Śmigiel
Śmigiel | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Großpolen | |
Powiat: | Kościański | |
Gmina: | Śmigiel | |
Fläche: | 5,30 km² | |
Geographische Lage: | 52° 1′ N, 16° 31′ O | |
Einwohner: | 5621 (31. Dezember 2020) | |
Postleitzahl: | 64-030 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 65 | |
Kfz-Kennzeichen: | PKS | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Eisenbahn: | Leszno–Posen Bahnhöfe Przysieka Stara und Stare Bojanowo | |
Śmigielska Kolej Dojazdowa | ||
Nächster int. Flughafen: | Posen-Ławica |
Śmigiel (deutsch Schmiegel)[1] ist eine Stadt im Powiat Kościański der Woiwodschaft Großpolen in Polen. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit etwa 17.600 Einwohnern.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einer Urkunde von 1438 heißt der Ort Smigel. Die Gegend war schon früh besiedelt: im Bereich der Stadt sind Begräbnisstätten aus heidnischer Zeit gefunden worden. Die aus einem Dorf hervorgegangene Ortschaft soll schon vor 1400 Stadtrechte gehabt haben. Im Jahr 1458 musste die Stadt sieben Krieger gegen die Deutschordensritter stellen.[2]
Im 19. Jahrhundert gehörte die Stadt Schmiegel der Herzogin von Sagan v. Acerenza-Pignatelli, geb. Prinzessin Biron von Curland.[2][3]
Von 1887 bis 1918 war Schmiegel Kreissitz des preußischen Kreises Schmiegel in der Provinz Posen. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Schmiegel aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags an die Zweite Polnische Republik abgetreten werden.
Nach dem Überfall auf Polen 1939 und der völkerrechtswidrigen Annexion durch das Deutsche Reich gehörte die Stadt bis 1945 zum besatzungsamtlichen Landkreis Kosten im deutschen Besatzungsgebiet Reichsgau Wartheland, der Mustergau der Polenvertreibung, Umvolkung und Germanisierung.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Schmiegel im Frühjahr 1945 von der Roten Armee befreit.
Einwohnerzahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1800: 2125, davon 235 Juden[2]
- 1843: 2884[2]
- 1875: 3348[4]
- 1880: 3588[4]
- 1890: 3882, davon 1546 Evangelische, 2142 Katholiken und 194 Juden[4]
Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Śmigiel gehören neben der Stadt 37 Dörfer mit Schulzenämtern.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ephraim Gottlob Hoffmann (1738–1787), lutherischer Pfarrer in Lemberg
- Xaver von Bojanowski (1787–1856), preußischer Generalmajor
- Carl August Lebschée (1800–1877), Maler und Zeichner
- Richard von Kalckreuth (1808–1879), preußischer Generalleutnant
- Wilhelm Salomon Freund (1831–1915), Jurist und Mitglied des Deutschen Reichstags
- Adolf Hepner (1846–1923), deutscher Sozialdemokrat (SPD), Verleger, Journalist und Mitangeklagter im Leipziger Hochverratsprozess
- Otto Rinke (1853–1899) alias Otto Rau, Anarchist und Redakteur
- Georg John, gebürtig Georg Jacobsohn (1879–1941), Schauspieler
- Johannes Jacobsohn alias Hanns John (1890–1942), Chasan (Kantor)
- Hans Jüttner (1894–1965), SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS
- Erich Jüttner (1899–1968), Verwaltungsjurist und Landrat.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinrich Wuttke: Städtebuch des Landes Posen. Codex diplomaticus: Allgemeine Geschichte der Städte im Lande Posen. Geschichtliche Nachrichten von 149 einzelnen Städten. Leipzig 1864, S. 436–438.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anordnung über Ortsnamenänderung im Reichsgau Wartheland im Verordnungsblatt des Reichstatthalters im Warthegau vom 18. Mai 1943 (PDF; 1,79 MB)
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Vgl. Anordnung über Ortsnamenänderung im Reichsgau Wartheland, Nr. 62 - Landkreis Kosten (Wartheland) vom 18. Mai 1943
- ↑ a b c d Wuttke (1864), S. 436–438.
- ↑ Eduard Peters: Die Herrschaft Nitsche. In: Annalen der Landwirthschaft in den Königlich Preußischen Staaten. Band 46, Berlin 1865, S. 136–166., insbesondere S. 138 ff.
- ↑ a b c Michael Rademacher: Pos_schmiegel. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.