5-Chlor-1H-indol

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Strukturformel
Strukturformel von 5-Chlor-1H-indol
Allgemeines
Name 5-Chlor-1H-indol
Andere Namen

5-Chlorindol

Summenformel C8H6NCl
Kurzbeschreibung

beige Kristalle[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 17422-32-1
EG-Nummer 241-448-9
ECHA-InfoCard 100.037.665
PubChem 87110
ChemSpider 78577
Wikidata Q27451623
Eigenschaften
Molare Masse 151,59 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

69–71 °C[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

5-Chlor-1H-indol ist eine chemische Verbindung und ein Derivat des 1H-Indols.

5-Chlor-1H-indol wurde erstmals 1953 im Labor der Kalle & Co. AG hergestellt.[2] Das dabei verwendete Edukt war 2-Amino-5-chlorbenzoesäure[3], welches in einer Reihe von Schritten umgesetzt werden musste: Der erste Schritt bestand aus der Behandlung des Edukts mit Methazonsäure in konzentrierter Salzsäure. Die Aminogruppe des Edukts greift hierbei nukleophil am Oxim-Kohlenstoff der Methazonsäure an. Darauf folgend eliminiert die Übergangsspezies ein Molekül Hydroxylaminhydrochlorid. Im zweiten Schritt erfolgt der durch Acetanhydrid in Gegenwart von Natriumacetat ausgelöste Ringschluss. Entscheidend ist in diesem Schritt eine intramolekulare nukleophile Substitution. Der dritte Schritt ist die Reduktion der Nitrogruppe zum Amin, was beispielsweise mit Raney-Nickel bewerkstelligt werden kann.[4] Er bereitet den vierten Schritt, die Diazotierung vor. Im fünften Schritt findet eine Photoreaktion statt, bei der Stickstoff aus der Verbindung freigesetzt wird und sich der Heterocyclus um ein Glied verengt. Dies entspricht der Wolff-Umlagerung mit anschließender Tautomerisierung des Imins zum Enamin. Die entstandene Carbonsäure wird im letzten Schritt durch Erhitzen über den Schmelzpunkt zum 5-Chlor-1H-indol decarboxyliert.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Datenblatt 5-Chlor-1H-indol bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 24. Februar 2020 (PDF).Vorlage:Sigma-Aldrich/Name nicht angegeben
  2. O. Süs, M. Glos, K. Möller, H. Eberhardt: Über die Lichtreaktionen der o-Chinondiazide V. Mitteilung – Übergänge heterocyclischer 6-Ringe in heterocyclische 5-Ringe. In: Justus Liebigs Annalen der Chemie. Band 583, Nr. 1, 1953, S. 150–160.
  3. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu 2-Amino-5-chlorbenzoesäure: CAS-Nr.: 635-21-2, EG-Nr.: 211-230-8, ECHA-InfoCard: 100.010.210, PubChem: 12476, ChemSpider: 11966, Wikidata: Q27294923.
  4. G. B. Bachman, D. E. Welton, G. L. Jenkins, J. E. Christian: Quinoline Derivatives from 3-Nitro-4-hydroxyquinoline. In: JACS. Band 69, Nr. 2, 1947, S. 365–371.