Zwergschmerle
Zwergschmerle | ||||||||||||
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Zwergschmerle (Ambastaia sidthimunki) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ambastaia sidthimunki | ||||||||||||
(Klausewitz, 1959) |
Die Zwergschmerle (Ambastaia sidthimunki, Syn.: Botia sidthimunki, Yasuhikotakia sidthimunki), auch Schachbrettschmerle genannt, ist eine von zwei bekannten Arten der Gattung Ambastaia.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ambastaia sidthimunki ist eine sehr kleine Art aus der Familie der Prachtschmerlen (Botiidae), die eine Länge von bis zu 5,5 cm erreichen kann.[1] Auffälligstes Merkmal ist die kontrastreiche Zeichnung aus schwarzen Längsstreifen am Rücken und an den Flanken, die über ebenfalls schwarze Querbänder, die bis über die Längsstreifen der Flanken hinausreichen können, auf einem gelblich-weißen Hintergrund zu einem schachbrettähnlichen Muster verbunden sind. Der schwarze Rückenstreifen ist bei der Zwergschmerle häufig durch eine weißliche Fläche oder eine Serie von weißen Flecken längsgeteilt und die Streifen an den Flanken können zu einer Serie von dunklen, lose miteinander verbundenen Flecken aufgelöst sein.[2]
Verbreitung, Habitat und Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Zwergschmerle war ursprünglich in einem weiten Gebiet im Einzugsbereich des Mae Nam Chao Phraya („Chao-Phraya-Fluss“) und des Mae Nam Mae Klong („Mae-Klong-Fluss“) in Thailand sowie möglicherweise auch des Mekong im Grenzgebiet zu Laos. Gesicherte natürliche Verbreitungsgebiete beschränken sich heute (Stand 2011) auf die Zuflüsse des Mae-Klong in der Provinz Kanchanaburi.[3]
Die Fische bevorzugen Fließgewässer der bewaldeten Flachländer und Mittelgebirgsregionen mit mäßig starker Fließgeschwindigkeit und sandigem bis felsigem Untergrund.[3]
Über die Lebensweise der Fische in ihrer natürlichen Umgebung ist nur sehr wenig bekannt. Sie ernähren sich carnivor von Insektenlarven und benthonischer Mikrofauna.[4]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art war 1959 durch Wolfgang Klausewitz unter der Bezeichnung Botia sidthimunki erstmals wissenschaftlich beschrieben worden.[5][2] 2002 wurde sie von Teodor T. Nalbant gemeinsam mit der nahe verwandten Art Botia nigrolineata in die Gattung Yasuhikotakia überführt.[2] Molekulargenetische Untersuchungen zeigten einige Jahre später jedoch, dass beide Arten näher mit der Gattung Sinibotia verwandt sind, als mit anderen Vertretern der Gattung Yasuhikotakia.[6] Da auch in Bezug auf die Körperzeichnung signifikante Unterschiede zur Gattung Yasuhikotakia bestehen, stellte Maurice Kottelat 2012 beide Arten in eine neue Gattung Ambastaia.[2]
Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die IUCN führt die Art in ihrer Roter Liste noch unter der Bezeichnung Yasuhikotakia sidthimunki und wertet sie seit 2011 als stark gefährdet („Endangered“). In einer älteren Bewertung von 1996 war sie noch als vom Aussterben bedroht („Critically Endangered“) eingestuft worden. Als wesentlicher Gefährdungsfaktor wurde in der Vergangenheit neben Habitatsverlust durch Umweltverschmutzung und Dammbau vor allem die Überfischung für den internationalen Aquaristik-Handel angeführt.[3]
In Thailand ist die Zwergschmerle geschützt.[3] Seit einigen Jahren laufen in diesem Land unter dem „Rehabilitation of Thai Local Fishes and Aquatic Animals Project“ auch staatliche Zuchtprogramme für den Besatz in den angestammten Gewässern. Die jährliche Zuchtrate wurde 2005 mit etwa 10.000 Individuen beziffert. Zwischen 2003 und 2005 wurden im Einzugsgebiet des Nan-Flusses etwa 5.000 Setzlinge ausgewildert.[7]
Aquaristik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Zwergschmerle ist ein beliebter Aquarienfisch.[4] Sie können in Gefangenschaft ein Alter von über 10 Jahren erreichen. Die Art ist bei Wassertemperaturen von 26–30 °C am aktivsten. Die Fische leben in Schwärmen und bevorzugen die Gesellschaft von Artgenossen. Wie alle Schmerlen wühlen sie gerne im Untergrund, der deshalb aus nicht zu scharfkantiger Körnung bestehen sollte.[8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans A. Baensch, Rüdiger Riehl: Aquarien Atlas. Band 1, Mergus Verlag, 1997, ISBN 3-88244-101-1.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ W. J. Rainboth: Fishes of the Cambodian Mekong. FAO Species Identification Field Guide for Fishery Purposes, Food and Agriculture Organization of the United Nations, Rom, 1996, ISBN 92-5-103743-4, S. 134, (Vorschau).
- ↑ a b c d M. Kottelat: Conspectus Cobitidum: An Inventory of the Loaches of the World (Teleostei: Cypriniformes: Cobitoidei). In: The Raffles Bulletin of Zoology, Supplement No. 26, 2012, S. 1–199, (Digitalisat).
- ↑ a b c d Yasuhikotakia sidthimunki in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2019.2. Eingestellt von: Vidthayanon C., 2011. Abgerufen am 18. November 2019..
- ↑ a b C. Vidthayanon: Thailand Red Data: Fishes. Office of Natural Resources and Environmental Policy and Planning, Bangkok, 2005, ISBN 974-9929-87-X, S. 26, (Digitalisat).
- ↑ W. Klausewitz: Botia sidthimunki, eine neue Schmerle aus Thailand (Pisces, Cobitidae). In: Senckenbergiana Biologica, Band 40, 1959, S. 51–53.
- ↑ V. Šlechtová, J. Bohlen, J. Freyhof & P. Ráb: Molecular phylogeny of the Southeast Asian freshwater fish family Botiidae (Teleostei: Cobitoidea) and the origin of polyploidy in their evolution. In: Molecular Phylogenetics and Evolution, Band 39, 2006 (online 2005), S. 529–541, (Digitalisat).
- ↑ M. Chaengkij: Thailand's concerns in endangered species and stock enhancement. In: J. H. Primavera, E. T. Quinitio, & M. R. R. Eguia (Hrsg.): Proceedings of the Regional Technical Consultation on Stock Enhancement for Threatened Species of International Concern, Iloilo City, Philippines, 13-15 July 2005 , 2006, S. 131–137, (Digitalisat).
- ↑ G. Ott: Schmerlen und Schmerlenähnliche. Albrecht Philler Verlag, Minden, 1988, ISBN 3-7907-0090-8, S. 12–16 & 63–64, (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zwergschmerle auf Fishbase.org (englisch)