Écheveau
Écheveau war die französische Bezeichnung für ein Garnmaß, das auf Stränge angewendet wurde.
Beim Aufwinden des Garns auf die Zählhaspel oder Weife wurde nacheinander jeweils eine regional unterschiedliche Anzahl sogenannter Faden (französisch Fil) zu einem Gebinde – französisch Portée oder Echevette genannt – verschnürt oder abgebunden (daher der Name „Gebinde“). In Sedan und Elbeuf wurde das Gebinde als Macque bezeichnet. Eine bestimmte Menge von Gebinden bildete schließlich den fertigen Garnstrang. Ein Faden wurde durch eine volle Umdrehung einer Haspel abgemessen. Die Fadenlänge war daher vom Umfang der Haspel abhängig, der wiederum auch vom Material des zu messenden Garnes bestimmt wurde.
Altes Maß
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei Leinen-, Hanf- und Wollgarnen wurde noch nach der alten Haspel gerechnet. Die Anzahl der Stränge pro altem Pfund (ponds de marc) mit 489,5 Gramm, später pro 500 Gramm, bestimmte die Garnnummer.
Neues Maß
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem neueren metrischen System waren in Maschinenspinnereien[2]
- 1 Fil = 2,743 Meter = 3 Yards
- 1 Échevette = 100 Fils = 275 Meter (in der Praxis gerundet) = 300 Yards
- 1 Écheveau = 12 Échevettes = 3300 Meter = 3600 Yards
- 1 Paquet = 100 Écheveau = 6 englische Bündel
oder
- 1 Fil = 2,286 Meter = 2 ½ Yards
- 1 Échevette = 120 Fils
Andere Bezeichnungen für das Maß von Strängen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Carl Heinrich Schmidt: Lehrbuch der Spinnereimechanik. Textband, Band 1, Verlag B.G. Teubner, Leipzig 1857
- Einiges zur Geschichte der Baumwollspinnerei. In: Polytechnisches Journal. 58, 1835, Miszelle 2, S. 171–174.
- Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtsverhältnisse. Band 1, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karl Karmarsch: Handbuch der mechanischen Technologie, Band 2. Verlag Helwing, 1858, S. 1165
- ↑ Karl Karmarsch: Handbuch der mechanischen Technologie, Band 2. Verlag Helwing, 1858, S. 1165