Zottiger Lauch
Zottiger Lauch | ||||||||||||
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Zottiger Lauch (Allium subvillosum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Allium subvillosum | ||||||||||||
Salzm. ex Schult. & Schult.f. |
Der Zottige Lauch (Allium subvillosum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Lauch (Allium) in der Unterfamilie der Lauchgewächse (Allioideae) innerhalb der Pflanzenfamilie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Er ist im iberischen und nordafrikanischen Mittelmeerraum verbreitet.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Zottige Lauch ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 7 bis 40 Zentimeter erreicht. Die kugelige Zwiebel ist von einer häutigen, gefurchten Hülle umgeben. Die 2 bis 3, grundständigen, grünen oder blaugrünen Laubblätter sind linealisch, 6 bis 30 Zentimeter lang und 2 bis 20 Millimeter breit, meist und zumindest am Grund bewimpert. Sie umschließen den runden Stängel fast am Grund in einer sehr kurzen Blattscheide.[1][2]
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütezeit reicht von März bis Mai.[3] Der aufrechte, bis 40 Zentimeter hohe Blütenstandsschaft trägt einen dichten, 3 bis 5 Zentimeter breiten, halbkugeligen, doldigen Blütenstand mit vielen Blüten, aber ohne Bulbillen. Am Grund des Blütenstandes sitzt ein membranartiges, beständiges Hochblatt, das meist in 3 Lappen aufreißt. Die Blütenstiele sind 10 bis 20 Millimeter lang.[2]
Die 5 bis 9 Millimeter langen und etwa 2 Millimeter breiten, becherförmigen bis sternförmigen Blüten haben reinweiße Blütenhüllblätter und Staubblätter, die meist länger als die Blütenhüllblätter sind. Die Staubbeutel sind gelb. Die drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen und bilden eine runde, braunrot überlaufene Kapselfrucht.[2][1]
Chromosomensatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 7; es tritt Triploidie und Tetraploidie mit Chromosomenzahlen von 21 und 28 auf.[4]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Zottige Lauch ist im Süden der Iberischen Halbinsel (Algarve, Andalusien), auf den Balearen, auf Sizilien, in den Küstengebieten Libyens, Marokkos, Algeriens und Tunesiens, auf den Kanarischen Inseln und den Azoren verbreitet.[5][2] Er besiedelt sandige Küstengebiete, Trockenrasen, Ruderalstellen und Garrigues bis in Höhenlagen von 1400 Metern.[1][2]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstbeschreibung von Allium subvillosum erfolgte durch Philipp Salzmann und wurde 1830 von Joseph August Schultes und Julius Hermann Schultes in Systema vegetabilium, Band 7, Teil 2, S. 1104, veröffentlicht.[6][5] Das Artepitheton subvillosum bedeutet „etwas zottig“. Die Art gehört zur Sektion Molium G.Don ex Koch innerhalb der Untergattung Amerallium Traub in der Gattung Allium L.[7]
Allium subvillosum ist eng verwandt mit Allium canariense (Regel) N.Friesen & P.Schönfelder, Allium neapolitanum Cirillo, Allium zebdanense Boiss. & Noë, Allium roseum L. und Allium subhirsutum L.[7] Synonyme von Allium subvillosum sind Allium subhirsutum subsp. subvillosum (Salzm. ex Schult. & Schult.f.) Duyfjes, Allium humbertii Maire, Allium subhirsutum var. canariense Regel und Allium vernale Tineo.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dilys Davies: Allium (Zierlauch). Aus dem Engl. von Marion Zerbst, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart Hohenheim 1992, ISBN 3-8001-6439-6, S. 141.
- Peter und Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-440-10742-3, S. 364.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos von Thomas Meyer und Michael Hassler (mittelmeerflora.de)
- Datenblatt bei Schede di botanica (luirig.altervista.org)
- Datenblatt und Fotos von Enric Martí Colomer (floressilvestresdelmediterraneo.blogspot.com)
- Fotos bei Flora On (flora-on.pt)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Peter und Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-440-10742-3, S. 364.
- ↑ a b c d e Thomas Meyer und Michael Hassler: Mittelmeer- und Alpenflora. Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos. [1].
- ↑ Dilys Davies: Allium (Zierlauch). Aus dem Engl. von Marion Zerbst, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart Hohenheim 1992, ISBN 3-8001-6439-6, S. 141.
- ↑ Allium neapolitanum bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- ↑ a b c Datenblatt Allium subhirsutum bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
- ↑ Philipp Salzmann: 131. A. subvillosum. In: Joseph August Schultes, Julius Hermann Schultes: Systema vegetabilium secundum classes ordines genera species: cum characteribus, differentiis et synonymiis. Editio nova, speciebus inde ab Edititione XV. detectis aucta et locupletata. Band 7, Teil 2, S. 1104. Stuttgart 1830, (eingescannt)
- ↑ a b Nikolai Friesen, Tobias Herden, Mathias Leweke, Lisa Grützmacher, Ori Fragman-Sapir, Herbert Hurka, Frank R. Blattner, Reinhard M. Fritsch: Dated phylogeny, phylogeography, and classification of Allium subgenus Amerallium (Amaryllidaceae) from the Old World, based on six DNA fragments. In: TAXON., Band 73, Nummer 4, S. 971–991, Wiley Online Library, 2024. doi:10.1002/tax.13217 (PDF)