A Momentary Lapse of Reason

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
A Momentary Lapse of Reason
Studioalbum von Pink Floyd

Veröffent-
lichung(en)

7. September 1987

Label(s)

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Progressive Rock

Titel (Anzahl)

11

Länge

51:14

Besetzung
  • u. a.

Produktion

Studio(s)

Astoria Hausboot, Mayfair Studios

Chronologie
The Final Cut
(1983)
A Momentary Lapse of Reason Delicate Sound of Thunder
(1988)
Singleauskopplungen
14. September 1987 Learning to Fly
24. November 1987 On the Turning Away
23. Mai 1988 The Dogs of War
13. Juni 1988 One Slip

A Momentary Lapse of Reason ist das elfte Studioalbum der britischen Rockband Pink Floyd. Es erschien 1987.

Entstehung und Veröffentlichung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Astoria, in dem ein Großteil der Aufnahmen zu der Platte entstanden.

Der Titel ist ein Zitat aus dem auf dem Album enthaltenen Stück One Slip. Die Erstveröffentlichung erfolgte am 7. September 1987 als CD bei EMI im Vereinigten Königreich (Katalognummer: 48068 2). Einen Tag später erschien das Album als CD bei Columbia Records in den Vereinigten Staaten (Katalognummer: CK 40599). Das Album erschien in seiner Originalausführung als CD und LP mit zehn Titeln.[1] Am 23. September 2011 erschien ein remastertes Digipak mit dem Bonustitel Round And Around (Katalognummer: 0289592).[2]

Geschrieben und produziert wurden die Lieder von David Gilmour. Einige Lieder schrieb er alleine, einige in Zusammenarbeit mit Koautoren. Bei der Produktion erhielt er Unterstützung durch Bob Ezrin.[2] Das Frontcover wurde von Storm Thorgerson[3] gestaltet. Es war das erste Album von Pink Floyd, nachdem die Anwälte des früheren Bassisten und Hauptsongwriters Roger Waters 1985 die Band (vergeblich) für aufgelöst erklärt hatten.[4] Yet Another Movie hatte Gilmour Waters 1983 für The Final Cut vorgeschlagen (noch ohne Text), war aber auf Ablehnung gestoßen.

Sowohl bei Fans als auch bei Kritikern stand man dem Album anfangs sehr kritisch gegenüber, ging man durch das Ausscheiden von Waters doch von dem Verlust der treibenden kreativen Kraft bei Pink Floyd aus. Umso mehr war Gilmour entschlossen, nach dem enttäuschenden The Final Cut wieder ein „floydianisches“ Album zu präsentieren, und scheute sich trotz der anhaltenden gerichtlichen Auseinandersetzung mit Waters nicht, eigene finanzielle Mittel sowie diverse Koautoren und Gastmusiker einzusetzen, um dies zu erreichen. Ein zusätzlicher pikanter Umstand war die Mitarbeit von Ezrin an dem Album, erhob doch Waters den Vorwurf, dass Ezrin ihm (Waters) zuerst die Zusage gegeben habe, sein Album Radio K.A.O.S. zu produzieren.

Zu Beginn der Aufnahmen bestanden Pink Floyd nur aus Gilmour und dem letzten verbliebenen Gründungsmitglied, Nick Mason. Keyboarder Richard Wright, der 1979 am Ende der Produktion von The Wall von Roger Waters aus der Band gedrängt worden war, kehrte während der Aufnahmen für A Momentary Lapse of Reason zur Band zurück. Er spielt Keyboard u. a. bei Sorrow, wo auch sein Gesang im Hintergrund zu hören ist. Außerdem brachte er auf On the turning away ein Solo ein, was aber von Gilmour wieder gestrichen wurde. Da Wright der Band zunächst nicht offiziell wieder beitrat, ist er in frühen Ausgaben des Albums als Gastmusiker aufgeführt. Auf der Tour zum Album wurde er jedoch wieder als vollwertiges Mitglied vermerkt.[5] An den Aufnahmen waren viele Studiomusiker beteiligt, die ihre Beiträge in Großbritannien und in Los Angeles einspielten.

  1. Signs of Life (Gilmour/Ezrin) – 4:24
  2. Learning to Fly (Gilmour/Moore/Ezrin/Carin) – 4:53
  3. The Dogs of War (Gilmour/Moore) – 6:05
  4. One Slip (Gilmour/Manzanera) – 5:10
  5. On the Turning Away (Gilmour/Moore) – 5:42
  6. Yet Another Movie (Gilmour/Leonard) – 6:18
  7. A New Machine (Part 1) (Gilmour) – 1:46
  8. Terminal Frost (Gilmour) – 6:17
  9. A New Machine (Part 2) (Gilmour) – 0:38
  10. Sorrow (Gilmour) – 8:46

