Zweckverband Ostholstein
Zweckverband Ostholstein | |
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Rechtsform | Körperschaft öffentlichen Rechts |
Gründung | 1927 |
Sitz | Wagrienring 3–13, 23730 Sierksdorf |
Leitung | Verbandsvorsteher:
Frank Spreckles |
Mitarbeiterzahl | 578 |
Website | https://www.zvo.com/ |
Stand: 2021 |
Der Zweckverband Ostholstein (kurz: ZVO) ist ein kommunales Unternehmen und zuständig für die Ver- und Entsorgung im Kreis Ostholstein, Plön und Segeberg.
Der ZVO ist in den Bereichen Entwässerung, Abfallwirtschaft und Breitband tätig. Die ZVO Energie GmbH, eine 100 prozentige Tochtergesellschaft, deckt die Bereiche Wasser und Gas/Wärme ab.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ursprung des Zweckverbandes liegt im Jahr 1927. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Region in der Lübecker Bucht touristisch immer bedeutender. Um den gestiegenen Besucherzahlen gerecht zu werden, gründeten die Ortsgenossenschaften Timmendorf, Niendorf, Scharbeutz und Haffkrug im Gemeindeverbund den ZVO - ein Meilenstein in der Entwicklung der regionalen Bäderwirtschaft und Stadthygiene.
Für eine erfolgreiche Weiterentwicklung der Bäder in der Region war eine hygienisch verbesserte Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung unbedingt notwendig – auch über Gemeindegrenzen hinweg. Nach und nach übertrugen immer mehr Gemeinden und Städte dem Zweckverband Aufgaben der Ver- und Entsorgung. Heute gehören der Kreis Ostholstein und 56 Gemeinden und Städte in den Kreisen Ostholstein, Plön und Segeberg dazu.[1]
Jahreszahl | Ereignis |
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1927 | Gründung als „Zweckverband der oldenburgischen Ostseebäder“ – Zusammenschluss der vier Ortsgenossenschaften Niendorf, Timmendorfer Strand, Scharbeutz und Haffkrug – Vorsitzender: Oberregierungsrat Zeidler |
1928 | Einweihung des ersten Wasserwerkes in Timmendorfer Strand |
1938 | Während des Zweiten Weltkriegs übernimmt der Kreis Eutin die treuhänderische Verwaltung des Zweckverbands |
1948 | Neukonstituierung und Selbstverwaltung des Zweckverbands |
1951 | Erster hauptamtlicher Verbandsvorsteher: Werner Simann; bis 31.8.1983 |
1956–1975 | Der Verband wächst: mehr als 20 Gemeinden treten bei |
1957 | Bau eines neuen Zentralklärwerks in Timmendorfer Strand |
1964 | Namensänderung in „Zweckverband Ostholstein“ (ZVO) |
1966 | Umbau der ZVO-Hauptverwaltung in Timmendorfer Strand |
1968 | Umstellung von Stadtgasversorgung auf Erdgas |
1969 | - Die Stadt Neustadt übergibt die Müllverbrennungsanlage dem ZVO, der sie ab 1984 als Müllheizkraftwerk betreibt.
