Zugangsgesellschaft
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Der Begriff Zugangsgesellschaft ist eine deutsche Übersetzung des englischen Begriffs access society. In den Sozialwissenschaften hat er zwei Bedeutungen:
- Der US-amerikanische Soziologe Jonathan Simon prägte den Begriff Ende der 1980er Jahre für eine Kontrollpraxis, die nur Angepassten Zugang zur Gesellschaft erlaubt.[1]
- Der US-amerikanische Ökonom Jeremy Rifkin bezeichnet ab 2000 damit eine Gesellschaft, in der viele Ressourcen schnell zugänglich sind.[2]
Version von Simon
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Simon gewährt die Zugangsgesellschaft dem Individuum nur dann Zugang zu einem bestimmten gesellschaftlichen System, wenn es ein gewisses Risikopotential nicht überschreitet beziehungsweise bestimmte Risikoverhaltensweisen (wie etwa Drogenkonsum) gar nicht erst aufweist.[3]
Version von Rifkin
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der rasche Zugriff auf Ideen, Güter und Dienstleistungen ist in der sich laut Rifkin herausbildenden Zugangsgesellschaft wichtiger als dauerhafter und schwerfälliger Besitz.[4] Dieses Begriffsverständnis wurde in Deutschland auch von anderen Autoren aufgegriffen. Als Beispiel wird das Carsharing genannt.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jonathan Simon: Governing through Crime. How the War on Crime Transformed American Democracy and Created a Culture of Fear. Oxford University Press, New York 2007, ISBN 978-0-19-518108-1.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bernd Dollinger, Henning Schmidt-Semisch: Gerechte Ausgrenzung?: Wohlfahrtsproduktion und die neue Lust am Strafen, Springer-Verlag 2011, Seite 251
- ↑ Jeremy Rifkin: Access. Das Verschwinden des Eigentums, Campus, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-59336-541-3.
- ↑ Henning Schmidt-Semisch und Friedrich Schorb, „Live and let Die“. Umrisse einer Punitivität im Kontext von Gesundheit und Krankheit. In: Bernd Dollinger und Henning Schmidt-Semisch (Hrsg.), Gerechte Ausgrenzung? Wohlfahrtsproduktion und die neue Lust am Strafen. VSVverlag, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-17808-0, S. 245–262, hier S. 251 f.
- ↑ Anne-Kathrin Kirchhof und Oliver Nickel: CSR und Brand Management. Marken nachhaltig führen. Springer Gabler, Berlin 2014, ISBN 978-3-642-55187-1, S. 13.
- ↑ Paul Liebrecht: Die Entstehung der Zugangsgesellschaft. Chancen des Carsharing durch kulturellen Wandel. Diplomarbeit an der Fachhochschule Potsdam, Studiengang Kulturarbeit im Fachbereich Architektur und Städtebau 2014