Auf dem Album sollte zunächst auch das Stück Peace Be With You erscheinen, das als versöhnliches Abschiedslied an Waters gedacht war. Letztendlich wurde es jedoch nicht veröffentlicht.[6]

Bonustitel

  1. Round and Around (Gilmour/Leonard) – 1:10

William Ruhlmann verlieh dem Album in Allmusic lediglich zwei Sterne und schrieb, letztlich sei dies bis auf den Namen ein David-Gilmour-Soloalbum, das stark von der atmosphärischen Instrumentalmusik und dem Gilmour-Gitarrensound geprägt sei, die für Pink Floyd typisch waren, bevor dieser nach dem Ausscheiden von Roger Waters die Leitung übernahm, dem jedoch Waters‘ vereinende Vision und sein lyrisches Können fehlten.[7] Kommerziell war das Album, im Unterschied zu Gilmours Soloveröffentlichungen, ein großer Erfolg, ebenso wie die anschließende Welttournee. Auch wenn dem Album letztlich anzumerken war, dass Waters als Gilmours Partner und Kontrahent fehlte (ebenso wie umgekehrt Waters’ Dominanz auf dem letzten gemeinsamen Album The Final Cut spürbar war[8]), kann es im Rückblick als ein typisches, auf Hochglanz produziertes Werk der späten 1980er Jahre gelten. Bei vielen Fans ist das Album umstritten: Während die Rückkehr zu flächigen, sphärischen Sounds allgemein begrüßt wurde, bemängeln viele Kritiker und Fans Schwächen im Songmaterial. Gerade textlich gelten die Stücke von „A Momentary Lapse of Reason“ im Vergleich zu den Waters-dominierten Alben als enttäuschend.[9] Titel wie Sorrow und Yet Another Movie werden allerdings von vielen Fans bis heute geschätzt.

Kommerzieller Erfolg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chartplatzierungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Deutschland (GfK)[10]2 (37 Wo.)37
 Österreich (Ö3)[2]3 (24 Wo.)24
 Schweiz (IFPI)[11]2 (33 Wo.)33
 Vereinigte Staaten (Billboard)[12]3 (57 Wo.)57
 Vereinigtes Königreich (OCC)[13]3 (35 Wo.)35
Jahrescharts
ChartsJahres­charts (1987)Platzie­rung
 Deutschland (GfK)[14]43
 Schweiz (IFPI)[15]22
ChartsJahres­charts (1988)Platzie­rung
 Deutschland (GfK)[16]55

Auszeichnungen für Musikverkäufe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
 Argentinien (CAPIF) Platin60.000
 Australien (ARIA) Platin70.000
 Deutschland (BVMI) Gold250.000
 Frankreich (SNEP) Platin300.000
 Italien (FIMI) Gold25.000
 Kanada (MC) 3× Platin300.000
 Neuseeland (RMNZ) 7× Platin140.000
 Niederlande (NVPI) Gold50.000
 Norwegen (IFPI) Gold50.000
 Österreich (IFPI) Gold25.000
 Polen (ZPAV) Gold10.000
 Portugal (AFP) Gold20.000
 Schweden (IFPI) Gold50.000
 Schweiz (IFPI) 2× Platin100.000
 Spanien (Promusicae) Platin100.000
 Vereinigte Staaten (RIAA) 4× Platin4.000.000
 Vereinigtes Königreich (BPI) Gold100.000
Insgesamt 9× Gold
20× Platin
5.625.000

Hauptartikel: Pink Floyd/Auszeichnungen für Musikverkäufe

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. A Momentary Lapse of Reason ~ Veröffentlichungsgruppe von Pink Floyd. In: musicbrainz.org. Musicbrainz, abgerufen am 8. September 2024.
  2. a b c Chartplatzierung in Österreich. In: austriancharts.at. Abgerufen am 5. September 2024.
  3. Homepage von Storm Thorgerson (Memento vom 22. Juli 2013 im Internet Archive)
  4. Biografie bei laut.de
  5. Last.fm Biografie von Richard Wright
  6. Interview mit Roger Waters 1988 (Memento vom 9. Juni 2011 im Internet Archive)
  7. Besprechung des Albums von William Ruhlmann bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 1. Dezember 2023.
  8. Allmusic.com Review von The Final Cut
  9. Allmusic.com - Kurzreview
  10. Chartplatzierung in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 5. September 2024.
  11. Chartplatzierung in der Schweiz. In: hitparade.ch. Abgerufen am 5. September 2024.
  12. Chartplatzierung in den USA. In: billboard.com. Abgerufen am 5. September 2024 (englisch).
  13. Chartplatzierung in Großbritannien. In: officialcharts.com. Abgerufen am 5. September 2024 (englisch).
  14. Jahrescharts 1987 in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 5. September 2024.
  15. Jahrescharts 1987 in der Schweiz. In: hitparade.ch. Abgerufen am 5. September 2024.
  16. Jahrescharts 1988 in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 5. September 2024.