freyer, 1855). In: Carinthia II. Band 165, Klagenfurt 1975, S. 295–296 (zobodat.at [PDF]).
- Rajko Slapnik, Roman Ozimec: Distribution of the genus Zospeum Bourguignat 1856 (Gastropoda, Pulmonata, Ellobiidae) in Croatia. Natura Croatica 13 (2), Zagreb 2004, S. 115–135 (PDF).
- Anton Stummer: Eine neue Unterart der Höhlenschnecke Zospeum alpestre (Freyer) aus der Kupitzklamm bei Eisenkappel, Kärnten (Basommatophora: Ellobiidae). Heldia, 1984.
- Paul Mildner: Ein weiterer Fundort von Zospeum alpestre (Freyer 1855) in Österreich. Mitteilungen der Zoologischen Gesellschaft Braunau, 2(9/10), Braunau 1976, S. 241–242 (zobodat.at [PDF]).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Heinrich Freyer: Über neu entdeckte Conchylien aus den Geschlechtern Carychium und Pterocera. Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, 15 (1), Wien 1855, S. 18-23 (zobodat.at [PDF]).
- ↑ Zospeum bei Fauna Europaea
- ↑ Paul Mildner, Ursula Rathmayr: Rote Liste der Weichtiere Kärntens (Mollusca). In: Werner E. Holzinger, Paul Mildner, Thusnelda Rottenburg, Christian Wieser (Hrsg.): Rote Listen gefährdeter Tiere Kärntens (= Naturschutz in Kärnten. Band 15). Klagenfurt 1999, S. 643-662, hier S. 648 (zobodat.at [PDF]).