Wilhelm Salomon Freund

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Grab von Wilhelm Salomon Freund auf dem Alten Jüdischen Friedhof in Breslau

Wilhelm Salomon Freund (* 28. September 1831 in Schmiegel; † 26. August 1915 in Breslau) war ein deutscher Jurist, Stadtverordnetenvorsteher, Landtagsabgeordneter und Mitglied des Deutschen Reichstags.

Freund studierte Rechtswissenschaften in Breslau und war seit 1856 dort als Rechtsanwalt tätig. 1871 wurde er dort zum Stadtverordneten gewählt und von 1887 bis zu seinem Tode war er dort Stadtverordnetenvorsteher. Er wurde in die schlesische Anwaltskammer gewählt und war ab 1884 für 30 Jahre deren Vorsteher. Er war Ehrenbürger der Stadt Breslau und Ehrendoktor der juristischen Fakultät.

Weiter war er Mitglied des Schlesischen Provinziallandtages (in den Landtag wurde er 1877 gewählt[1]) und von 1876 bis 1879 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.[2] Am 21. Februar 1879 wurde er in einer Nachwahl für den verstorbenen Abgeordneten Heinrich Bürgers in den Deutschen Reichstag für den Wahlkreis Breslau 7 (Breslau westlicher Teil) und die Deutsche Fortschrittspartei gewählt. Er blieb dessen Mitglied bis zum Ende der Legislaturperiode 1881.[3] Freund wirkte dort an der Rechtsanwaltsordnung und der Anwaltsgebührenordnung als Vorsitzender der betreffenden Ausschüsse mit.

Sein Sohn, der Münsteraner Pharmakologe Hermann Freund, wurde Opfer des Holocaust, die Söhne Walther und Rudolf konnten flüchten.

  • Wilhelm Freund, in: Ernest Hamburger: Juden im öffentlichen Leben Deutschlands : Regierungsmitglieder, Beamte und Parlamentarier in der monarchischen Zeit. 1848–1918. Tübingen : Mohr, 1968, S. 284–298

Einzelnachweise

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  1. Helmut Neubach: Rezension zu: Arno Herzig: Geschichte Schlesiens. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. C.H. Beck, München 2015. ISBN 978-3-406-67665-9. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 34, 2015, S. 300–306, hier: S. 303.
  2. Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867-1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 136 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3); zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 318–324.
  3. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1907. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnisse der gewählten Abgeordneten. 2., ergänzte Aufl. Verlag Carl Heymann, Berlin 1908, S. 70