- Bau des Wasserwerkes in Süsel |
1972 | Der ZVO erwirbt das bundeseigene Wasserwerk Klötzin |
1976 | - ZVO wird Träger der Abfallbeseitigung für den Kreis Ostholstein
- Bau des Wasserturms Ahrensbök - Bau des Betriebshofs in Neustadt |
1990 | Abfallwirtschaftskonzept für den Kreis Ostholstein |
1992 | Einführung der getrennten Abfallsammlung |
2004 | - Umstrukturierung/Teilprivatisierung des Zweckverbands
- Gründung der Tochtergesellschaften |
2010 | Neubau der ZVO-Unternehmenszentrale im Gewerbepark Sierksdorf |
2014 | Bau des Recyclinghofes Süd in Bad Schwartau |
2016 | - Rekommunalisierung der ZVO Energie GmbH als 100-prozentige Tochtergesellschaft, ZVO Entsorgung GmbH 100-prozentige Tochtergesellschaft,
- Gründung des Geschäftsbereichs Breitband |
2017 | - EU-weite Suche nach Telekommunikationsanbieter für das kommunale Breitbandnetz in Ostholstein
- ZVO und TNG Stadtnetz GmbH unterzeichnen Pacht- und Betreibervertrag für Glasfaserausbau Ostholstein - Start Vermarktungsphase - Offizieller Spatenstich für „GO! Glasfaserausbau Ostholstein“ |
2018 | Beitritt „Bündnis für den Glasfaserausbau Schleswig-Holstein“ |
2021 | Wiedereingliederung des Geschäftsbereichs Abfallwirtschaft |
Ende 2021 | Beschluss durch Verbandsversammlung: Ziel der Klimaneutralität des ZVO bis 2032 |
Unternehmensbereiche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Recyclinghöfe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der ZVO betreibt insgesamt drei Recyclinghöfe in Neustadt, Neuratjensdorf und Bad Schwartau. Dort können Papier, Metallschrott und Elektrogeräte kostenlos abgegeben werden und eine Entsorgung von anderen Abfällen, wie Grünschnitt, Bauabfälle und Sperrmüll kann gegen eine Gebühr erfolgen.[2]
Breitband
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Unternehmensbereich Breitband wurde im Mai 2016 gegründet. Dieser Bereich ist dafür zuständig im Auftrag der Gemeinden ein passives Netz zur Versorgung mit Breitbandinternet auszubauen. Betreiben wird diese Infrastruktur die TNG Stadtnetz GmbH aus Kiel, die gegenüber den Endverbrauchern als Netzbetreiber und Vertragspartner auftritt.[2]
Investiert werden für den Aufbau der passiven Breitband-Infrastruktur rund 100 Millionen Euro. Eine Förderung von bis zu 15 Millionen Euro wurde vom Bund in Aussicht gestellt.[2]
Gas/Wärme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Unternehmensbereich Gas & Wärme gehört zu der ZVO Energie GmbH. Er beinhaltet den Gasnetzbetrieb, Gaslieferungen an Endverbraucher, dezentrale Strom- und Wärmeproduktion und erneuerbare Energielösungen. Zudem betreibt die ZVO Energie GmbH zwei Erdgastankstellen.[2]
Wasser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Trinkwasserversorgung erfolgt durch die ZVO Energie GmbH. Sechs Wasserwerke fördern über 36 Brunnen das Grundwasser aus einer Tiefe von bis zu 140 Metern. In den Wasserwerken wird das Grundwasser aufbereitet und gelangt anschließend in das Versorgungsnetz und die Haushalte.[2]
Kennzahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kennzahlen | |
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Mitgliedsgemeinden | 56 |
Verbandsgebiet | 1732 km² |
Mitarbeiteranzahl gesamt | 578 |
Stammkapital | 20 Mio. € |
Gasnetz | 931 km |
Wassernetz | 1138 km |
Schmutz- & Niederschlagswasser | 1086 km |
Glasfaser (geplant) | 3423 km |
Stand: 2021[3]
Klimaschutzkonzept
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Klimaschutzkonzept des ZVO wurde im März 2022 fertiggestellt. Aufbauend auf einer ersten Energie- und Treibhausgasbilanz des gesamten ZVO und einer Potentialanalyse, wurden eine Strategie zum Klimaschutz entwickelt, Handlungsfelder definiert und treibhausgasmindernde Maßnahmen identifiziert. Ziel ist es – entsprechend des Pariser Klimaabkommens und im Rahmen der nationalen Klimaziele – die eigenen Anlagen und Prozesse bis Ende 2032 klimaneutral zu betreiben.[4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Historie - ZVO. Abgerufen am 27. Januar 2023.
- ↑ a b c d e Organisationsstruktur - ZVO. Abgerufen am 27. Januar 2023.
- ↑ Unternehmensbericht 2021. Abgerufen am 30. Januar 2023.
- ↑ Klimaschutz - ZVO. Abgerufen am 30. Januar 2023.