Éditions Kimé
Éditions Kimé ist ein Pariser Verlagshaus, gegründet 1989 von Béatrice Charrié. Es widmet sich insbesondere Werken der Philosophie, der Anthropologie und Ideengeschichte, der Linguistik und der Literaturkritik. Der Verlag publiziert auch einige Fachzeitschriften – darunter Philosophia scientiae, Le Bulletin d'histoire et de l'epistémologie des sciences de la via, Otrante und Tumultes.
Verlagsprogramm
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Schwerpunkt der Éditions Kimé liegt auf klassischer Gesellschaftskritik, jedoch nie bierernst, sondern stets mit einem Schuss Witz oder Ironie. Beispielsweise ist ein Titel der Collection Esthétiques aus dem Jahre 2003 lieferbar, A la recherche du temps vertical dans l'art von Michel Ribon, ein durchaus innovatives Konzept, welches nicht nur auf Proust anspielt, sondern auch die vertikale Zeit als "eine Zeit des Schocks, des Bruchs" definiert. Die Eigenständigkeit der Gedankenführung wurde im Laufe der Jahrzehnte zu einem Markenzeichen des Verlagshauses.
Die kritische Auseinandersetzung mit wichtigen deutschen Denkern – Hegel, Nietzsche, Heidegger − stellt eine zentrale Achse des Verlagsprogramms dar. Hegels Wissenschaft der Logik wurde erstmals vollständig von Pierre-Jean Labarrière und Gwendoline Jarczyk übersetzt. Nietzsches Also sprach Zarathustra wurde von Hans Hildenbrand übersetzt und vom Nietzsche-Forscher Pierre Héber-Suffrin kommentiert. Im Fall Heidegger wurde sehr wohl der Teufelspakt des Philosophen mit dem Nationalsozialismus thematisiert, andererseits aber auch die Bezüge zwischen Heidegger und Kant, zwischen Heidegger und Kierkegaard aufgearbeitet. Ein besonders spannender Band behandelt das Treffen Cassirers mit Heidegger 1929 in Davos.
Im französischen Heimturf befasst sich der Verlag mit der Sammlung François Laruelle, einem Exponenten der Nichtphilosophie, den Archiven von Maurice Blanchot, mit Deleuze, Derrida, Foucault und zahlreichen Zeitgenossen.[1]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ DIACRITIK: Les insomnies illuminées de Martin Heidegger (Les Cahiers noirs. Un guide de lecture des Réflexions), 16. Februar 2024